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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker
Autoren: Perry Rhodan
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lächelte säuerlich und kratzte sich hinter dem Ohr.
Er wurde aus mir nicht recht schlau, aber inzwischen hatte ich ihn
überzeugen können, daß unser merkwürdig
schnittiges Fahrzeug tatsächlich schnell, sicher und erstaunlich
beweglich war; wir verwendeten ein Vorsegel, das sich wie ein
riesiger Bauch blähte, und die Rahsegel konnten auch bei einem
Wind verwendet werden, der geradewegs von Steuerbord oder Backbord
kam.
    Ich blieb auf der Brücke stehen und wandte mich an Agsacha.
    »Niemand hat etwas zu tun, Agsacha. Lasse alle Männer
hier auf dem Deck antreten. Der Kapitän hat etwas Wichtiges zu
sagen«, meinte ich leise. »Und wundere dich über
nichts.«
    Agsacha warf einen Blick hinauf in den Ausguck, der unbesetzt war,
und dann lachte er breit.
    »Seit du mich gekauft hast, Atlan, habe ich mir das Wundern
abgewöhnt!«
    »Recht so!«
    Sie kamen aus allen Teilen des Schiffes. Sechsunddreißig,
zählte ich schließlich. Sie stellten sich vor den breiten
Niedergängen auf und musterten Agsacha und mich schweigend.
Langsam und scharf betrachtete ich sie. Sechsunddreißig
Gesichter. Alle Hautschattierungen. Schlechte Zähne und gute
Kleidung; ich hatte sie einkaufen lassen. Relativ sauber, rasiert,
aber trotzdem ein finsterer Haufen von Menschen. Sie alle kamen aus
der untersten Schicht eines Volkes, das niemals die Chance gehabt
hatte, selbständig und erwachsen zu werden. Sie waren Produkte
einer harten, erbarmungslosen Zeit mit wenig Freude. Ich wußte,
daß ich es nicht leicht haben würde. Ich hob die Rolle,
die ich in der Hand hielt und sagte:
    »Ich sehe Sechsunddreißig Männer vor mir. Jeder
von euch ist von Agsacha hier und von Diego angeheuert worden. Ich
weiß, denn hier ist es geschrieben, daß ihr alle nur
durch einen Zufall aus der Schlinge des Henkers gerutscht seid!«
    Während sich der vollrobotische Albatros in großer Höhe
von uns fort bewegte, während Scarron, der Gepard, neben mir auf
den Planken lag, bewegten sich die Männer unruhig. Ihre
Aufstellung änderte sich; die Vordersten wichen ganz langsam
zurück. Ich starrte in die Gesichter. Sie waren alle unruhig,
aufgeregt und voller Erwartung. Und sehr trotzig. Ich fuhr fort:
    »Der Jüngste unter euch ist ein notorischer Dieb. Der
Älteste gehört eigentlich in den Kerker oder an den Galgen.
Zwischen diesen beiden gibt es alle nur denkbaren Zwischenformen. Du,
Goff, hast dich vor den Schergen auf die TERRA gerettet... ich kann
weitere Beispiele nennen. Ihr seht, alles liegt klar auf der Hand.«
    Sie wissen nicht, worauf du hinaus willst! flüsterte der
Extrasinn.
    Ich machte eine wohlberechnete Pause. In einigen Gesichtern zeigte
sich deutliche Angst. Der Kapitän eines solchen Schiffes war mit
Verantwortung und Rechten ausgestattet, die über Leben und Tod,
Züchtigungen oder Aussetzungen entscheiden konnten. Schließlich
sagte ich ruhiger:
    »Ihr seid eine >verlorene Mannschaft< — niemand
wird einen von euch vermissen, wenn wir nicht wieder zurückkommen.
Wir haben vor, rund ein Jahr lang von Küste zu Küste zu
segeln, von Insel zu Insel. Wir wollen den Bauch der TERRA mit Gold
und Gewürzen volladen. Wir wollen andere Menschen kennenlernen
und andere Länder. Ihr alle braucht meine Führung, und ich
brauche euch, damit das Schiff segelt und nicht untergeht.
    Ihr habt zwei Möglichkeiten.
    Entweder werden wir zu einer verschworenen Mannschaft, die durch
dick und dünn geht und durch die Hölle der Wasserwüsten.
Oder ihr setzt mich ab — oder versucht es zumindest —,
ihr stehlt das Schiff, ihr meutert oder tut ähnlich unsinnige
Dinge. In diesem Fall werden wir weder Gold noch braune Mädchen
sehen, aber einige von euch sterben an fernen Küsten, ausgesetzt
und verhungernd. Ich verspreche euch aber eines: wenn wir
zurückkommen, und wir kommen vor Maghellanes zurück, dann
sind wir alle reich. Jeder von euch bekommt ein Fünfzigste! des
Gewinnes; der Rest ist für Diego, Agsacha und mich. Von diesem
Geld könnt ihr euch einen kleinen Palast bauen, und ich werde
für euch alle die Gnade des Königs erwirken — ihr
seid dann alle freie Männer.«
    Wieder blickte ich in verwirrte, aber freudige Gesichter. Ich
meinte zu sehen, daß viele der rauhen,

    ungebildeten Gesellen ihre einzige, letzte Chance erkannten. Ich
schloß laut:
    »Ihr habt mehr als ein Jahr Zeit, es euch zu überlegen.
Und noch etwas: Zu jeder Stunde sind Agsacha und ich für alle
Fragen da. Kommt zu uns, wenn ihr Sorgen, Schmerzen oder Probleme
habt.«
    Beides
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