Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Minuten lang ablaufen. Auf
diese Weise besetzte er zweihundert Millionen Zellen des
Kernspeichers. Das war ein Anfang, der ihm heute abend Zeit und
Risiko sparen würde. Auf der anderen Seite war der Computer,
dessen Speicher nur zu einem Fünftel seiner Kapazität
besetzt war, vorläufig noch voll funktionsfähig, so daß
niemand die Manipulation bemerken würde.
    Er tat den Bildband in die Bibliothek zurück und
des-aktivierte sowohl den Belegleser als auch den Rechenanschluß.
Danach blieb ihm nichts anderes übrig, als sich in Geduld zu
fassen, was ihm um so schwerer fiel, je weiter der Tag fortschritt.
Um 17 Uhr setzte erden Belegleser von neuem in Tätigkeit. Alle
sechs Sekunden ein-mal wurde der Bildband gelesen und sein Inhalt in
den
    Kernspeicher des Rechners überführt. Die Bürozeit
der Tagschicht war vorüber. Die Nachtschicht hatte ihre Posten
bezogen. Sie war zahlenmäßig weitaus schwächer als
die Tagschicht, und etwa in demselben Maße würde sich
demzufolge auch die Benutzung des Computers verringern. Das bedeutete
für Julian einen gewichtigen Vorteil: Man würde später
entdecken, daß mit dem Rechner etwas nicht in Ordnung war.
    Nach seiner Berechnung mußte etwa um 19:30 Uhr der
Kernspeicher so vollgestopft sein, daß der Computer die ersten
Beschwerden wegen mangelnder Verwendbarkeit des Rechners einlaufen.
Um diese Zeit mußte Juli-ans Aktion schon angelaufen sein; denn
sein Plan konnte nur dann Erfolg haben, wenn es ihm gelang, den
Diktator in seine Gewalt zu bekommen, bevor der vom Versagen des
Computers erfuhr.
    Um 19:10 schickte Julian den Roboter Blue, eine weitere Tube
Markierungsstoff für ihn zu besorgen. Er erinnerte sich, daß
er beim letztenmal rund zwölf Minuten für diese Besorgung
gebraucht hatte. Um 19:15 verließ Julian seinen Arbeitsraum -
zum letztenmal, wie er sich sagte, denn wenn sein Vorhaben gelang,
war er frei, und wenn es fehlschlug, würde er den morgigen Tag
nicht mehr erleben.
    Sobald der Computer ausgefallen war, gab es in diesem Gebäude
für ihn nur noch eine Gefahr: die Roboter, die aufgrund ihrer
positronischen Intelligenz zwischen dem Diktator und seinem
Doppelgänger unterscheiden konnten. Ihnen mußte er aus dem
Weg gehen. Hilfe hatte er nur von den Menschen zu erwarten, die hier
arbeiten, und von ihnen auch nur, weil er den Effekt der Überraschung
auf seiner Seite hatte.
    Er passierte unbehindert einige leere Gänge und gelangte
schließlich in den Bürobereich des Großadministratoramtes.
Es war 19:21, als er den Arbeitsraum des Ressortleiters für
Innere Sicherheit betrat, des nächtlichen Äquivalents des
Mannes, der ihn am Tage des Unfalls mit dem Diktator verbunden hatte.
Der Mann, obwohl in Zivil, sprang hinter seinem Schreibtisch auf und
    nahm militärische Haltung an. Julian kannte ihn von der
anderen Bezugsebene. Er war ein junger, strebsamer Mann und hieß
Karel Mortimer. Er war intelligent, und es würde einiger
Vorsicht bedürfen, um ihn nicht merken zu lassen, was hier
gespielt wurde.
    Julian ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Setzen Sie sich, Mortimer«, sagte er zu dem
Ressortleiter. »Ich habe ein Problem und möchte, daß
Sie mir dabei helfen.«

    Mortimer gehorchte. In seinem Gesicht stand Ratlosigkeit. Es war
vermutlich das erstemal, daß der Lordmarschall sich mit einem
Gesuch um Hilfe an ihn wendete.
    »Es hat sich ein Doppelgänger in diesem Gebäude
eingenistet«, erklärte Julian. »Mein Doppelgänger.
Ich habe das erst vor kurzem erfahren, als ich mein Ausweichbüro
aufsuchen wollte.«
    Mortimer war so schockiert, daß er nichts zu sagen wußte.
    »Klappen Sie den Mund wieder zu!« forderte Julian ihn
auf. »Der Mann muß sofort unschädlich gemacht
werden.«
    »Selb ... selbstverständlich«, stotterte
Mortimer: »Das istja ... wie kann so etwas geschehen?«
    »Parachron-Effekt«, antwortete Julian knapp. »Ein
gezielter Anschlag aus einer anderen Bezugsebene auf unser
Staatswesen. Rufen Sie Ihre Leute zusammen, Mortimer! Schnelligkeit
ist das Gebot des Augenblicks!«
    Aufgeregt führte Mortimer drei kurze Interkomge-spräche.
Augenblicke später begann der kleine Arbeitsraum, sich mit
Menschen zu füllen. Beim Anblick des Lordmarschalls erstarrten
sie in Ehrfurcht. Runde eins ging an Julian Tifflor, den Heimatlosen.
Niemand hegte auch nur den geringsten Zweifel an seiner Identität.
Runde zwei begann in dem Augenblick, in dem sie herausfanden, daß
der andere Tifflor genauso aussah wie er.
    Er wiederholte seine Anschuldigung

Weitere Kostenlose Bücher