PR TB 133 Die Macht Der Schatten
kann zweifellos andere Robotschiffe in diesen Raumsektor
schicken. Sie werden das Schiff vernichten. Wir kehren also besser in
mein Beiboot zurück.
"Ohne die gesuchte Information?" fragte der Roboter.
"Diese Information ist uns nicht zugänglich",
erklärte der Modul. "Es wäre also sinnlos, länger
aufdiesem Schiffzu bleiben."
"Und ich habe mirsolche Mühe gegeben", sagte
Lu-bomirenttäuscht.
Der Roboter zuckte in typisch menschlicher Manier die Schultern.
"Du hast es gehört, mein Sohn", erklärte er.
"Sorge dafür, daß das Kommandogehirn nie wieder
funktioniert, dann kehrst du zu mir zurück." "Verstanden,
Vater", sagte Lubomirs Ableger. "Allerdings geht mit dem
energetischen Sektor etwas vor sich, das ich erst noch analysieren
lassen möchte."
"Sofort abbrechen!" rief Baar erregt. "Höchste
Gefahr!"
Als Lubomirs Ableger nichts darauf erwiderte, sagte er zu dem
Roboter:
"Da stimmt etwas nicht, Lubomir. Nehmen Sie meine Hand; wir
kehren sofort in mein Schiff zurück!"
"Ohne mein Kind?" fragte Lubomir.
Baar Lun kam nicht mehr dazu, ihm daraufzu antworten. Ein
seltsames Singen und Klingen erfüllte plötzlich die Luft.
Von allen Seiten schienen Schatten herbeizustürzen und die
kleine Zentrale zu überschwemmen.
Der Modul wollte mit einem Gedankenbefehl seinen
Spontantransmitter aktivieren, um wenigstens sich erst einmal in
Sicherheit zu bringen und sich danach um die Rettung Lubomirs zu
bemühen. Es funktionierte nicht mehr. Alles um ihn stürzte
in lichtlose Dunkelheit.
Als Baar Lun wiederzu sich kam, hatte sich allem Anschein nach
nichts verändert.
Er stand noch immer in der Kommandozentrale des Robotschiffs - und
neben ihm stand Lubomir.
Erst einen Moment später sah der Modul, daß sich doch
etwas verändert hatte.
Die Schaltanlagen in den Wänden, die zuerst völlig
freigelegen hatten, befanden sich unter einem mattgrau schimmernden
Energieschirm.
Der Roboter und der Modul blickten sich vielsagend an.
"Was war das?" fragte Lubomir. "Sohn, melde dich!"
Als keine Antwort erfolgte, sagte Baar Lun:
"Das war zu erwarten gewesen, Lubomir. Wir haben den ersten
Zug in diesem kosmischen Schachspiel gemacht und ihn verloren. Ich
werde versuchen, ob ich Verbindung mit meinem Schiff bekomme."
Da sein Kommunikationsgerät auf der Basis von
Gedankentransmission funktionierte, ging sein Ruf lautlos und
unhörbarfür Lubomir hinaus. Die Antwort hätte ebenso
lautlos erfolgen sollen, aber der Modul lauschte vergeblich in sich
hinein.
"Keine Resonanz", erklärte er schließlich.
"Fast hatte ich es erwartet."
"Ist dein Schiff fort?" fragte der Roboter.
"Was heißt schon fort", meinte Baar. "Es ist
jedenfalls nicht erreichbar. Das könnte bedeuten, daß sich
das Robotschiff mit einem Energieschirm umhüllt hat, den die
Impulse des Gedankentransmitters nicht durchdringen können, es
könnte aber auch bedeuten, daß das Robotschiff sich sehr
weit von meinem Schiff entfernt hat - und wir mit ihm."
"Das wird sich feststellen lassen", sagte Lubomir.
"Leider enthält die Zentrale keine Bildschirme
fürAußenbeobachtungen, also müssen wir nach draußen
und nachsehen. Das werde ich übernehmen."
"Nein!" sagte Baar Lun heftig. "Es wäre sicher
ein Fehler, wenn wir uns in dieser Lage trennten. Wir müssen
zusammenbleiben. Ich schlage vor, wir öffnen eine Schleuse und
sehen uns draußen um."
"Das ist nicht nötig", entgegnete Lubomir. "Bevor
du kamst, erfuhr ich von meinem Ableger, daß sich in der
Pyramidenspitze ein Beobachtungsturm befindet."
"Gehen wir!" sagte Baar Lun.
Er war allerdings gar nicht sicher, ob sie die Zentrale verlassen
konnten. Zwar stellte er äußerlich keine Veränderung
an dem schmalen Schott fest, durch das Lubomir die Zentrale betreten
hatte, doch hielt er es für möglich, daß ihnen auch
dieser Weg versperrt war.
Lun atmete auf, als sich das Schott von innen öffnete. Vor
ihnen lag ein von mildem gelbem Licht erhellter Korridor. Niemand
stellte sich ihnen entgegen, als sie ihn betraten. Sie fanden sogar
einen funktionierenden Antigravschacht, mit dem sie zur
Pyramidenspitze schwebten.
Die Überraschung kam erst, als sie in dem Beobachtungsturm
standen und durch das transparente Material derAußenwände
blickten.
Sie sahen nämlich weder den Weltraum noch Baar Luns Schiff,
sondern eine große weite Fläche aus bleifarbenem Material,
um die zahlreiche mittelgroße Bauwerke gruppiert waren.
"Ein Raumhafen", stellte Lubomirsachlich fest. "Wirsind
aufeinem Planeten. Vielleicht ist
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