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PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

PR TB 136 Die Sklaven Des Computer

Titel: PR TB 136 Die Sklaven Des Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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längst
ermittelt worden, daß Ningmak und Leiranu miteinander
befreundet waren. Man würde Leiranu überwachen. Er durfte
sich weder in ihre Wohnung begeben, noch durfte er sie offen anrufen.
Er mußte sich darauf verlassen, daß Leiranu irgendwie von
seinem traurigen Schicksal erfahren hatte, daß sie sich
auszumalen verstand, in welcher Lage er jetzt war, und daß sie
Phantasie genug besaß, um zu wissen, wie sie ihm helfen könne.
Einen Fingerzeig allerdings mußte er ihr geben. Er mußte
sie wissen lassen, daß er der Hilfe überhaupt bedurfte.
    Als die Dunkelheit einbrach, setzte er sich wieder in Bewegung.
Sein Weg führte ihn am Südwestrand des inneren Stadtkerns
vorbei. Sein Ziel war ein Ferienpark, der für ihn und Leiranu
eine besondere Bedeutung hatte: sie hatten einander dort
kennengelernt.
    Kurz vor dem Ende der Privat-Periode, gegen zwanzig Uhr fünfzig,
rief er Leiranu an. Er rief von einer öffentlichen
Radiokom-Anlage und hatte die Bildübertragung ausgeschaltet. Er
hörte Leiranu sich melden. Ihre Stimme klang nicht wie sonst -
ein deutlicher Hinweis darauf, daß die Bewahrer mit ihr
Verbindung aufgenommen hatten. Ningmak sagte kein Wort. Nach einer
halben Minute legte er auf und hoffte inbrünstig, daß das
Mädchen den Wink verstanden habe. Selbstverständlich wurde
Leiranus Empfänger überwacht. Aber Ningmak war mit dem
städtischen Radiokom-System vertraut. Die Bewahrer würden
feststellen können, daß der Anruf aus dem Stadtgebiet
gekommen war
    - mehr nicht. Es mochte sein, daß er sich dadurch eines
Vorteils begab, des Vorteils nämlich, den Feind glauben zu
machen, er habe Mossakonsch längst hinter sich gelassen. Aber
das mußte er in Kauf
    nehmen. Sich vor dem Gegner zu verstecken, das traute er sich ohne
weiteres zu. Aber überleben konnte er nur, wenn Leiranu ihm
half.
    Der Ferienpark lag am südlichen Stadtrand. Es war ein
künstlich gestaltetes Gelände mit Hügeln, Tälern,
lauschigen Bächen, dichten Wäldern und verschlungenen
Pfaden, das den Bewohnern der Stadt als Erholungsgebiet diente. An
seinem Geburtstag, nach jeweils zehn Arbeitsperioden oder sobald er
sich zehn Positivpunkte der Kategorie drei verdient hatte (oder
ersatzweise fünfzig der Kategorie zwei, zweihundert der
Kategorie eins), hatte der Werktätige darauf Anspruch, einen Tag
in diesem Ferienpark zu verbringen und zu tun und zu lassen, was ihm
behagte.
    Innerhalb des Ferienparks gab es mehrere öffentliche
Gaststätten. Der Werktätige, der aus einem der genannten
Gründe sich das Recht erworben hatte, einen Tag hier zu
verbringen, erhielt an seinem Arbeitsplatz zwanzig Matteks in
Ein-Mattek-Marken. Damit konnte er sich zwei ausgiebige Mahlzeiten
leisten. Die Restaurants waren automatisiert. Man wählte sich an
einem Automaten die gewünschte Mahlzeit, warf eine ausreichende
Anzahl von Marken ein und entnahm das Mahl durch eine auffahrende
Klappe.
    Ningmak und Leiranu waren einander zum ersten Mal begegnet, als
sie etwa eine Stunde nach Einbruch der Dunkelheit dasselbe
Automatenrestaurant zu betreten versucht hatten, hungrig von den
Anstrengungen des Nachmittags, nur um festzustellen, daß die
zentrale Automatik ausgefallen und die Gaststätte geschlossen
war. Ningmak hatten den Park aus Anlaß seines Geburtstags
aufgesucht, Leiranu hatte zehn Pluspunkte der Kategorie drei
verdient. Mit knurrendem Magen hatten sie einander zu trösten
versucht und eine Portion synthetisches Rauchfleisch miteinander
geteilt, die Ningmak in weiser Voraussicht seiner Versorgungsanlage
entnommen und mit in den Park genommen hatte.
    Aus dieser ersten Begegnung war eine Freundschaft geworden.
Zeitweise sogar, überlegte Ningmak, grüblerisch, eine
Liebe. Leiranu würde sich hoffentlich daran erinnern, wo sie ihn
zum letzten Mal gesehen hatte. Und es würde ihr hoffentlich auch
einfallen, daß für einen Mann in seiner Lage der
Ferienpark ein ideales Versteck darstellte. Er seinerseits mußte
danach trachten, sich ständig in der Nähe des Restaurants
aufzuhalten, vor dessen Tür sie damals einander begegnet waren.
Wenn er sich in Leiranu nicht täuschte, würde sie an einem
dieser Tage genau um dieselbe Zeit wie damals, eine Stunde nach
Einbruch der Dunkelheit, dort auftauchen, und wenn sie sich die
Finger blutig schinden mußte, um die zehn Pluspunkte zu
verdienen, die sie brauchte, um eine Berechtigung zum Betreten des
Parks zu erhalten.
    Für ihn allerdings bedeutete das Betreten des Parks keinerlei
    Hindernis. Der Park war nicht

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