PR TB 128 Galaxis Im Hypnobann
angemessen hatte. Sie mußten sich in dem Schiff versteckt
gehalten haben, um den ihrer Meinung nach günstigsten Moment für
den Überfall abzuwarten.
Er ärgerte sich darüber, daß er die Rayanen
derartig stark unterschätzt hatte. Aber eigentlich hatte er ja
nicht die Rayanen unterschätzt, sondern jene Hypnowesen, die die
Rayanen in geistiger Sklaverei hielten.
Hawks Hoffnung klammerte sich daran, daß normalerweise jedes
Großraumschiff eine gewisse Anzahl kleiner und großer
Beiboote an Bord hatte. Wenn das auch für das Rayanenschiff
zutraf, mußte er mit einem solchen Beiboot das Mutterschiff
verlassen und nach einem besiedelten Planeten suchen, auf dem Perry
Rhodan geholfen werden konnte.
Der erste Teil seiner Hoffnung erfüllte sich relativ bald.
Omar Hawk fand mit dem Instinkt des erfahrenen Raumfahrers die
Hangars der großen Beiboote, drang in eines von ihnen ein und
kehrte in der Hauptzentrale auf die stabile Existenzebene zurück.
Behutsam legte er den Großadministrator in einen
Kontursessel. Jetzt, als er die Verletzung ohne störende
Einflüsse sehen konnte, erschrak er. Das Gesicht Rhodans war
eingefallen, der Atem ging leise und röchelnd. Ohne die Arbeit
des
Zellaktivators würde Rhodan wahrscheinlich nicht mehr leben.
Doch auch so war sein Zustand alles andere als hoffnungsvoll.
Mit verbissener Konzentration vertiefte sich der Oxtorner in die
Schaltungen des Beiboots. Er wußte, daß er es zumindest
während der ersten Minuten nach der Ausschleusung manuell
steuern mußte, damit die Zielpositronik des Hauptschiffs die
Flugmanöver nicht vorausberechnen konnte.
Endlich hatte er auch diese Aufgabe gelöst.
Omar ließ mittels Funkfernsteuerung das große
Hangarschott auffahren. Er wußte, daß dieser Vorgang im
gleichen Augenblick von den Kontrollen in der Hauptzentrale des
Mutterschiffs angezeigt wurde, deshalb schaltete er die Triebwerke
des Beibootes rücksichtslos hoch.
Die Hangarwände verglühten, als das Beiboot
kometengleich in den Weltraum schoß. In dem Augenblick, in dem
es das unsichtbare Strukturfeld verließ, das das Mutterschiff
in dem unbekannten Kontinuum hielt, stürzte es mit grellen
Lichterscheinungen in den Normalraum zurück.
Hawk atmete auf.
Durch den automatischen Rücksturz war es den Rayanen im
Mutterschiff unmöglich geworden, das Beiboot unter Beschüß
zu nehmen. Wahrscheinlich würden sie es auch dann nicht
wiederfinden, wenn sie innerhalb der nächsten Sekunden ebenfalls
in den Normalraum zurückkehrten.
Der Oxtorner bremste ab und schaltete die Ortungsgeräte ein.
Nun mußte sich zeigen, ob er schnell genug Hilfe für
Perry Rhodan finden konnte.
Der erste Planet, den er anflog, war eine Welt von ungefähr
Erdgröße, die eine vierfach solgroße blauweiße
Sonne in einer Entfernung von zwei astronomischen Einheiten
umkreiste. Das bedeutete, daß sie genau die gleiche Menge an
Sonnenstrahlung enthielt wie die Erde. Folglich mußte die
Evolution auf ihr ähnlich wie auf der Erde verlaufen. Es kam nur
noch darauf an, wann die Evolution des Lebens begonnen hatte und in
welchem Stadium sie sich zur Zeit befand.
Nachdem Omar den Autopiloten dahingehend programmiert hatte, den
gewählten Planeten anzusteuern, kümmerte er sich um den
Großadministrator.
Er suchte und fand eine kleine Bordklinik. Dort versorgte er
Rhodans Wunde und legte den Bewußtlosen anschließlich in
die geleeartige Masse eines Regenerierungstanks. Mehr konnte er beim
besten Willen nicht für ihn tun. Der Regenerierungstank und der
Zellakti-vator würden für einige Zeit verhindern, daß
Perry Rhodan starb.
Der Oxtorner kehrte in die Hauptzentrale des Beiboots zurück
und faßte sich in Geduld. Während er Rhodan versorgt
hatte, war das Schiff in das Kontinuum jener blauen Nebel
eingetaucht, die Hawk bereits von den Bildschirmen des Mutterschiffes
kannte.
Doch schon wenige Minuten später kehrte das Beiboot in den
Normalraum zurück. In dieser Zeitspanne hatte es
siebenunddreißig Lichtjahre zurückgelegt.
Auf dem Frontsektor der Bildschirmgalerie strahlte die blauweiße
Sonne in Handtellergröße, und steuerbords war die
leuchtende Sichel des Zielplaneten zu sehen.
Hawk übernahm das Beiboot wieder in Manuellsteuerung. Er
fragte sich, wie der Kontakt mit der vermuteten Zivilisation wohl
verlaufen mochte. Am besten würde es sein, wenn ein
Bildfunkkontakt zustande käme, damit er sich mittels LoCoS
verständlich machen konnte.
Wenig später wußte er, daß seine
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