Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schließlich den ganzen Komplex von Fragen, mit
dem er sich bislang noch nie so recht hatte beschäftigen können.
Wie brachte PSIKOR es fertig, von jedem einzelnen Bewohner Negmantoks
zu jeder Tages- und Nachtzeit auf den Meter genau zu wissen, wo er
sich befand? Der Rechner stand an einem geheimen, unterirdischen Ort.
Er ging nicht umher und beobachtete die Leute. Es mußte einen
Mechanismus geben, der ihn ständig auf dem laufenden hielt, und
es mußte ein Mechanismus sein, den jeder am Leibe trug und der
Signale aussandte, die von PSIKORs Meßgeräten empfangen
und ausgewertet wurden.
    So mußte es sein. Derselbe Mechanismus gab dem Fahrzeugpark
auch zu verstehen, daß es ein Analytiker war, der den Anruf
betätigte, und veranlaßte ihn dazu, ein entsprechendes
Fahrzeug auszuwählen. Der Mechanismus mußte eine Art
Mikrogerät sein, das er, Ningmak, ebenso wie alle anderen
Negmantoker, am Körper trug. War es aber nicht ein Widerspruch,
daß zwar PSIKOR aufgehört hatte, ihn zu überwachen,
der Wagenpark ihn jedoch eindeutig als Analytiker identifizieren
konnte? Nicht unbedingt, schloß Ningmak, wenn man zum Beispiel
annahm, daß das Mikrogerät aus zwei Teilen bestand oder
vielmehr zwei Funktionen ausübte: einmal die Kommunikation mit
den meistens weit entfernten Sensoren PSIKORs und zum zweiten das
Aussenden von Identifizierungssignalen an Servomechanismen in
unmittelbarer Nähe - zum Beispiel an die Rufanlage oder an den
Öffnungsmechanismus von Türen, der dann entschied, ob für
den Träger dieses Identifizierungskodes die Tür geöffnet
werden dürfe oder nicht.
    Immer klarer wurden für Ningmak die Zusammenhänge. Er
versuchte zu ergründen, an welcher Stelle seines Körpers
das geheimnisvolle Mikrogerät sich befinde. Sicherlich war es
ihm unter die Haut operiert worden. Er begann mit seiner Suche auf
die einfachste Weise: er tastete sich ab. Aber durch die Kleidung,
deren er sich nicht entledigen konnte, hatte er keinen richtigen
Griff. Er fand nichts. Dafür fiel ihm plötzlich etwas ein.
Er erinnerte sich an jenen Tag, an dem der Divisionär ihm
erklärt hatte, er sei in den Stand eines Analytikers erhoben
worden. Und an den Gang zum medizinischen Labor unmittelbar danach.
Er erinnerte sich an den kurzen Schmerz, den er empfunden hatte, als
er aus der Narkose erwachte. In der rechten Armhöhle war es
gewesen! An jenem Tag mußten sie das Mikrogerät adjustiert
haben, so daß sein Identifizierungskode den neuerworbenen Rang
widerspiegelte. Das war es also! Die Achselhöhle! Unter dem
Ansatz des rechten Arms trug er das teuflische Instrument, das ihn
bislang zu PSIKORs willenlosem Sklaven gemacht hatte.
    Und dabei fiel ihm gleich noch etwas ein. Er hatte dieselbe Art
von
    Schmerz, an derselben Stelle, schon früher einmal gespürt.
Er wußte jetzt, wo es gewesen war: auf Biparon, an einem jener
letzten Tage vor dem Abschluß des Vertrages. Mit einemmal
fielen all die scheinbar zusammenhanglosen Bruchstücke seiner
Erinnerung zusammen und formten von selbst das deutliche Bild eines
Vorgangs, von dem er bislang keine Ahnung gehabt hatte. Er erinnerte
sich, wie er in den Rohrbahnzug gestiegen war, Leiranus Amulett
zwischen den Fingern. Das Amulett aber war verschwunden. Er wußte
nicht, was aus ihm geworden war. Er erinnerte sich nicht mehr, was er
während der wenigen Minuten der Rohrbahnfahrt gedacht oder getan
hatte. Es mußte etwas Belangloses gewesen sein - oder aber er
hatte überhaupt nichts gedacht und getan! Er war bewußtlos
gewesen, und mit ihm Suylon. Man hatte sein Mikrogerät
manipuliert! Die Fremden, die mit ihnen im selben Zug saßen!
    Er war seiner Sache so gut wie sicher. Eine fremde Macht hatte
ihre Hand im Spiel. Das Mikrogerät, das ihn zu PSIKORs Sklaven
machte, war so präpariert worden, daß es nach einer
gewissen Zeit einen Teil seiner Funktionen verlor. Er wußte
nicht, wer die Fremden waren. Er kannte auch ihre Absichten nicht.
Aber es war plötzlich eine neue Hoffnung in ihm, daß sie
ihn, wenn sie ihn schon als Werkzeug benützten, im Augenblick
der höchsten Not nicht im Stich lassen würden.
    Und der Untergang der von PSIKORs allmächtiger Anwesenheit
garantierten Ordnung nahm seinen Fortgang. Im Bezirk Quohattek wurden
an diesem Tage einhundertfünfzigtausend Zulieferungen gekürzt,
und es ereigneten sich die ersten Fälle, daß Menschen, die
schon seit zwei Tagen ihrer Versorgungsautomatik keinen Bissen mehr
hatten entlocken können, bei der Arbeit oder auf der Straße
vor

Weitere Kostenlose Bücher