PR TB 120 Dämon Der Roten Zwerge
Klackton, während er Annemy auf
die Beine half. „Folgen wir ihnen also in den Tempel hinein."
Johnny ergriff Klackton am Oberarm und drückte ihn.
»Sorgen Sie sich nicht um uns. In Ihrer Nähe fühlen
wir uns geborgen", sagte der muskelstrotzende USO-Spezialist.
Das machte Klackton Mut. Er wollte sich sanft aus Johnnys Griff
winden, machte aber eine zu heftige Bewegung und stieß den
anderen dabei mit dem Ellenbogen in die Nierengegend. Johnny stieß
pfeifend die Luft aus, und seine Augen quollen ihm vor Schmerz
beinahe aus den Höhlen.
„Oh, was habe ich nur getan!" rief Klackton bestürzt
und schickte sich an, Johnny Erste Hilfe zu leisten. „Ich werde
meinen Fehler sofort wiedergutmachen, Leutnant Strange!"
Annemy hielt ihn am Gürtel zurück.
„Laß ihn in Frieden, er hat dir überhaupt nichts
getan. Genügt es dir nicht, wenn du ihn k.o. schlägst?"
„Aber ich wollte doch nur ..."
„Du wolltest den Umbranern folgen!" erinnerte Annemy.
Klackton warf Johnny noch einen um Entschuldigung heischenden
Blick zu, dann setzte er sich in Bewegung.
„Geht es dir wieder besser, Johnnylein?" erkundigte
sich Annemy besorgt.
„Klackton ist der Größte", antwortete
Johnny, aber man hörte es seiner Stimme an, daß er mit
seiner Geduld so ziemlich am Ende war.
Klackton, von Umbranern umringt, die ihre Körper über
den Boden schleiften, erreichte das Ende der Höhle. Bevor er
jedoch noch den Tunnel betrat, in den eifrige Fackelträger
vorausgeeilt waren, blieb er vor einer fünf Meter hohen Statue
stehen, die aus Fels gehauen war.
Sie stellte eindeutig ein menschenähnliches Wesen dar,
wenngleich die Proportionen ganz und gar nicht stimmten. Der Götze
hockte auf seinen kurzen, stämmigen Beinen da und hatte die
beiden fünffingrigen Hände mit den Handflächen nach
oben auf seinem vorgewölbten Bauch ruhen. Darauf lag eine
Schale, der Rauch entströmte, und rundherum waren Knochen und
Totenschädel angeordnet, die offensichtlich von Umbranern
stammten.
Aber nicht die schaurigen Utensilien, wahrscheinlich Opfergaben,
erweckten Klacktons Interesse, sondern der Kopf des Götzen
fesselte ihn. Er war langgezogen und trug menschliche Züge, die
Augen unter den drohend vorgewölbten Augenbrauen waren
rotglühende Edelsteine. Am markantesten in dem
furchteinflößenden Menschenantlitz war jedoch die
überdimensionale Nase, die knollenartig vorsprang und tief über
den verkniffenen Mund hing.
„Ich weiß nicht, aber irgendwie kommt mir dieses
Gesicht bekannt vor", meinte Klackton stirnrunzelnd.
„Kein Wunder, es sieht dir zum Verwechseln ähnlich",
erklärte Annemy.
Klackton drehte sich erbost um und funkelte sie an.
„Na, weißt du, Annemy! Wie kannst du mich mit diesem
Götzen vergleichen, der wie ein Killer aussieht!"
„Annemy hat recht", bestätigte Johnny, schränkte
jedoch sofort ein. „Zugegeben, der Götze hat zu brutale
Züge. Aber davon abgesehen, ist die Ähnlichkeit zu Ihnen
tatsächlich verblüffend. Das müssen auch die Umbraner
erkannt haben, denn sie scheinen Sie für die Inkarnation dieses
Dämons zu halten."
Die Eingeborenen gebärdeten sich wieder wie verrückt.
Sie umhüpften Klackton, heulten und vollführten
beschwörende Bewegungen. Zwei von ihnen krochen auf dem Bauch zu
seinen Beinen, entledigten ihn seiner Stiefel und kosten seine
nackten Beine mit ihren Fühlern.
Klackton quietschte auf und trat mit den Beinen verzweifelt um
sich. Dabei traf er die beiden Umbraner voll ins Gesicht - ihre Köpfe
zuckten zurück, ihre Fühler ringelten sich ein, sie kippten
zur Seite und blieben besinnungslos liegen.
„Aber ich habe sie nur mit den nackten Füßen ganz
leicht berührt!" jammerte Klackton. „Warum mußten
sie mich auch kitzeln!"
„Wahrscheinlich hast du einen Nerv getroffen, der sie
augenblicklich lähmte", vermutete Annemy.
„Das wollte ich nicht", beteuerte Klackton und beugte
sich fürsorglich über die beiden reglos daliegenden
Eingeborenen. Die umstehenden Umbraner heulten auf und riefen
plötzlich auf Interkosmo und im Chor:
„Dämon der roten Zwerge! Dämon der roten Zwerge!"
*
Nachdem Annemy ihre erste Überraschung überwunden hatte,
sagte sie:
„Die Umbraner nehmen dir deine Unschuld jedenfalls nicht ab.
Du hörst, wofür sie dich halten."
Klackton machte ein verzweifeltes Gesicht.
„Aber wie kann ich sie denn davon überzeugen, daß
ich die beiden nicht mit Absicht niedergeschlagen habe und daß
ich ihnen überhaupt nichts Böses antun will?"
„Am
Weitere Kostenlose Bücher