PR TB 120 Dämon Der Roten Zwerge
ganzer Plan aufgebaut",
sagte Rhodan. „Aber wenn sich der Un-Twilzer diesmal mit Ihnen
in Verbindung setzen will, wird er eine böse Überraschung
erleben. Denn er wird nicht Sie vor sich haben, sondern einen
Twilzer, der nur Ihre Gestalt angenommen hat."
„Ich weiß nicht, ob es recht ist, das Vertrauen
Ottomans so zu mißbrauchen", gab Klackton zu bedenken.
„Er ist ein Verbrecher, dem nichts heilig ist",
erklärte Rhodan. „Das allein rechtfertigt es, daß
wir ihn mit allen Mitteln bekämpfen."
„Das versuche ich mir dauernd zu sagen", meinte
Klackton verzweifelt. „Aber ich kann mir einfach nicht
vorstellen, daß Ottoman fähig wäre, etwas Böses
zu tun."
"Weil er Sie nach seinem Willen getwilzt hat",
behauptete der Chef-Twilzer. „Sie müssen sich von der
Zwangsvorstellung befreien, daß er Ihr Freund ist, Klackton.
Dann können Sie ihn durchschauen und werden erkennen, welcher
Übeltäter er ist."
„Ich werde mich bemühen", versprach Klackton nicht
gerade überzeugend.
Rhodan wandte sich dem Twilzer zu, der Klacktons Gestalt
angenommen hatte.
„Glauben Sie, daß Sie Korporal Klacktons Rolle
übernehmen können?" erkundigte er sich. „Ich
zweifle nicht an Ihren Fähigkeiten, verstehen Sie mich richtig.
Aber Sie haben es hier
mit einem vielschichtigen, außergewöhnlichen Charakter
zu tun, den darzustellen auch für einen Twilzer schwer sein muß.
Korporal Klacktons Handlungen sind nicht vorauszusehen, denn sie
werden durchwegs von seinem teleschizomatischen Para-Bewußtsein
gelenkt. Darauf sollten Sie Ihr Hauptaugenmerk legen."
„Danke für Ihre Ratschläge, Perry Rhodan",
sagte Klackton-Twilzer. „Aber ich habe die Persönlichkeit
Walty Klacktons von allen Seiten durchtwilzt und glaube, Sie bis ins
letzte unberechenbare Detail twilzen zu können. Ich werde Ihnen,
auch als Instinkthandler, voll und ganz gerecht werden, Walty
Klackton."
„Und haben Sie sich auch eingehend auf Ihre Rollen
vorbereitet?" erkundigte sich Rhodan bei den anderen beiden
Twilzern.
„Ich kann die Psyche der weiblichen Terraner zwar nicht so
recht twilzen, glaube aber, meine Sache richtig zu tun, wenn ich der
Logik keine besondere Beachtung schenke", meinte der
Annemy-Twilzer.
Johnny-Twilzer umarmte Annemy-Twilzer und sagte:
„Meine Aufgabe ist leicht. Ich brauche nur Zuneigung und
Liebe für Annemy zu zeigen."
„Aber übertreiben Sie nur nicht", rief Annemy und
wurde rot.
Klackton sank zu einem Häufchen Elend zusammen.
„Dann ist alles klar", sagte Rhodan. „Während
unsere Doppelgänger sich in der Öffentlichkeit zeigen,
werden wir uns irgendwo in Jim-Ottol verbergen. Ich nehme an, Sie
können unseren Aufenthaltsort jederzeit twilzen, so daß
wir nicht erst einen Treffpunkt vereinbaren müssen."
„Ja, wir können Sie twilzen", versicherte
Perry-Twilzer. „Und wir werden auch dafür sorgen, daß
Ihr Twilz abgeschirmt wird und vom Un-Twilzer nicht getwilzt werden
kann."
„Ich kann dieses Wort bald nicht mehr hören."
„Wir werden jetzt sowieso nach Jim-Ottol twilzen, damit wir
Ihre Nerven nicht mehr strapazieren", sagte Perry-Twilzer ernst.
„Das war doch gar nicht böse gemeint", wollte sich
Annemy rechtfertigen. Doch die vier Twilzer waren bereits
entmaterialisiert. Sie schüttelte den Kopf. „Haben keinen
Humor, diese Außerirdischen. Aber es hat auch sein Gutes, daß
sie davongetwilzt sind. Für acht Personen war es hier viel zu
eng."
„Da jetzt genügend Platz ist, könnten Sie
vielleicht von meinem Bein runtergehen, Klackton", schlug Johnny
vor. „Es ist nämlich schon ganz steif."
„Darum also saß ich so hart", meinte Klackton.
„Warten Sie, Leutnant Strange, ich werde Sie massieren, damit
das Blut besser zirkulieren kann."
Noch ehe Klackton seine Drohung wahrmachen konnte, ging das Schott
auf, und Wilma Volta-Ljim erschien in der Öffnung.
„Ich möchte Sie nicht stören, meine Herren",
sagte sie mit überspitzter Freundlichkeit. „Aber wenn Sie
es gestatten, stelle ich Ihnen meine Tochter Zitha vor."
Sie schob ein Geschöpf durch das Schott, das so lang und dürr
wie eine Bohnenstange war.
„Ich bin Zitha Volta-Ljim, sechsundzwanzig Jahre alt und
noch zu haben", sagte das Mädchen und machte einen artigen
Knicks und zeigte dabei ihre vorstehenden Schneidezähne. Sie
schielte nur kurz zu Walty Klackton hinüber, dann senkte sie
wieder züchtig den Blick.
Nachdem ihr Rhodan, Johnny und Klackton irritiert zugenickt
hatten, entstand ein betretenes Schweigen. Wilma brach
Weitere Kostenlose Bücher