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PR TB 135 Der Schrecken Der USO

PR TB 135 Der Schrecken Der USO

Titel: PR TB 135 Der Schrecken Der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wie von
Furien gehetzt ins Wasser. Aber immerhin, Annemy hätte nicht
geglaubt, dass er ihr gegenüber seine völlig verkorksten
moralischen Ansichten überhaupt würde abwerfen können.
    Nach dem Bad nahmen sie einen kleinen Imbiss zu sich, unterhielten
sich, lachten viel miteinander. Annemy stellte fest, dass Walty Witz
besaß. Er konnte ganz vorzüglich Pointen setzen. Warum war
ihr das bisher noch nie aufgefallen?
    Sie glaubte, die Antwort zu kennen. Er war in ihrer Gegenwart viel
zu gehemmt, um überhaupt einen zusammenhängenden Satz
zustande zu bringen. Sie glaubte auch, daß sie schuld an seinen
Hemmungen ihr gegenüber gewesen war. Heute hatte sie noch keine
Gelegenheit genutzt, sich über seine Fehler lustig zu machen.
Und da sie es nicht tat, konnte

    er sich ganz natürlich mit ihr unterhalten.
    Es kam aber nicht von ungefähr, dass sie bisher immer so grob
zu ihm gewesen war, obwohl sie ihn gut leiden mochte. Sie wusste,
dass er sie verehrte, konnte sich aber nicht dazu überwinden,
seine Gefühle auch nur andeutungsweise zu erwidern. Um ihm keine
falsche Hoffnung zu machen, sozusagen als Schutz für ihn selbst,
hatte sie sich kratzbürstig, unnahbar und abweisend gegeben. Nun
sah sie aber, dass es auch anders ging, dass sie viel besser mit ihm
auskam, wenn sie liebenswürdig zu ihm war.
    Als sie sich einmal an. ihn anlehnte, legte er ihr wie
selbstverständlich den Arm um die Schulter. Seine Hand zitterte
nicht einmal.
    Sie aßen vor der Hütte zu Abend. Als Annemy sagte, dass
sie müde sei, wurde Walty nervös. Er musste plötzlich
Holz für den offenen Kamin sammeln, obwohl gut zwei Kubikmeter
davon vorrätig waren.
    Bei seiner Rückkehr sagte Annemy nur, dass sie daran denke,
bald zu Bett zu gehen, da fiel ihm plötzlich ein, dass er noch
den Keller aufräumen musste. So und ähnlich hielt er sich
bis Mitternacht wach.
    Annemy hatte sich längst schon in ihr Zimmer zurückgezogen.
Sie war enttäuscht. Nach seinem sicheren Auftreten am Nachmittag
hätte sie erwartet, dass er die Initiative ergreifen würde,
so dass sie sich über die Beziehungen zwischen Mann und Frau
zumindest offen unterhalten konnten.
    Es klopfte an ihrer Tür.
    »Ja?«
    Walty steckte den Kopf herein.
    »Ich dachte, dass du vielleicht noch nicht schläfst...
und wollte dir Gute Nacht sagen.«
    »Gib mir lieber einen Gute-Nacht-Kuss.«
    Sein Adamsapfel begann aufgeregt zu hüpfen, aber er nahm
allen Mut zusammen und kam tapfer bis an ihr Bett... So geschah es,
dass sie sich plötzlich doch noch in den Armen lagen. »Glaube
diesmal aber nur nicht, dass dieser Kuss einem Heiratsversprechen
gleichkommt«, neckte sie ihn und schnippte gegen seine Nase.
    »Sie ist um etliche Nummern zu groß, ich weiß«,
sagte er schuldbewusst und betastete seine Nase wie eine Eiterbeule.
    »Ich finde sie liebenswert, wie alles an dir«,
behauptete sie.
    Sie bereute nicht, was sie tat, sondern sagte sich, dass es längst
schon an der Zeit war, den Schutzschirm niederzureißen, den sie
in Waltys Gegenwart immer um sich aufbaute.
    »Ich komme gleich«, sagte er plötzlich
zähneklappernd und verschwand aus dem Zimmer. Annemy wartete.
Sie wurde nicht ungeduldig, weil sie sich sagte, dass Walty seine
Zeit brauchte, um sich umzustellen.
    Und sie wartete geduldig weiter. Um sich die Wartezeit zu
verkürzen, zündete sie sich eine Zigarette an. Dann noch
eine, und noch eine.
    Walty kam nicht, er ließ auch nichts von sich hören.
Stille lastete über der Jagdhütte. Hatte sich Walty aus dem
Staub gemacht? Die Sache wurde ihr langsam unheimlich. Ihm konnte ja
etwas zugestoßen sein...
    Kurz entschlossen schlüpfte Annemy in den Morgenrock, holte -
für alle Fälle - ihren Strahler hervor und verließ
ihr Zimmer. In dem kurzen Korridor brannte Licht. Sie schlich sich
zuerst durch den Wohnraum zur Tür. Sie war von innen
abgeschlossen. Auch die Läden waren alle dicht. Erst nachdem sie
das ganze Haus und sogar den Keller abgesucht hatte, wandte sie sich
Waltys Schlafzimmer zu.
    Sie lauschte. Nichts war zu hören. Sie klopfte.
    »Nein! Bitte nicht!« ertönte da seine flehende
Stimme.
    »Aber, Walty ...«, versuchte sie ihn zu beruhigen.
    »Bitte, bleib draußen, Annemy!« flehte Walty.
»Ich möchte nicht, dass du ...«
    Aber da hatte sie die Tür schon geöffnet. Er kauerte mit
angezogenen Knien auf dem Bett und

    wurde wie von einem Fieber geschüttelt. Im Schein der
Bettlampe sah sie, dass sein Gesicht, seine Hände und die unter
dem Pyjama hervorstehenden

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