PR TB 133 Die Macht Der Schatten
Unterschied zu
Sherlocks Schwanz am hinteren Ende abgeplattet war und
augenscheinlich als Seitenruder diente. Dereinzige andere Unterschied
waren die großen led-rigen Flughäute, die an den
umgebildeten, verlängerten Vordergliedmaßen saßen.
"Es sieht aus, als wären die Bhysts entfernte Verwandte
von dir, Sherlock", sagte Tatcher, und er dachte daran, daß
bis heute immer noch nicht geklärt war, woher die Okrills
eigentlich ursprünglich gekommen waren.
Omar Hawk hatte zwar vor längerer Zeit auf dem Planeten der
Maarn ebenfalls Okrills entdeckt und zuerst gedacht, sie wären
eine dort entstandene Tierart. Doch das hatte sich als Irrtum
herausgestellt.
Vielleicht stammten Okrills und Bhysts aus dergleichen fremden
Dimension, und die Okrills waren irgendwann aus Bhysts entstanden,
die von den Maarn aus ihrer heimatlichen Dimension entführt
worden waren und sich unter veränderten Umweltbedingungen
ebenfalls verändert hatten.
Sinnlose Spekulationen! entschied Tatchera Hainu.
In meiner Lage spielt es überhaupt keine Rolle, woher die
Okrills beziehungsweise ihre Vorfahren stammten.
Die Bhysts hatten unterdessen immer engere Kreise gezogen. Sie
schienen nicht zu wissen, wie sie sich gegenüber den
Eindringlingen verhalten sollten. Plötzlich stieß eines
der Tiere blitzschnell herab. Seine vorgestreckten Krallen hätten
Tatcher getroffen, wenn Sherlock nicht vorgesprungen wäre und
das Bhyst mit einem Prankenschlag davongeschleudert hätte.
Das Tier überschlug sich mehrere Male, stürzte zu Boden
und beendete sein Leben mit einigen konvulsivischen Zuckungen.
"Danke, Sherlock!" sagte der Marsianer mit belegter
Stimme. "Du hast mir das Leben gerettet."
Er zog seinen Paralysator.
"Das nächste Bhyst, das uns angreift, werde ich selbst
herunterholen!" versprach er grimmig.
Doch die übrigen Bhysts schienen durch den Tod ihres
Artgenossen verwirrt zu sein. Sie stiegen höher, kreisten noch
einige Male überden Eindringlingen und entfernten sich dann.
"So gefährlich ist es hier eigentlich gar nicht",
meinte Tatcher, der sich von dem Schreck wieder erholt hatte.
"Naja!" sagte er entkräftend, als sein rechter Fuß
bis zum Knöchel im Sumpf versank. "Der Boden könnte
ein wenig fester sein."
Sherlock schnaubte und stieß ihm die Schnauze in die
Kniekehle, so daß Tatcher beinahe gestürzt wäre.
Als der Marsianer den Okrill fragend anblickte, legte sich
Sherlock hin. Tatcher a Hainu begriff.
Er stieg vorsichtig aufden Rücken des Tieres und krallte sich
an dessen stahlhartem Nackenkamm fest. Ohne Decke und Zügel
hatte er das Gefühl, auf einerglatten Stahlkugel zu sitzen.
"Aber schön langsam und vorsichtig, Kleiner!" bat
er.
Der Okrill verstand.
Nach einigen Stunden erreichten Sherlock und a Hai-nu ein
eisbedecktes Hochplateau - und dort entdeckte der Marsianer den
dicken Tibeter. Dalaimoc Rorvic stand statuengleich in der klirrenden
Kälte. Sein Blick schien in weite Fernen gerichtet, und als
Tatcher a Hainu ihn berührte, fühlte er sich an wie kalter,
glatter Marmor.
Der Captain gab sich alle erdenkliche Mühe, aber er konnte
Rorvic nicht ins Leben zurückrufen - bis sein Blick auf das
runde Amulett fiel, das der Tibeter normalerweise an einer Kette um
den Hals trug.
Tatcher hob das Amulett nachdenklich auf, dann legte er es in
Rorvics geöffnete Hände.
Plötzlich veränderte sich der Tibeter. In die Augen
kehrte das Leben zuerst zurück, danach wurde der ganze Körper
wieder zu dem eines Wesens aus Fleisch und Blut. Das Amulett aber
stieg aus Rorvics Händen in die Höhe und verschwand.
Noch benommen, berichtete der Tibeter, wie es ihm ergangen war.
Als er davon erzählte, wie er ein fremdartiges Standbild
gefunden und wie er versucht hatte, in seinem Innern nach einem
Schatz zu suchen und schließlich eine Öffnung
hineinschießen mußte, um es wieder verlassen zu können,
wirkte er etwas betreten.
"Jemand hatte offenbar etwas an meiner Handlungsweise
auszusetzen", erklärte er. "Plötzlich fand ich
mich als Standbild hier oben wieder."
"Sie hätten eben keine Gewalt anwenden dürfen,
Sir", erklärte Tatcher a Hainu.
"Papperlapapp!" erwiderte Rorvic. "Sollte ich in
dem Standbild verschimmeln, Sie staubtrockenes Marsgewächs!
Außerdem fand ich in dem Standbild einen wichtigen Hinweis, der
uns vielleicht weiterhelfen könnte.
Es war der Hinweis auf einen großen Kuppelbau, der irgendwo
auf dieser Welt existieren soll."
"Ein Inquo!" entfuhr es Tatcher a Hainu.
"Jawohl, ein Inquo",
Weitere Kostenlose Bücher