PR TB 120 Dämon Der Roten Zwerge
getragen
wurde;
Klackton, der in sein riesiges Maul Dutzende von Tieren
gleichzeitig stopfte; Klackton mit vier Köpfen und ebenso vielen
Hängenasen; Klackton mit dem Totenkopf; Klackton als
Katastrophenbringer ... Klackton, überall Klackton.
„Mir wird übel", sagte Klackton. Er wandte sich
demonstrativ von seinen steinernen Ebenbildern ab und barg sein
Gesicht an Johnnys Brust.
Der USO-Leutnant schnitt eine Grimasse und sagte heuchlerisch:
„Tun Sie sich nur keinen Zwang an, Klackton. Auch Helden können
weinen."
Johnny hatte kaum ausgesprochen, als er von zwei Umbranern
ergriffen und in Richtung eines steinernen Altars davongeschleift
wurde, der vor dem größten Klackton-Götzen stand.
Johnny schlug und trat um sich, aber die Umbraner hatten ihn sicher
im Griff.
Klackton erwachte aus seiner Lethargie.
„Was haben die mit Johnny vor!" rief er aufgebracht.
„Annemy, so tu doch irgend etwas, damit sie Johnny in Ruhe
lassen."
„Ich kann nichts tun", meinte Annemy mit schwacher
Stimme.
„Es steht allein in deiner Macht, Johnny zu helfen."
„Was haben sie mit ihm vor?"
„Ich fürchte, sie wollen ihn dir opfern", sagte
Annemy und sah aus den Augenwinkeln, wie sich ihr vier mit Speeren
bewaffnete Umbraner näherten.
„Ihr wollt Johnny opfern!" schrie Klackton außer
sich. „Ihr wollt mir meinen besten Freund opfern?"
Die Umbraner zuckten unter seiner schrillen, sich überschlagenden
Stimme zusammen, gingen auf den Boden nieder und bestrichen ihn mit
ihren Fühlern - sicherlich als Zeichen tiefster Ehrfurcht.
„Ihr Barbaren! Ihr Wilden!" donnerte Klackton und
schüttelte die Fäuste in Richtung der Eingeborenen. „Laßt
sofort Johnny frei, oder ich werde euch meinen Zorn spüren
lassen."
Er stapfte auf ein Dutzend Umbraner zu, die sich ängstlich
aneinanderklammerten. Wahrscheinlich schlossen sie in diesem
Augenblick bereits mit dem Leben ab.
„Habt ihr nicht gehört, ihr sollt Johnny sofort
laufenlassen!" herrschte er sie an. Um seinen Worten besonderen
Nachdruck zu verleihen, hieb er mit der Hand gegen einen der
KlacktonGötzen aus Ton. Plötzlich gab es ein knirschendes
Geräusch, in dem Standbild zeigten sich Sprünge - und
gleich darauf barst es krachend. Klackton, obwohl noch erschrockener
als die Eingeborenen, sprang instinktiv zurück und konnte so
glücklicherweise verhindern, daß ihn eines der
niederprasselnden Trümmerstücke unter sich begrub.
Die Umbraner, die die Zerstörung des Tandbildes für eine
Machtdemonstration Klacktons hielten, ergingen sich augenblicklich in
Besänftigungsversuchen und zeigten eine Demonstration ihrer
Tanzkünste.
„Ich kann gar nichts dafür, daß die Statue
zerbröckelte", versuchte sich Klackton zu rechtfertigen.
„Wahrscheinlich war sie schon so brüchig, daß sie
demnächst von selbst eingestürzt wäre."
Seine Beteuerungen wurden von den Umbranern nicht verstanden. Sie
heulten, wälzten sich vor ihm und kehrten mit ihren Fühlern
den Boden vor seinen Füßen.
Plötzlich ein Schrei - Klackton wirbelte herum. Er sah, wie
Annemy von zwei Umbranern gepackt und ebenfalls zum Altar geschleppt
wurde, wo Johnny bereits an einen Pflock gebunden war.
„Ich will gar keine Opfer", versuchte Klackton den
Eingeborenen zu erklären. „Wenn ihr mich besänftigen
wollt, dann laßt Annemy und Johnny frei. Sie sind meine
Freunde, versteht ihr?"
Die Eingeborenen krümmten sich unter Klacktons Worten, als
würden sie davon gepeinigt. Sie fürchteten den Zorn des
Dämons der roten Zwerge denn sie wußten aus der
Überlieferung, daß er die Macht hatte, sie alle zu töten
und ihre Welt zu vernichten. Deshalb wollten sie alles tun, um ihn zu
versöhnen. Kein Opfer war ihnen zu groß, um den
furchtbaren Dämon zu besänftigen und sein Wohlgefallen zu
erringen. Deshalb schleppten sie auch Annemy zum Opferstein, an den
bereits Johnny gefesselt war.
„Klackton bringt uns mit seiner Hysterie noch ins Grab",
schimpfte Johnny und zerrte an seinen Fesseln. Das brachte ihm von
einem Eingeborenen einen Schlag mit dem Sprungbein ein. Unverdrossen
fuhr er fort:
„Kannst du diesen Verrückten nicht stoppen, Annemy? Sag
ihm, daß er, statt große Reden zu halten, uns lieber
befreien soll."
Annemy nickte und öffnete den Mund, um Klackton etwas
zuzurufen, doch da wurde ihr etwas Schleimiges, Fauliges
hineingestopft. Mit schreckgeweiteten Augen sah sie, wie die
Eingeborenen auch Johnny mit dieser Masse knebelten, die wie ein
Gemisch aus Blättern, Wurzeln und Algenbrei
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