PR TB 120 Dämon Der Roten Zwerge
Ernst?"
„Breder deutete an, daß er uns davonjagen würde,
falls Sie ihm einen abschlägigen Bescheid geben", sagte
Klackton. „Ich kann den Mann verstehen."
„Und wer denkt an mich?" wollte Johnny wissen.
„Wir alle fühlen mit Ihnen", meinte Rhodan, der
Klacktons Manöver sofort durchschaut hatte. „Sie können
sich natürlich frei entscheiden. Aber wenn wir aus diesem
Unterschlupf gejagt werden, wird unser ganzer Plan vereitelt."
Ohne daß Johnny etwas davon merkte, gab Klackton dem
Springer durch ein Handzeichen zu verstehen, daß alles in
Ordnung sei.
Breder machte vor Begeisterung einen Luftsprung, stieß ein
Triumphgeheul aus und machte sich in Richtung der nächsten
Kneipe davon.
11.
Der Twilzer, der Klacktons Gestalt angenommen hatte, befand sich
kaum drei Stunden in Jim-Ottol, als es sich schon überall
herumgesprochen hatte, daß er in der Stadt war. Das hieß:
Alle waren natürlich der Meinung, daß es sich um den
echten Walty Klackton handelte.
Und das wurde ja bezweckt. Klackton-Twilzer hoffte, daß die
Nachricht auch den Un-Twilzer erreichen und ihn heranlocken würde.
Er kam bestimmt, denn er hatte zu Klackton Vertrauen gefaßt und
mit ihm Freundschaft beschlossen.
Wenn der Un-Twilzer in der Stadt war, dann würde er früher
oder später auftauchen. Der Verbrecher würde sich wundern,
wenn er dann plötzlich von seinen Jägern umringt war.
Klackton-Twilzer schlenderte scheinbar ziellos durch die Stadt,
sprach fremde Leute an und erkundigte sich bei ihnen, ob sie Ottoman,
den Ottomanen, gesehen hätten.
Die Reaktionen waren verschieden. Die meisten tippten sich gegen
die Stirn, drohten ihn mit den Fäusten, reagierten ärgerlich
und belustigt, oder meinten, er solle andere frotzeln.
Einige erkannten ihn jedoch wieder und raunten sich zu: „Das
ist Walty Klackton, der die halbe Borga-Ljim-Sippe zusammengeschlagen
hat."
Diese Mundpropaganda paßte nicht so recht in die Pläne
Klackton-Twilzers, aber er konnte es nun einmal nicht ändern,
daß Klackton ob seiner Taten in Jim-Ottol berüchtigt war.
Um keinen Verdacht zu erregen, suchte Klackton-Twilzer alle jene
Orte auf, an denen sein Vorbild gewesen war. Er schlenderte an dem
Gebäude vorbei, in dem der Gouverneur Coriyeus Antro-Ljim seinen
Sitz hatte (und twilzte, daß dieser mit schlotternden Knien am
Fenster stand und ihn beobachtete), bestieg die Treppe, die zu der
hoch über dem Stadtniveau liegenden Eisfläche führte
und machte eine Rutschpartie über die unzähligen Stufen
hinunter.
Wieder in der Stadt, suchte er Jambins Kneipe auf.
„Knochenwärmer gefällig?" fragte Jambin
hinterlistig.
„Jawohl, damit mir wohlig warm in den Gliedern wird",
sagte Klackton-Twilzer. Er twilzte Jambins Gedanken und erfuhr
daraus, daß ihm der Wirt in bösartiger Absicht ein
besonders scharfes Getränk mixen wollte, das in der Fachsprache
„Totenerwecker" hieß.
Klackton-Twilzer beunruhigte das nicht, denn wenn das Getränk
für ihn nicht verträglich war (wovon der Wirt überzeugt
war), brauchte er es von seinem Körper nicht verarbeiten zu
lassen, sondern konnte es ganz einfach wegtwilzen. Aber zu seiner
Überraschung war das gar nicht nötig, denn Klackton-Twilzer
stellte schon nach dem ersten Schluck fest, daß der
Totenerwecker ganz ausgezeichnet mundete. Er leerte den Inhalt des
Kruges auf einen Zug und ließ ihn ausgiebig auf seinen Körper
einwirken.
„Noch einmal dasselbe!" bestellte er. Während er
an dem zweiten Krug schlürfte, twilzte er, daß der Wirt
ein Visiphongespräch mit Yanin Borga-Ljim führte und zu ihm
sagte:
„Der Schläger ist wieder hier. Ich werde ihn bis zu
eurem Eintreffen hinhalten."
Als Jambin zurückkam, fragte er: „Noch ein
Knochenwärmer gefällig?"
„Nein - hicks - ein Totenerwecker muß es sein!"
Klackton-Twilzer bekam seinen dritten Krug.
„Wie geht es bei der USO?" fragte Jambin wie nebenbei
und putzte dabei die Theke mit einem Lappen.
„Sie wollen mich nur in ein Gespräch verwickeln, um
Zeit zu gewinnen", sagte Klackton-Twilzer beleidigt.
Jambin zuckte die Schultern.
„Wie Sie meinen. Ich widerspreche meinen Gästen nie.
Aber ich verstehe nicht, warum Sie nicht darüber sprechen
wollen, wo ganz Jim-Ottol weiß, daß Sie zur USO gehören."
„Ich werde - hicks - Ihnen etwas verraten", sagte
Klackton-Twilzer verschwörerisch. „Ich gehöre gar
nicht zur USO, und ich bin auch nicht Walty Klackton. Ich habe nur
sein Aussehen angenommen, um - hicks - Ottoman in die Falle zu
locken.
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