Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Bach zu waten, der ihren Fluchtweg kreuzte.
    Der Gleiter mit Brandix und seinem Begleiter war kaum
verschwunden, da hatten sie sich auf den Weg gemacht. Cander
schleppte einen Beutel mit Lebensmitteln, während Rotkel genug
damit zu tun hatte, Gesine zu der Wanderung zu überreden. Der
Kuh schien es in dem Talkessel zu gefallen, denn sie weigerte sich
entschieden, ihn zu verlassen. Erst als Rotkel wütend wurde und
drohte, sie allein zurückzulassen, schlug sie die Ohren vor die
Augen und begann zu duften. Danach gab sie ihren Widerstand
einigermaßen auf.
    »Ich verstehe das nicht«, stellte Rotkel fest, als sie
den Bach überquert hatten. »Sonst stellt sie sich doch
nicht so an. Ich möchte wissen, was sie hat.«
    »Sie ist ein faules Biest«, vermutete Cander und
erschrak, als ihn der
    maßlos traurige Blick der Kuh traf. Er ging ihm durch und
durch, ein seltsames Gefühl beschlich ihn, und er hütete
sich, das Wort >Biest< noch einmal zu verwenden. »Wer
weiß, warum sie das tut.«
    Rotkel deutete zu den Felsen hoch.
    »Dort scheint es einen Durchgang zu geben, denn die Kette
ist unterbrochen. Vielleicht finden wir den Weg doch noch. Auf dem
felsigen Boden hat der Wagen, mit dem wir hierhergebracht wurden,
keine Spuren hinterlassen.«
    »Wenn es steiler wird, macht Gesine noch mehr
Schwierigkeiten.«
    »Wir nehmen sie mit, und wenn wir sie die ganze Strecke vor
uns herschieben müssen!«
    Gesine, die am Bachrand graste, hob empört ihren Kopf und
warf ihn dann in den Nacken, daß die Ohren nur so schlackerten.
Cander beobachtete es mit gelindem Erstaunen. Die Kuh tat ganz so,
als hätte sie den Sinn von Rotkels Worten verstanden.
    Cander wechselte das Thema.
    »Was wird das für ein Schiff sein, das bei der Stadt
landete? Ein Zufall? Oder sucht man Sie, Doktor?«
    »Wie soll man wissen, wohin ich entführt wurde? Sie
haben ja dafür gesorgt, daß wir keine Spuren
hinterließen.«
    Gesine zeigte ihre Zähne und begann wieder zu fressen. Es sah
so aus, als habe sie höhnisch gelacht.
    »Ich konnte auch nicht ahnen, daß wir in eine solche
Situation gerieten. Wirklich, ich wollte den Leuten hier nur helfen.
Sie waren sehr freundlich zu mir.«
    Rotkel schob den letzten Bissen in den Mund.
    »Ich denke, wir gehen weiter. Wenn wir dauernd Pause machen,
erreichen wir die erste Farm nicht vor zwei Jahren.«
    Diesmal ging Gesine williger mit und bereitete keine
Schwierigkeiten, auch dann nicht, als sie einen schmalen Weg
entdeckten, der steil bergan führte und mehrere Schluchten auf
Felsbändern kreuzte. Die beiden Männer waren sicher, daß
sie den richtigen Fluchtweg endlich entdeckt hatten.
    Als sie den Sattel erreichten und zurückschauten, sahen sie
tief unten im Talkessel das kleine Haus liegen. Es war halb durch die
grünen Baumkronen verdeckt und dank der gleichen Farbe nur
schwer zu erkennen, wenn man nicht wußte, wonach man suchte.
Ein ideales Versteck in einer paradiesischen Landschaft.
    Unter anderen Umständen, dachte Rotkel bei sich, hätte
ich hier gern meinen Urlaub verbracht. Aber so.
    Auf der anderen Seite des Kammes lag die Ostebene mit riesigen
Grasflächen, unübersehbaren Wäldern, vereinzelten Seen
und zahlreichen Bächen und Strömen. Die Landschaft war
hügelig und ohne jedes Anzeichen einer Besiedlung. Es gab keine
Häuser und keine Straßen.
    Eine fast leere Welt.
    Gegen seinen Willen mußte Rotkel wieder an Brandix' Worte
denken. Er
    begann den Mann zu verstehen, aber er hatte nicht die Absicht,
seine Methoden gutzuheißen. Da würde er lieber Old Ham
helfen, obwohl doch gerade der es gewesen war, der ihn hierhergeholt
hatte. Aber er hatte es getan, um seinen Mitmenschen zu helfen, und
das erschien Rotkel in diesem Fall von entscheidender Bedeutung zu
sein.
    Das fremde Schiff, von dem Brandix erfahren hatte, konnte
natürlich rein zufällig gelandet sein. Um so mehr mußte
er dafür sorgen, daß er es rechtzeitig erreichte. Wenn man
abflog, ohne ihn mitzunehmen, kam er vielleicht nie mehr vom
»Paradies der Freien« weg.
    Und trotz aller Schönheit, trotz der erholsamen Leere des
Landes und aller fehlenden Mauern und Zäune sehnte er sich
zurück nach Tahun, wo er bei seinen Patienten zu Hause war.
    »Der Abstieg ist nicht allzu schwer«, sagte Cander und
riß ihn aus seinen Gedanken. »Den schafft sogar Gesine,
ohne daß wir sie am Schwanz abbremsen müssen.«
    »Sie wollen das arme Tier am Schwanz festhalten?«
fragte Rotkel erschüttert. »Das würde ihr aber nur
wenig gefallen.«
    Gesine

Weitere Kostenlose Bücher