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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nachzudenken, ob der Alte
seine Drohung ernst meinte oder nicht. Er sprang Suylon an. Die
rechte Faust schoß vorwärts und traf den ehemaligen Freund
gegen die Wange. Aufgespeicherter Zorn, der sich plötzlich
entlud, verlieh dem Schlag eine Wucht, die Ningmak eigentlich nicht
beabsichtigt hatte. Suylons Augen wurden starr und gläsern. Er
stieß einen merkwürdigen Seufzer aus und kippte zur Seite.

14.
    Eine Minute lang stand Ningmak reglos und musterte ungläubig
den bewußtlosen Suylon. Er konnte es nicht fassen, daß es
seine Faust gewesen war, die den Alten niedergeschlagen hatte.
    Zögernd nur kehrte die Fähigkeit zielbewußten
Denkens zurück. Ningmaks Geheimnis war durchschaut. Er befand
sich in Gefahr. Hatte nicht Kador von der Gefahr gesprochen, die auf
ihn zukam? Es war unerheblich, woher Kador seine Kenntnisse bezog.
Ningmak mußte davon ausgehen, daß es mehr Leute gab, die
von der gestörten Beziehung zwischen ihm und PSIKOR wußten.
Es war denkbar, daß Suylon irgendwelche Anweisungen
hinterlassen hatte für den Fall, daß er von seinem
nächtlichen Unternehmen nicht binnen einer gewissen Zeitspanne
zurückkehre.
    Ningmak beugte sich und untersuchte den Gürtel des
Bewußtlosen. Er fand die Waffe, von der Suylon gesprochen
hatte. Er zog sie hervor und betrachtete sie im ungewissen Licht der
Sterne. Er verstand nicht viel von Waffen, aber es bedurfte nicht des
Auges eines Experten, um zu erkennen, daß dieses Gerät nur
eine Attrappe war, ein Ding, das die Form eines Energiestrahlers
hatte, aber noch nicht einmal einen Auslöser besaß. Suylon
hatte ihn also nur einschüchtern wollen. Die Drohung mit der
Waffe war dazu berechnet gewesen, Ningmak zum Handeln zu zwingen. Der
Alte hatte Ningmak nicht wirklich umbringen wollen. Er war gekommen,
um Ningmak darüber aufzuklären, daß sein Geheimnis
verraten war. Er hatte ihm eine Möglichkeit geben wollen, sich
zu entscheiden - für das Buch der Regeln, für die Bewahrer,
die ihn auseinandergenommen hätten, oder für die Freiheit,
die, wie Suylon meinte, ein gefährliches Ding war. Und in seinem
Herzen hatte es wohl von Anfang an keinen Zweifel gegeben, daß
Ningmak sich für die Freiheit entscheiden würde.
    Ningmak rückte den reglosen Körper des Bewußtlosen
so zurecht, daß er bequem lag. Mit einem letzten, bedauernden
Blick nahm er Abschied von Suylon. Dann wandte er sich dem Innern des
Parks zu. Während er, seines Weges nicht achtend, quer über
Wiesen und Pfade schritt, versuchte er zu ergründen, wie er sich
nun verhalten solle. Nach Hause konnte er unmöglich
zurückkehren. Womöglich warteten sie dort schon auf ihn.
Gewiß, Suylon hatte ihm die Entscheidung überlassen, aber
er durfte nicht erwarten, daß der Alte sich seinerseits in
Gefahr begeben würde, um ihm zur Flucht zu verhelfen. Er hatte
ohne Zweifel seine Vorbereitungen so getroffen, daß der
Verdacht, er sei Ningmak bei der Flucht behilflich gewesen, niemals
aufkommen konnte. Dieser Verdacht aber war gegeben, sobald sich
herausstellte, daß Suylon versäumt hatte, sich auf die
Möglichkeit eines Fehlschlags seiner Unterhaltung mit Ningmak
vorzubereiten.
    Also nicht nach Hause, entschied Ningmak. Welche Möglichkeiten
gab es sonst? Er dachte flüchtig an Leiranu, die er seit über
einer Woche
    nicht mehr gesehen und nicht mehr gesprochen hatte. Allein der
Gedanke, eine Frau um Hilfe zu bitten, die er seit Wochen schamlos
vernachlässigte, kam ihm schäbig vor. Nein, Leiranu war
auch keine Möglichkeit.
    Blieb nur noch Kador. Kador hatte seine Hilfe angeboten. Die
Ungeborenen waren bereit, Ningmak vor PSIKORs Häschern zu
schützen. Es erschien Ningmak feige, beim ersten Anzeichen von
Gefahr das Hasenpanier zu ergreifen. Er wäre lieber in der Stadt
geblieben und hätte sich auf eigene Faust seiner Bedränger
erwehrt. Aber während er die Möglichkeiten abwog, die ihm
dazu zur Verfügung standen, fiel ihm das »Austauschgespräch«
wieder ein, zu dem ihn die Bewahrer zitiert hatten. Die Bewahrer
erschienen ihm als eine unmenschliche, grausame Macht, die über
ein nahezu unbegrenztes Repertoire an Mitteln verfügte, dem er
nichts annähernd Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte. Sobald
die Bewahrer ins Spiel kamen, war er verloren, daran gab es keinen
Zweifel. Es sei denn, er setzte sich rechtzeitig ab - in eine Gegend,
in die PSIKOR seine Fühler noch nicht ausgestreckt hatte, so daß
er dort den Bewahrern unter günstigeren Bedingungen
entgegentreten konnte.
    Damit war die

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