PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen
Ihnen gefällt. Ich gebe Ihnen die Möglichkeit, einen
Probeflug zu unternehmen. Wenn Ihnen die LAOKOON wider Erwarten nicht
zusagen sollte, brauchen Sie es mir nach Ihrer Rückkehr nur zu
sagen.«
»Danke, Roi«, sagte Grimsoij und grinste breit. »Das
Angebot eines Probefluges ist fair, aber ich denke gar nicht daran,
davon Gebrauch zu machen. Ich habe zwei Jahre auf eine Chance wie
diese gewartet und werde sie mir nicht entgehen lassen. Die
Bedingungen, die Ihre Organisation an die Handelskapitäne
stellt, sind m;r bekannt. Ich bekomme ein Schiff mit Mannschaft und
ausreichendes Anfangskapital und liefere die Hälfte aller
erzielten Nettogewinne an die Organisation ab. Damit erkläre ich
mich einverstanden. Wo ist der
Vertrag, Roi? Ich will ihn unterschreiben.«
Ich winkte ab. »Obereilen Sie nichts, Tank. Mir liegt sehr
viel daran, daß Sie mit der LAOKOON zuerst zu einem Probeflug
starten. Erstens gibt Ihnen das Gelegenheit, sich mit dem Schiff
vertraut und mit der Mannschaft bekannt zu machen. Zweitens wird
Anfir Cryjonon Sie begleiten; die LAOKOON besitzt nämlich zwei
Einrichtungen, deren richtige Bedienung Sie von einem Fachmann
erklärt bekommen müssen. Drittens möchte ich, daß
Sie den Probeflug dazu benützen, mir einen kleinen Gefallen zu
erweisen. Es handelt sich um eine leichte und wahrscheinlich auch
gefahrlose Aufgabe. Die LAOKOON soll die Verfolgung einer Space-Jet
durch den Linearraum aufnehmen.«
Grimson starrte mich verblüfft an. Es dauerte eine ganze
Weile, bis er sich gefaßt 'hatte. »Dann stimmt das
Gerücht, daß die Freifahrer den Halbraumspürer
besitzen?« sagte er staunend.
»Es stimmt«, bestätigte ich. »Ebenso ist es
richtig, daß wir das Geheimnis der Transformkanone kennen. Aber
wir sind noch nicht soweit, alle Schiffe damit auszurüsten.
Jedenfalls werden Sie verstehen, daß ich Ihnen einen erfahrenen
Raumfahrer wie Cryjonon mitgebe.«
Grimson nickte eifrig, seine Augen leuchteten wie Diamanten aus
dem ebenholzschwarzen Gesicht. »Ich akzeptiere es.« Er
wandte sich Cryjonon zu. »Wir werden uns schon verstehen,
Anfir, nicht war?«
Der hünenhafte Freifahrer zeigte ein kameradschaftliches
Lächeln und nickte. Dann wandte er sich an mich.
»Was hast du mit Payo Coq'Inoi vor, Roi?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nichts. Lovely wünscht,
daß wir ihn ziehen lassen. Ich möchte lediglich wissen,
auf welcher Welt er sich niederläßt. Wenn ihr seinen
Aufenthaltsort her
ausgefunden habt, kommt ihr nach Olymp zurück. Das ist alles.
Vielleicht stoßt ihr nebenbei auf Einzelheiten, die für
mich interessant sind. Dafür bin ich dankbar. Aber ich möchte
nicht, daß du irgend etwas auf eigene Faust unternimmst,
Anfir.«
»Ich habe verstanden. Keine Extratouren.«
Ich war zufrieden. »Das wäre dann alles. Seht nun zu,
daß ihr vor Coq startet, sonst schöpft er noch Verdacht.«
Grimson erhob sich. Cryjonon blieb sitzen und sagte:
»Hast du noch eine Minute für mich Zeit, Roi?«
Ich schüttelte entschieden den Kopf. »Ihr müßt
euch beeilen, wenn ihr Coq zuvorkommen wollt.«
Cryjonon warf mir noch einen eindringlichen Blick zu, dann stand
er mit einem Seufzen auf und verließ zusammen mit Grimson mein
Arbeitszimmer. Ich wußte, warum mich Cryjonon sprechen wollte;
er hatte Bedenken, weil ich Grimson, obwohl er ein Neuling war, ein
Schiff überließ, das mit der Transformkanone und dem
Halbraumspürer ausgerüstet war.
Ich lächelte still vor mich hin.
Bald darauf erhielt ich die Meldung, daß die Space-Jet mit
Payo Coq'Inoi an Bord gestartet war. Eine halbe Stunde später
meldete Anfir Cryjonon über Hyperfunk, daß die LAOKOON die
Verfolgung der Space-Jet durch den Linearraum aufnahm.
Ich verlor keine Zeit mehr und setzte mich über Interkom mit
der psychotherapeutischen Station des neuerbauten Hospitals von Trade
City in Verbindung. Ich verlangte nach Dr. Jeeper Asgrin und bekam
den Parapsychophysiologen Sekunden später an den Apparat.
Ich trug ihm auf: »Doktor, Abegeben Sie sich sofort zu
Lovely Boscyks Quarantänestation. Verzichten Sie bitte auf eine
zu umfangreiche Ausrüstung und auch auf die Begleitung
eines Medo-Roboters. Es wäre der Sache nicht dienlich, wenn
wir allzu großes Aufsehen erregten. Ich erwarte Sie in der
Transmitterhalle der Quarantänestation.«
7.
»Warum kommen Sie so spät, Doktor!« fuhr ich den
Para-psychophysiologen an, als er eine Viertelstunde nach mir im
Empfangstransmitter der Quarantänestation materialisierte.
Ich hatte
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