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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kompaß
dieser Welt. Gilt die Wette?«
    Er sagte hart:
    »Eingeschlagen, Edler von Arcon!«
    Wir wechselten einen ausdauernden Händedruck. Er ahnte nicht,
daß ich dieses Treffen sorgfältig vorbereitet hatte.
Maghellanes war mein Werkzeug. Darüber hinaus war er das
Werkzeug der Geschichte, wie die Männer vor und nach ihm. Ich
schätzte die Zeit der Weltumseglung auf ein Jahr, etwas mehr
oder weniger. Ich war nicht sicher, ob mein Plan aufgehen würde
.. . andere Möglichkeiten besaß ich nicht. Alles war ein
Wagnis.
    »Euer Schiff, de Arcon, ist eine merkwürdige
Konstruktion. Ich habe vormals nie eine solche Karavelle gesehen.
Aber, als ich es genauer ansah«, sagte Maghellanes, sichtlich
nachdenklicher geworden, »merkte ich, daß alles vom
Besten war. Jedes Tau, die leichten und dünnen Segel, die vielen
Messingbeschläge — alles ist beste Arbeit.«
    »Dort, woher ich komme«, meinte ich, »hat man
neue Ideen und viel Geld. Das Schiff wird wie neu aussehen, wenn wir
wieder in San Lucar einlaufen. Und nicht einer meiner Männer
wird an Skorbut erkranken.«
    Er schloß:
    »Wir brauchen viel Glück und viel Energie. Ich danke
Euch, aber ich zweifle noch immer.«
    »Eure Zweifel werden vergehen müssen, wenn Ihr seht,
daß alle anderen Möglichkeiten ins Unglück führen«,
sagte ich. »Ich habe nur vierzig Mann Besatzung. Wir stechen
drei Tage nach Euch in See, segeln einen anderen Kurs und treffen uns
an dieser Stelle.«

    »Wann?«
    Ich sagte mit listigem Lächeln:
    »Wenn Ihr diese Bucht erreicht habt, werde ich Euch finden
und nachts in Eure Kabine kommen. Einverstanden? «
    Er blitzte mich an und knurrte:
    »Ich werde den Kompaß gewinnen, Atlan de Gonozal y
Arcon!«
    »Ich wünsche es Euch!«
    Ich ging von Bord. Nur noch wenige Dinge waren zu klären,
dann stach auch die TERRA in See. Auch der Name, dessen Bedeutung ein
Symbol darstellte, denn alle Seefahrer suchten ' diesen
geheimnisvollen Erdteil, und während dieser Suche wurden
unendlich viele weitere Entdeckungen gemacht. Die Länder des
westlichen Großkontinents wußten nichts von ihren vielen
Nachbarn im Osten. Ich war durch meine Robotspione wesentlich besser
orientiert. Die lange Reise konnte beginnen.

    TERRA AUSTRALIS INCOGNITA, der Kontinent der Rätsel, war ein
Begriff, derjeden wirklichen Seefahrer förmlich faszinierte.
Deswegen hatte ich mein Schiff so und nicht anders genannt. 1492
hatte Behaim den ersten »Erdapfel« hergestellt, im
gleidien Jahr war »America« entdeckt worden, von Colon;
die Bezeichnung kam vom Namen Amerigo Vespuccis. Zwei Jahre später
teilten sich Portugal und Spanien die Welt. PapstAlexander der
Sechste zog den Trennungsstrich. Bis zum Jahr 1498 umsegelte Vasco da
Gama die Südküste Afrikas, durchquerte als erster den
Indischen Ozean
    — er segelte nach Osten. 1513 entdeckte Nunez de Baiboa den
Stillen Ozean, nachdem er den Isthmus zwischen den beiden »Neuen«
Kontinenten durchquert hatte. Vier Jahre später spaltete sich
die
    abendländische Kirche, nachdem Luther seine Thesen
veröffentlichte. Hernando Cortez war unterwegs und würde
mit einiger Sicherheit die Kulturen entdecken, die ich initiiert
hatte, damals, als das Raumschiff der fremden in der Stufenpyramide
verborgen war. Am 30. September 1519 ging ich mit meiner »verlorenen
Mannschaft« auf die lange Reise. Das Haus in Sevilla blieb
gemietet, aber die Zimmer warenfast leer.
    *
    Agsacha stand neben mir. Wir trugen leichte Leinenschuhe, dünne
Hosen und luftige Hemden. Breite Gürtel mit riesigen
Messingschnallen waren modische Zugeständnisse, aber sie waren
wichtig, wenn es galt, sich im Sturm festzubinden. Wir hatten alle
Segel gesetzt; das Schiff lief mit achterlichem Wind und lag schräg
in den flachen Wellen des Atlantiks. Zischend brach sich das Wasser
am messerscharfen Bug. Diego de Avarra stand am Ruder.
    »Atlan«, sagte Agsacha leise. »Sieh die Männer
an. Es ist eine Mannschaft, die man unter zwei Gesichtspunkten
betrachten muß.«
    Aus den ehemaligen Sklavinnen und Sklaven waren selbstbewußte,
kluge Menschen geworden. Sie konnten lesen und schreiben. Lange
Gespräche mit unseren Gästen und mit mir hatten ihren
Horizont wesentlich erweitert. Die einzige Schwierigkeit sah ich
darin, daß sich tinter den einundvierzig Besatzungsmitgliedern
zwei Frauen befanden. Siebenunddrei-ßig Männer hatte ich
angeheuert und ausgerüstet; es waren ausnahmslos wilde Burschen,
die vor nichts Angst zu haben schienen. Jeder von ihnen war,

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