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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das Expeditionsschiff mit Geschützen zu bestücken,
ganz davon abgesehen, daß die Spharonen niemals entsprechende
Waffen entwickelt hatten. In diesen bangen Augenblicken jedoch war es
Rex King, der sich eine wirksame Bordbewaffnung wünschte. Was
sollte er tun, wenn die Fremden sie angriffen? Ihnen blieb dann nur
die Flucht, falls es dann nicht zu spät dazu sein sollte.
    Irgend etwas an dem anderen Schiff war nicht in Ordnung. Rex
beobachtete es nun bereits seit einer halben Stunde, aber er hatte
nicht die geringste Bewegung feststellen können. Nur ganz oben,
auf dem Pol des Kugelraumers, bemerkte er eine flache Erhöhung,
die in regelmäßigen Zeitabständen Lichtzeichen
abstrahlte. Die Erhöhung wirkte wie eine Kuppel, und sie schien
die einzige Stelle des ganzen Schiffes zu sein, die nicht durch die
feste Metallhülle geschützt wurde.
    Die Lichtzeichen verrieten einen ganz bestimmten Rhythmus. Es
blieb immer etwa eine halbe Minute hell in der Kuppel, dann wurde es
für eine halbe Minute dunkel. Das Spiel wiederholte sich ohne
Unterbrechung.
    Rex sah auf die Uhr.
    Die Periode dauerte genau 36 Sekunden.
    36 Sekunden hell, 36 Sekunden dunkel.
    Ein Zeichen?
    Ein Signal?
    Wollten die Fremden Verbindung mit ihnen aufnehmen?
    „Antworten wir ihnen?" fragte er schließlich, als
ihnen allen die ergebnislose Warterei auf die Nerven zu gehen begann.
„Wir müssen etwas tun, oder es wird überhaupt nichts
geschehen."
    Berenda ließ das andere Schiff nicht aus den Augen.
    „Sie können Kundschafter sein, ein Expeditionsschiff
wie wir. aber mit einem anderen Auftrag. Vielleicht mit dem Auftrag,
einen Planeten zu finden, der bewohnbar ist, den sie erobern wollen.
Wissen wir es?" ' „Na und?" Targot Fall zuckte die
Achseln. „Wir brauchen ihnen ja nicht zu sagen, von wo wir
kommen."
    „Wenn sie das wollen, werden sie es herausfinden, Targot."
    Berenda schüttelte den Kopf. „Wir können ihr
Lichtzeichen erwidern, aber wir werden unser Schiff auf keinen Fall
verlassen. Wenn sie etwas von uns wollen, sollen sie zu uns kommen.
Mit einem oder zwei Abgesandten werden wir immer noch fertig."
    „Du bist zu mißtrauisch", befürchtete der
Biologe, den es brennend interessierte, wie die Angehörigen
einer absolut fremden Rasse aussahen. „Nicht alles, was
vielleicht anders aussieht als wir, muß deshalb böse sein.
Wenn sie auch so denken, kann es zu einem positiven Kontakt kommen,
der für beide Teile fruchtbar sein wird."
    Rex stand auf. An der Tür blieb er stehen und drehte sich um.
    „Ich werde den Raumanzug anlegen und versuchen, Verbindung
mit ihnen aufzunehmen. Keiner von euch hat genügend Erfahrung
hinsichtlich der freien Bewegung in der Schwerelosigkeit. Als ich vor
zehn Jahren Helos umflog, mußte ich eine Reparatur außerhalb
des Schiffes durchführen. Ich weiß, wie vorsichtig ich
sein muß, um nicht abgetrieben zu werden. Außerdem nehme
ich das Halteseil, damit ihr mich jederzeit zurückholen könnt,
wenn ich das andere Schiff verfehle."
    „Sie dürfen auf keinen Fall die PEREX verlassen!"
sagte Targot Fall. „Ihrem Vater gegenüber könnte ich
es nicht verantworten, wenn Ihnen etwas passieren würde..."
    Rex lächelte.
    „Lieber Targot, vergessen Sie nicht, daß ich der
Kommandant der Expedition bin. Ich trage die Verantwortung für
alles, was hier geschieht - vom Start bis zur Landung auf Spharo. Nur
wenn ich jetzt die PEREX verlasse, übertrage ich Ihnen für
die Zeit meiner Abwesenheit das Kommando." Er nickte dem Älteren
zu. „Ich erwarte Sie in der Luftschleuse - in zehn Minuten."
    Targot Fall gab keine Antwort, protestierte aber auch nicht mehr.
    Rex eilte zur Gerätekammer neben der kleinen Luftschleuse und
legte den Schutzanzug an. Er überprüfte alle seine
Funktionen, ehe er das dünne, aber haltbare Seil am
    Gürtel befestigte. Es lief von einer Rolle, die in der
Schleuse selbst stand. Seine Länge betrug einen Kilometer.
    Eine Minute vor der festgesetzten Frist erschien Targot Fall. Mit
keinem Wort erwähnte er den Inhalt der letzten Unterhaltung.
    „Fertig?" fragte er nur.
    „Ja, Targot. Was Neues inzwischen?"
    „Nichts, nur ein Leuchtzeichen. Haben Sie den Anzug
überprüft?"
    „Alles in Ordnung. Ich werde jetzt den Helm schließen.
Legen Sie inzwischen den Ihren an, denn Sie müssen in der
Schleuse bleiben."
    Etwas später wurde die Luft aus der Kammer abgesaugt, dann
öffnete sich die Außenluke. Targot Fall erlebte zum
erstenmal den ungehinderten und freien Blick hinaus ins All.

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