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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beiden
Außenhänden hielt er ihn fest, während er mit der
Mittelhand seinen Mund verschloß. Hastig flüsterte er:
    „Sei ruhig, dann geschieht dir nichts! Ich bin euer Freund
und möchte mit euch reden. Ich will euch helfen, und ihr werdet
eure Höhlen wiederbekommen. Rufe deine Freunde und sage es
ihnen, aber wenn sie mich angreifen, stirbst du: Hast du verstanden?"
    Der Unbekannte nickte, und Keron nahm die Mittelhand von seinem
Mund. Er zog das Messer und setzte die Spitze auf die Brust des
fremden Jägers.
    „Gut, dann rufe deine Freunde."
    Sie kamen, und die Verhandlung war nur von kurzer Dauer. Sie
nahmen ihm das Messer ab, packten ihn bei den Armen und schleppten
ihn mit sich. Niemand sprach mehr ein Wort. Keron war enttäuscht.
So hatte er sich den Empfang bei dem fremden Stamm nicht vorgestellt.
Aber er besaß noch einen unschlagbaren Trumpf. Er wußte,
wie man Messer und Speere herstellte.
    Mehrmals wurden sie aus dem Dunkel des Waldes angerufen. Sie
mußten sich zu erkennen geben, ehe sie weitergehen durften.
Keron begriff, daß niemand die Kette der Wachtposten unbemerkt
hätte passieren können. Wenn er es probiert hätte,
wäre er wahrscheinlich schon tot. Immer wieder versuchte er, ein
Gespräch zu beginnen, erhielt aber keine Antwort. Zielbewußt
führten die fremden Jäger ihn in ihr Dorf, das von einem
hohen Palisadenzaun umgeben war.
    Der Zaun bestand aus dicken Baumstämmen, die man
nebeneinander ohne Zwischenraum in die Erde eingegraben hatte.
Querbalken gaben ihm die notwendige Festigkeit. In regelmäßigen
Abständen waren kleine Wachttürme errichtet worden, auf
deren Plattformen Keron undeutlich die Schatten der Posten erkennen
konnte. Keron sah mit einem Blick, daß das Lager der
Waldbewohner so befestigt war, daß esjedem Angriff der Crols
standhalten würde, und es war ihm unverständlich, warum sie
sosehr darauf drängten, während des Winters in die Höhlen
zu ziehen.
    Die Jäger führten ihn durch das weitgeöffnete Tor,
das sich sofort hinter ihnen wieder schloß. Die Weiber hörten
auf zu keifen, als sie sahen, daß der Jagdtrupp einen
Gefangenen brachte. Einige Männer kamen neugierig näher, um
ihn zu betrachten. Das Messer, das man ihm natürlich abgenommen
hatte, machte die Runde und wurde von allen bewundert. Sein neuer
Besitzer forderte es schließlich zurück und fragte:
    „Wo ist Ogura? Der Mann von den Höhlen möchte mit
ihm reden. Wir haben ihn im Wald gefangen."
    Ihr Häuptling heißt also Ogura, dachte Keron. Ein
glücklicher Umstand, denn nun weiß ich, wie ich ihn
anzureden habe. Ich werde ihm schmeicheln müssen, um sein
Wohlgefallen zu erringen.
    „Der Häuptling ist in seiner Hütte",
sagtejemand. „Bringt den Gefangenen zu ihm!"

    Da man aber noch eine Weile stehenblieb, hatte Keron Gelegenheit,
sich das Dorf näher anzusehen. Die primitiven Holzhütten
waren im Kreis angeordnet und besaßen keine Vorderwand. In der
Mitte war der runde Platz, auf dem mehrere Feuer brannten. Über
einem von ihnen schmorte ein junger Crol, der bald gar sein würde.
Die Männer saßen schon bereit, sich ihren Anteil mit ihren
primitiven Steinmessern abzuschneiden. Die Frauen waren in die Hütten
zurückgekehrt.
    Keron wurde aus seinen Betrachtungen hochgeschreckt, als ihnjemand
unsanft in den Rücken stieß.
    „Der Häuptling erwartet dich!"
    Sie führten ihn zu einer besonders großen Hütte,
vor der ein mächtiges Feuer brannte. Sein Schein erhellte den
Innenraum des Holzhauses, in dem ein kräftiger Mann auf einem
rohgezimmerten Holzthron hockte. Ihm zur Seite saßen einige
Frauen, von denen die meisten noch recht jung waren.
    „Wir haben ihn in der Nähe der Höhlen
aufgegriffen, Ogura, und er behauptet, zu dir kommen zu wollen.
Sprich mit ihm, und dann gib ihn uns zurück. Wir werden ihn
töten."
    Sie gingen, ohne die Antwort ihres Häuptlings abzuwarten. Sie
schienen sich ihrer Sache sicher zu sein. Aber Keron war sicher, daß
er nicht sterben würde. In demütiger Haltung stand er vor
dem Häuptling des Waldstammes und wartete die Anrede ab.
    Orgura betrachtete ihn mit finsterer Miene. Dann scheuchte er
seine Frauen aus der Hütte, deutete auf ein Fell und sagte:
    „Setz dich! Welche Botschaft hast du mir von deinem Volk zu
überbringen? Es ist doch euer Häuptling, der dich schickt?"
    Keron setzte sich.
    „Es ist nicht mein Häuptling, großer Ogura, der
mich schickt. Wenn er wüßte, daß ich zu dir gekommen
wäre, würde er mich auf der Stelle töten. Ich komme

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