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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bewegen sich so feierlich, als kämen sie zu einem
Begräbnis. Mit einem Gleiter wären sie inzwischen dreimal
hiergewesen.«
    »Ihr Lebensstil ist eben anders als unserer«, warf Obo
Nakuru ein.
    Guy zuckte die Schultern, setzte seine zerknautschte Kapitänsmütze
auf und sagte:
    »Ich nehme die Besucher in der Schleuse in Empfang.«
Er aktivierte sein Armbandfunkgerät. »George, wir treffen
uns in der Angströhrenschleuse.« Mit federndem Schritt
verließ er die Zentrale.
    »Angströhrenschleuse.?« fragte Rhodan gedehnt.
    »Die Mittelstützenschleuse«, erklärte Mabel.
»Mein Br der hat für viele Dinge seine Spezialausdrücke.«
    »Das kann man wohl sagen«, meinte Nakuru.
    »Aber er ist ein prima Kerl!« betonte Mabel energisch.
    Perry nahm ein Papiertaschentuch, faltete es auseinander und
wedelte damit ostentativ die Tabakasche sowie Tabakkrümel vom
Kontrollpult.
    Mabel Nelson errötete und wandte sich ab.
    Der Großadministrator zwinkerte Nakuru zu, dann schaltete er
die Monitorsektion Mittelstützenschleuse ein.
    Noch war die Schleusenkammer leer, aber kurz darauf senkte sich
der zylindrische Antigravbehälter mit dem Raumkapitän und
seinem Robotassistenten hinein.
    Zuerst schob sich die Wand des Antigravbehälters auseinander,
dann öffnete sich das Außenschott der Schleuse. Guy Nelson
und George traten durch die Öffnung ins Freie und blickten den
Besuchern entgegen.
    Rhodan schaltete einen weiteren Monitor zu und sah die Besucher
gerade auf ein abzweigendes Band umsteigen, das bis in die Nähe
der HER BRITANNIC MAJESTY II lief und dann in einem schmalen Schlitz
im Bodenbelag verschwand.
    Als die beiden Männer und ihre Roboter den Platzbelag
betraten, salutierte der Raumkapitän, indem er nach archaischem
Brauch die Hacken zusammenschlug und zwei Finger der rechten Hand ans
Mützenschild legte.
    »Mein Name ist Guy Nelson«, sagte er mit seiner rauhen
Stimme. »Ich bin Eigner und Kapitän dieses stolzen
Schiffes - und der Herr neben mir ist mein Assistent George.«
    Er legte eine Pause ein.
    Dem Großadministrator wurde klar, daß ein Mann wie Guy
Nelson, der Geisteshaltung nach ein Fossil aus präkosmischer
Zeit, darauf wartete, daß die Besucher nach uraltem Brauch den
Kapitän baten, sein Schiff betreten zu dürfen.
    Aber woher sollten die Menschen von Kasuir diesen Brauch kennen!
    Einer der Fremden hob die flachen Hände bis in Schulterhöhe,
ließ sie wieder sinken und sagte über die
Außensprechanlage seiner Kombination in tadellosem Interkosmo:
    »Willkommen auf Kasuir, Kapitän Nelson und Assistent
George. Mein Name
    ist Racan Droog und der meines Freundes Hurt Kamenh.«
    Guy grinste und zeigte auf die Roboter.
    »Und das sind Butterfly und Fox, nehme ich an.«
    »Sie werden Ihnen für die Dauer Ihres Aufenthaltes auf
Kasuir von der kommunalen Dienstleistungsbehörde Novalistowns
zur Verfügung gestellt«, sagte Racan Droog, »und
selbstverständlich können Sie sie benennen, wie Sie
möchten, Kapitän Nelson.«
    »Das ist sehr freundlich«, meinte Guy und kratzte sich
am rechten Oberschenkel.
    Perry bemerkte, wie sich die Gesichter der beiden Kasuiraner
angewidert verzogen.
    »Tja«, sagte Guy, »da Sie offenbar das gute alte
Zeremoniell nicht kennen, will ich ausnahmsweise die Initiative
ergreifen. Bitte, betrachten Sie sich als meine Gäste. Ich lade
Sie zu einem Begrüßungsschluck in meine Steuerzentrale
ein.«
    »Wir nehmen die Einladung an«, erwiderte Droog.
»Allerdings haben wir keinen Durst, so daß wir auf
Getränke verzichten müssen.«
    »Komische Vögel!« brummte Guy Nelson vor sich
hin.
    Laut sagte er:
    »Bitte, treten Sie ein, meine Herren! Übrigens dürfen
Sie Ihre Helme ruhig abnehmen. Die HER BRITANNIC MAJESTY II hat
garantiert keine Seuche eingeschleppt.«
    Die beiden Besucher sahen sich kurz an, dann klappten sie zögernd
die Helme zurück. Das Material wurde schlaff wie Zellophan und
rollte sich im Nacken zusammen.
    Perry bemerkte, daß sich bei den Kasuiranern am Haaransatz
feine Schweißperlen sammelten.
    »Sie scheinen sich vor einer Ansteckung zu fürchten«,
sagte er zu Dr. Nakuru.
    Der Nexialist nickte.
    »Zweifellos, Sir. Um so mehr bewundere ich ihren Mut, ohne
schützenden Helm an Bord der H.B.M. zu gehen. Es ist ja ganz
natürlich, daß man Fremden gegenüber eine gewisse
Vorsicht walten läßt.«
    Perry wollte entgegnen, daß sie ja keine Fremden seien. Aber
er unterließ es, weil er sich darüber klar war, daß
der Standpunkt der Kasuiraner respektiert

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