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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte. Nach kurzer Überlegung
sagte ich: Jch suche im Auftrag zwei Menschen, einen Mann und eine
Frau. Es sind Spione, obwohl die Bezeichnung nicht ganz richtig ist.
Sie besitzen Wissen, das uns nützen kann. Für diese Suche
brauche ich Pferde und Männer -und ich kann sie gut bezahlen.
Die Frage ist: könnt Ihr mir helfen?“
    Der andere Mann zog an seinen Fingern und ließ die Gelenke
knacken. Er schnitt eine Grimasse, die seine Unsicherheit und Skepsis
ausdrücken sollte.
    ,Wie viel Pferde? Wie viel Männer?“
    Jch denke, etwa fünfundzwanzig werden genügen. Ich
brauche erfahrene Männer, die gut denken können, keine
jungen Raufbolde. Die Sache ist wichtig, und obendrein ist sie
eilig.“
    Pistorius murmelte: ,Wir könnten ihm die Pferde geben, die
wir frei haben - viele Männer sind auf dem Weg hierher
gestorben. Könnt Ihr die Tiere ernähren, d’Arcogne?“
    Ich steckte den Brief zurück, nachdem ich ihn gefaltet hatte
und nickte.
    Ja. Ich kenne Wiesen, die noch nicht ganz verwüstet sind.“
    „Gut. Jetzt zu den Männern und den Sätteln!“
    Sie berieten leise miteinander. Der Brief, von Ferdinand von
Habsburg unterzeichnet, hatte vorläufig alle Schwierigkeiten bei
-seitegeräumt. Größere Barrieren freilich konnte auch
er nicht überwinden helfen, dann war ich auf mich gestellt. Der
jüngere Mann nahm ein schmutziges Papier, schrieb eine Reihe
Namen darauf und kaute hin und wieder nachdenklich am Ende des
Federkiels. Dann schob er das Papier zu Pistorius hinüber, der
es schweigend las und schließlich nickte.
    ,Wie lange, schätzt Ihr, werdet Ihr die Männer
brauchen?“ fragte der Stellvertreter des Marschalls.
    Ich zog den linken Handschuh an und strich die Finger glatt. Dann
erwiderte ich leise: „Ich weiß es nicht. Aber ich kann
Euch versprechen, dass wir unterwegs jeden Franzosen oder Schweden
angreifen werden, den wir sehen. Und ich habe vor, zurück zu
kommen, wenn Mercy und Werth hier sind. Ihr rechnet mit einem
Zusammenstoss mit den Franzosen?“
    Beide Männer nickten.
    „Ja. Rich elieu wird Tourenne schicken. Sie werden aber
vermutlich erst kommen, wenn sie nicht mehr so stark frieren. Im
Winter kämpft der Franzose nicht gern.“
    Ich stand auf. „„Vielleicht kann ich Euch dann helfen.
Habt Ihr Schwierig keiten mit der Artillerie?“
    „Im Augenblick keine“, sagte Pistorius grimmig, „die
wir nicht selbst beheben könnten. Wenige Geschütze, keine
Kugeln, wenig Pulver; das bedeutet wenig Schwierigkeiten.“
    Ich schüttelte wieder ihre Hände und sagte: „Ich
verspreche es Euch: ich werde Euch helfe n. Wo finde ich die Pferde
und die Männer?“
    „Ich komme mit Euch, d’Arcogne!“ sagte der
Adjutant und stand ebenfalls auf.
    Ich bedankte und verabschiedete mich. Wir verließen das
Zelt, in dem ein Becken voller Holzkohle einen beißenden Rauch
und geringe Wärme verbreitet hatte. Der Posten salutierte müde,
und der Offizier neben mir erschrak, als er Hound sah. Ich beruhigte
ihn und folgte ihm durch einen Teil des Lagers. Diese kleine Truppe
war ziemlich frisch oder wirkte wenigstens so. Eine gewisse Disziplin
herrschte; ein Umstand, der selten war. Je mehr Menschen es gab,
desto größer war das Chaos. Die Verhältnisse, nahm
ich das Alte Reich Ägyptens als Maßstab, waren geradezu in
klassischer Form verwirrt und unübersichtlich. Wenn einmal
dieser lange Krieg vorbei war, würde ein Kontinent, zumindest
aber größte Teile desselben, verwüstet und seiner
inneren Struktur beraubt sein. Millionen Menschen waren, wenn ich die
Berichte richtig verstand, bereits gestorben. Die Not war
unvorstellbar. Das alles sah ich nur sehr abgeschwächt während
des Ganges durch das Lager. Wir blieben vor einer Gruppe von
zerschlissenen Zelten stehen.
    „Wir sind da!“ sagte der Adjutant, hob die Hand und
winkte an paar Männer zu sich heran.
    „Wer von euch kann lesen?“ fragte er knapp.
    „Ich, Herr Dixat!‘ ‘ sagte einer der Männer.
    Er bekam die Liste.
    „In kurzer Zeit sind diese Männer hier angetreten. Mit
guten Pferden, die sie beim Tross holen können. Fünf Tiere
zur Reserve, und alle Waffen. Sie gehorchen einem neuen Kommando.“
    Ich blickte mich um und registrierte eine Serie von Eindrücken,
die ich später würde verarbeiten müssen. Wie eine
Wolke giftigen Nebels hing die Erwartung über dem Lager. Der
Krieg würde in einigen Jahren vorbei sein, aber bis dahin gab es
mit tödlicher Sicherheit noch eine Menge einzelner Schlachten,
und selbst nach den

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