PR TB 105 Signale Auf Kanal Acht
gemeldet
hätte, wenn etwas schiefgegangen wäre. In der Zwischenzeit
gab es Besseres zu tun, als sich nutzlos den Kopf zu zerbrechen.
Er schickte sich an, den Rechneranschluß zu aktivieren und
seine erste Expedition in die unerforschten Gebiete des
Blockdiagramms zu unternehmen. Vorläufig jedoch sollte es bei
dem Vorsatz bleiben. Er hatte das Gerät kaum eingeschaltete, da
hörte er einen Gleiter vordem Haushalten.
Sekunden später flog die Tür auf, und Loo stürmte
herein. Sie sah aus, als hätte sie den Weg von der Stadt im
Dauerlauf zurückgelegt. Pollack blickte an ihr vor
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bei ins Freie und sah, daß sie allein war. Also war etwas
schiefgegangen!
„Deine Freunde ...", stieß Loo keuchend hervor.
„Sie haben sie geschnappt."
„Sie .. .Wer?!" erkundigte sich Pollack.
„Die Polizei. Ich sah sie vor dem Gefängnis
aufmarschieren."
„Wann war das?"
Loo warf einen Bück auf die Uhr.
„Vor knapp zwei Stunden,"
Pollack dachte nach. Er hatte zwei Probleme. Er mußte
Ellsmere und Hollingsworth befreien, und er mußte Örek,
den Xanther, hinhalten, damit er seinen Gefangenen nicht freiließ.
Die letztere Sorge erschien ihm die drängendere.
„Wir müssen uns mit Örek unterhalten", sagte
er zu Loo.
„Aber deine Freunde... Und Niwan!" protestierte das
Mädchen. „Müssen warten. Da, wo ich herkomme, tut man
immer das Wichtigste zuerst."
Er stand auf und steckte verschiedene Dinge ein, die ihm bei
seinem Besuch im Hauptquartier des Bundes zustatten kommen sollten.
Als gäbe es nichts Selbstverständlicheres auf der Welt, als
daß Loo für ihn den Chauffeur machte, verließ er das
Haus und trat auf den Gleiter zu, dem Mädchen mit einem
ungeduldigen Blick andeutend, daß er auf das Öffnen des
Luks wartete.
Loo war viel zu verwirrt, als daß sie die Zumutung auch nur
empfunden hätte. Pollack beobachtete sie scharf und kam zu dem
Schluß, daß ihr an einem der Männer, die die Polizei
in Warpoq eingesperrt hatte, sehrviel liegen mußte. Niwan?
Als der Wagen sich in Bewegung setzte, wandte Pollack seine
Aufmerksamkeit wichtigeren Dingen zu. Er wußte ungefähr,
wie es im Hauptquartier der Sucher aussah. Fünfzehn bis zwanzig
Mitglieder des Bundes hatten im Haus und den umliegenden Nutzbauten
ihren ständigen Wohnsitz. Sein Vorhaben ließe sich am
besten verwirklichen, wenn er den widerspenstigen Örek einfach
in Gewahrsam nahm; aber er war nicht sicher, wieviel Aussicht auf
Erfolg ein solcher Streich hatte. Pollack hatte es in zwanzig Jahren
zwar nur bis
zum Sergeanten gebracht, aber das lag daran, daß er schon
früh in seiner Dienstzeit zu dem Entschluß gekommen war,
die Mühen und Komplikationen der Offizierslaufbahn seien zuviel
für ihn, und sich damals vorgenommen hatte, niemals mehr als ein
hochbezahlter Unteroffizier zu sein. In Wirklichkeit steckten in ihm
ebensoviel Sinn für Taktik und Strategie wie in manchem
Offizier, und besonders in diesem Augenblick war er sich völlig
darüber im klaren, daß, was auch immer er sich jetzt
vornahm, durchführbar sein müsse; denn der geringste
Mißerfolg mußte den Suchern des rechten Pfades den
Eindruck geben, daß die drei Fremden längst nicht soviel
wert seien, wie man sie bislang hatte glauben machen wollen. Und da
Major Ellsmere sich vorgenommen hatte, die Ziele des Bundes in
Zukunft als Deckmantel zu benutzen, mußte jeder schädigende
Eindruck vermieden werden. Er würde in bezug auf Örek
nichts Drastisches unternehmen können, aber er würde ihm,
das nahm King Pollack sich vor, unmißverständlich
klarmachen, wer in diesen Bezirken die erste Geige spielte.
Das Hauptqaurtier machte einen verschlafenen Eindruck, als Loo den
Gleiter vor dem ehemaligen Farmhaus absetzte. Pollack blickte urn
sich und sah den rötlichen Ball der Sonne über die dunklen
Umrisse der Hügel empor kriechen. Was auch immer man sonst über
ihn sagen wollte: Er war pünktlich.
Loo stieg aus und öffnete die Tür. King Pollack stand
hinter ihr und sah Örek an seinem Schreibtisch sitzen. Der Mann
wartete auf den Augenblick seines Triumphes. Örek sah auf und
wurde sichtlich mißtrauisch, als er Pollack erblickte.
„Was willst du?" fragte er mit rauher Stimme.
Pollack hatte sich umgesehen. Außer Örek befand sich
niemand in dem großen Raum.
„Ich komme im Auftrag eines Freundes", antwortete er.
„Er versprach, dir bis Sonnenaufgang Antwort auf eine bestimmte
Frage zu geben."
Örek lehnte sich in seinem Sessel nach hinten und
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