PR TB 137 Am Rand Des Universums
er
Urabalis Hand, der ihm beim Aufstehen half.
„Ich habe sie nicht einmal bemerkt, so schnell fiel sie auf
mich herab. Dein Messer ist wirklich eine gute Waffe."
„Bald wirdjeder von uns ein solches Messer haben",
versprach der Häuptling.
Als sie das kleine Plateau mit den Felsmulden erreicht hatten,
schickte Urabali seine drei Jäger Holz holen. Er selbst machte
sich auf die Suche nach dem Erz, das hier offen zutage trat. Mühsam
schleppte er Beutel für Beutel zu der Mulde, in der noch die
Aschenreste vom letzten Feuer waren. Er häufte es an ihrem Rand
auf und wartete auf die Rückkehr seiner drei
Männer. Als sie endlich erschienen, hatte er die Aschenreste
aus der Mulde entfernt und das Erz hineingeschaufelt.
„Crols haben Angst vor dem Feuer und werden nicht näher
kommen. Wir sind hier sicher. Hier ist trockener Zunder, schlagt die
Funken!"
Als das Feuer richtig brannte, warfUrabali den gesamten
Kohlevorrat in die Glut. Bald wurde es so heiß, daß man
glauben konnte, die Felsmulde begänne zu schmelzen. Das Feuer
brannte die ganze Nacht, und die Männer hielten abwechselnd
Wache. Als der Morgen graute, holte Urabali die grauen Eisenklumpen
aus der noch glühenden Asche. Er legte sie zur Seite, damit sie
abkühlen konnten.
„Das werden wir mit zu den Höhlen nehmen und dort die
Messer schmieden. Es gibt bestimmt zehn Stück, und drei davon
gehören euch."
Am Mittag des nächsten Tages traten sie den Heimweg an und
hofften, die Höhlen bis zum Abend zu erreichen. Sie überquerten
die große Lichtung nicht in ihrer Mitte, sondern hielten sich
am Waldrand, um der Horde Crols nicht zu begegnen, die sie am Tag
zuvor gesehen hatten. Hier trafen sie auf die Angehörigen eines
fremden Stammes, der hier ansässig war. Es waren sieben Männer,
die ihnen mit Steinen entgegenkamen.
Die beiden Gruppen standen sich kampfbereit gegenüber,jeder
wartete lauernd auf den Augenblick, über die anderen
herzufallen. Urabali sagte:
„Wirjagen nicht in eurem Gebiet, oder siehst du eine Beute?
Und wenn wir einen alten Crol töten, so kann es euch nur recht
sein."
„Ihr wohnt in den Höhlen beim Fluß",
erwiderte der Anführer der anderen Gruppe. „Wenn es kalt
wird, ziehen wir in die Höhlen. Wenn ihr noch dort seid, werden
wir euch töten."
„So lange werden wir dort nicht bleiben, denn wir werden
bald weiterziehen. Wir bleiben nie sehr lange am selben Ort. Es ist
also unnötig, daß wir kämpfen."
Die sieben fremden Jäger ließen die Hände mit den
Wurfsteinen wieder sinken. Das Argument Urabalis hatte sie überzeugt.
„Es sei also Friede zwischen deinem Volk und meinem Volk",
sagte der Anführer. „Zieht in Frieden weiter, aberjagt
nicht in unserem Gebiet. Beim Fluß gibt es genug Crols."
Auf sein Kommando hin drehten sie sich um und verschwanden wieder
in dem Wald, aus dem sie gekommen waren. Urabali atmete erleichtert
auf und gab seinen drei Jägern das Zeichen zum Weitermarsch.
Sie erreichten den Bach oberhalb der Höhlen und folgten
seinem Lauf. An einer schmalen Stelle stauten Felsbrocken das Wasser,
das einen kleinen See bildete. Die vier Jäger duckten sich ins
Gebüsch, als sie die Crols bemerkten, die sich in den kühlen
Fluten tummelten. Es waren mehrere Erwachsene und drei Junge.
„Wir könnten sie alle töten", flüsterte
einer der Jäger.
„Wenn wir sie alle töten, werden wir bald kein Fleisch
mehr haben", lehnte Urabali ab. „Wir brauchen nur ein
Jungtier. Wir müssen warten, bis eines von ihnen aus dem Wasser
kommt und sich dem Waldrand nähert. Dann erlegen wir es lautlos
mit meinem Messer. Ehe die anderen Crols merken, was geschehen ist,
sind wir schon weit von hier weg."
Geduldig warteten sie fast eine halbe Stunde. Es dunkelte bereits,
als gleich zwei derjungen Crols in ihre Nähe kamen. Urabali ließ
das erste vorbeigehen und stürzte sich mit erhobenem Messer von
hinten auf das zweite. Dreimal drang die scharfe Schneide in den
Körper des Crols und tötete ihn auf der Stelle. Lautlos
brach das Tier zusammen. Das andere verschwand im Wald.
Eiligst nahmen sie ihre Beute und trachteten danach, den Ort den
Geschehens so schnell wie möglich zu verlassen.
Die Jäger kamen herbeigelaufen, als ihr Häuptling mit
seinen drei Männern und der schweren Beute erschien. Ohne viel
zu reden nahm er mit seinem Messer das Tier aus.
Dann zog sich Urabali in die Höhle zurück, wo Panar ihn
bereits ungeduldig erwartete.
Am anderen Tag ließ der Häuptling ein großes
Kohlefeuer anzünden
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