PR TB 137 Am Rand Des Universums
anderen Dreibeinern stammen konnten, und fand
endlich einen steilen Pfad, der unmittelbar an den Wasserfällen
vorbei in die Tiefe führte. Einem inneren Drang folgend, stieg
er in die Schlucht hinab. Von den Wasserfällen her kam der feine
Sprühregen und durchnäßte ihn bis auf die Haut. Er
fror, aber er wußte, daß es nicht mehr lange dauern
würde, bis ein Feuer ihn wärmte. Der Pfad führte auf
ein kleines Felsplateau dicht oberhalb des schnell dahinfließenden
Gewässers, das hier breiter geworden war. Urabali beschloß,
noch ein Stück weiterzugehen. Er folgte weiter dem Pfad, der am
Flußufer entlangführte und an einem See endete, der sich
plötzlich Urabalis erstaunten Augen darbot.
Der See war von steilen Felswänden umgeben, die nur auf der
linken Seite einen Uferstreifen frei ließen. Auf der rechten
fiel die Wand steil ins Wasser ab. Urabali hatte also keine andere
Wahl, als den linken Weg zu wählen. Da es bereits zu dämmern
begann, sah er sich nach einem geeigneten Lagerplatz um.
Er fand ihn unter einem überhängenden Felsen. Holz gab
es genug, und bald prasselte ein Feuer, an dem er sich wärmen
und trocknen konnte. Er zog ein Stück getrocknetes Fleisch aus
dem Tragebeutel und verzehrte es heißhungrig. Dann lehnte er
sich gegen den Felsen und sah hinaus auf den See, auf dessen
Oberfläche sich die untergehende Sonne spiegelte. Urabali wußte
nicht, was er hier sollte. Aber er war davon überzeugt, daß
die unhörbare Stimme wieder zu ihm sprechen würde. Die
Sonne versank hinter den Bergen, und es wurde dunkel. Urabali legte
Holz nach und sammelte einen Vorrat für die Nacht. Als er sich
zum Schlaf niederlegte, hielt er den Speer fest an seinen Körper
gepreßt.
So schlief er ein.
Als Urabali am anderen Morgen erwachte, wußte er genau, was
er zu tun hatte. Er trank von dem klaren Seewasser, aß ein
Stück Fleisch, nahm seinen Speer und wanderte weiter am linken
Ufer entlang. Der Abstand vom Wasser bis zu den Felsen wurde
geringer, auch fand Urabali keine Spur von Dreibeinern mehr. Die
meisten von ihnen waren nur bis zu dem Felsplateau gegangen, das er
gestern entdeckt hatte. Dort gab es Löcher in der Wand und das
schwarze Gestein, das so gut brannte.
Urabali blieb mit einem Ruck stehen. Das schwarze Gestein!
Woher wußten die Waldbewohner von der Bedeutung der
schwarzen Steine? Seit Jahrtausenden lagen sie herum, und niemand
hatte sich um sie gekümmert. Er, Urabali, hatte ihre wahre
Bedeutung erkannt. Nun aber kannten sie auch noch andere ...
Plötzlich wurde ihm klar, warum Ogura Keron hatte leben
lassen. Er hatte von ihm das Geheimnis der Kohle erfahren - damit
hatte sich Keron seine Freiheit erkauft. Mit Verrat! Urabali konnte
nur hoffen, daß Keron dem Häuptling des Waldstamms nicht
auch noch verraten hatte, wie man das Erz aus dem Gestein holte, es
ausschmolz und zu Waffen schmiedete.
Langsam ging er weiter, bis er wußte, daß er sein Ziel
erreicht hatte. Er sah sich um. Die Vegetation war recht spärlich
und bestand nur aus dornigen Büschen. Der Uferstreifen war nicht
mehr als zwanzig Meter breit. Steil stieg der Fels in die Höhe,
und es gab keine Höhlen. Aber es gab tiefe Risse in den
schrägliegenden Platten, die bis zum Wasser führten, und
daneben ähnelten die flachen Mulden denen in den Hügeln auf
der anderen Seite der großen Lichtung. Etwa hundert Meter
weiter liefen die Felswand und der Rand des Sees zusammen, und damit
endete der schmale Landstreifen. Von dort also konnte es keine
Angreifer geben.
Er lehnte den Speer gegen die Felswand und begann damit, die Risse
in den Platten zu untersuchen. Er wußte nicht, was er suchte,
aber wenn er es fand, würde er es sofort erkennen.
Als seine tastenden Hände aufWiderstand stießen,
spürten sie lockeren groben Kies. Er holte etwas davon aus der
Spalte und breitete es auf der Felsplatte aus. Die Kiesel hatten eine
gelblich bis graue Färbung. Das gelbe Metall war es, was er
suchen sollte, und nur das Feuer würde es von dem grauen Stein
trennen können.
Er fand eine breitere Schlucht, in die er hinabsteigen konnte. Von
fußtiefem Wasser bedeckt, lag der gelbe Kies hier meterhoch. Er
schaffte mehrere Tragbeutel davon hoch und schüttete den Inhalt
in eine der flachen Mulden. Dann sammelte er Holz, entfachte ein
riesiges Feuer und ging, um Kohle zu holen, die er in die Glut
schüttete.
Mit dem Speer erlegte er einige größere Fische, briet
sie über den Flammen und verzehrte sie mit großem Appetit.
Als er mit
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