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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geschützt. Er besaß nicht
einmal einen Zaun. PSIKOR wußte aufgrund des Kontakts, den er
mit jedem einzelnen Mitglied der Bevölkerung unterhielt, wer
sich zu Recht und wer sich zu Unrecht im Ferienpark aufhielt. Mit
Ningmak allerdings hatte er den Kontakt verloren. Es war kurz vor
Mitternacht, als Ningmak die Grenze des Parks überschritt und
sich sofort in einem wildwuchernden Wald verlor. Er klomm einen
ziemlich steilen Hügel hinauf und dachte dabei, daß seine
Lage, so verzweifelt sie auch sein mochte, doch etwas Positives
enthielt: Er war PSIKOR entronnen.
    Das Geschick in Gestalt von PSIKORs Unfähigkeit, die
Bevölkerungszahl von Negmantok mit der Zahl der ausgeteilten
Kodegeber in Übereinstimmung zu bringen, schritt unaufhaltsam
fort. Die Zulieferungen für Quohattek wurden jeden Tag um
zusätzlich dreißigtausend gekürzt, und nachdem die
erste Folge, nämlich der Hunger, durch die Ausreise der Hälfte
der Bevölkerung überwunden worden war, machte sich nun die
zweite bemerkbar: die Fabriken erhielten nicht mehr genügend
Rohmaterialien, um ihre Arbeiter beschäftigt zu halten.
    Aus Mossakonsch war an die Bezirksräte bislang nur eine
hinhaltende Antwort ergangen: die Sachlage werde vorrangig geprüft,
hieß es. Die Bezirksräte, erstarrt in Ehrfurcht vor der
Weisheit des Planetarischen Rates in Mossakonsch, waren hocherfreut.
Auf die Frage ihrer Mitbürger allerdings, wann die Dinge nun
endlich wieder normal werden würden, wußten sie noch immer
nichts zu antworten.
    Die Arbeitsmoral in den Fabriken sank von einem Tag zum andern.
Werktätige, die keine Arbeit mehr finden, sehen wenig Sinn
darin, acht Stunden hinter einer Maschine zu verbringen, die in Gang
zu setzen sich nicht lohnt. Die Arbeiter fanden sich zusammen und
sprachen über die merkwürdigen Ereignisse, die sich dieser
Tage zutrugen. Weit entfernt aber lag PSIKOR in seiner Höhle und
stellte fest, daß im Bezirk Quohattek Zehntausende von
Werktätigen sich mehrere Stunden am Tag nicht an den ihnen
zugewiesenen Plätzen befanden. Es hagelte schlechte Punkte.
Innerhalb von zwei Tagen wurden mehr als einundzwanzigtausend
Quohatteker Werktätige aus der Kategorie der Landbewohner in die
Klasse der Städter abgestuft.
    Das blieb natürlich nicht ohne Folgen. Die Arbeiter
verstanden die maschinelle Logik nicht. Sie fühlten sich
ungerecht behandelt und protestierten beim Bezirksrat. Der Bezirksrat
wandte sich an PSIKOR, und PSIKOR behauptete, die Abstufungen seien
zu gutem Recht erfolgt, da die Werktätigen ihre Arbeit
vernachlässigt hätten. Auf Vorhaltungen, daß es diese
Arbeit im Augenblick ganz einfach nicht mehr gebe, ging er nicht ein.
Das verstand er wieder nicht. Die Arbeiter waren empört und
begannen nun, den Bezirksrat der
    Unfähigkeit zu bezichtigen. Es kam zu Ausschreitungen.
Quohattek war ein weit abgelegener Bezirk. Die staatliche
Ordnungsmacht war dort nicht besonders stark vertreten, und außerdem
waren mehrere Ordnungshüter von PSIKOR ebenfalls abgestuft
worden und empfanden ein gewisses Maß an Sympathie für die
Sache der Werktätigen.
    Schließlich rotteten sich die Arbeiter zusammen, nur
unwirksam behindert durch die Ordnungsmacht, und marschierten auf das
Hauptquartier des Bezirksrats. Das Gebäude wurde im Sturm
genommen. Man verprügelte die Bezirksräte und riet ihnen,
sich so bald nicht wieder in der Öffentlichkeit blicken zu
lassen. Daraufhin wählten die Werktätigen aus ihrer Mitte
einen neuen provisorischen Bezirksrat, der zwölf Mitglieder
hatte und dafür sorgen sollte, daß in Quohattek bald
wieder die Ordnung einkehrte.
    An diesem Tag wurden fast sämtliche verbleibenden Bewohner
des Bezirks Quohattek zu »Bürgern« abgestuft, da vor
lauter Aufregung und Revolutions Stimmung kein einziger an seinem
Arbeitsplatz erschienen war. Der provisorische Bezirksrat aber
erhielt von den aufgebrachten Arbeitern den Namen »Revolutionsrat«,
und damit war ein Zeichen gegeben.
    Auf Negmantok hatte die Revolution begonnen.
    Ganz früh am Morgen, sobald das Parkrestaurant öffnete
und bevor noch die ersten Gäste kamen, verschaffte sich Ningmak
eine frugale Mahlzeit, wofür er vier von den insgesamt dreizehn
Matteks opferte, die er bei sich trug. Er füllte sich den Magen
mit billigem, fast geschmacklosem Nährbrei und tauchte so rasch
wie möglich wieder in den Wäldern unter. Den Durst stillte
er an einer kleinen Quelle. Am Abend, etwa um jene Zeit, als er
damals Leiranu begegnet war, schlich er sich wieder in die

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