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PR TB 139 Die Sonnengeister

PR TB 139 Die Sonnengeister

Titel: PR TB 139 Die Sonnengeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beitragen. Yorn Bekker hielt an seiner
Absicht fest, dem Unbekannten eine Botschaft zu senden - eine
Botschaft von so durchschlagender Härte und Grausamkeit, dass
dem Fremden alle weiteren Gelüste nach den Siedlern von Neuffun
vergingen. Wenn seine Hypothese richtig war, dann kannte er jetzt den
Weg, den diese Botschaft zu gehen hatte. Aber bislang gab es noch
keinen Informationsträger. Denn niemand wusste zu sagen, wie man
den Quapax, die sich in Suniks Falle gefangen hatten, irgendeinen
Auftrag erteilen oder wenigstens ihrem Bewusstsein einen Eindruck
nachhaltig genug aufprägen konnte, dass der Unbekannte anhand
dieses Eindrucks die Botschaft zu entziffern vermochte, die man an
ihn richtete.
    Bei dem Versuch, dieses Problem durch Nachdenken zu lösen,
geriet Yorn Bekker des öfteren über die Identität des
Unbekannten ins Grübeln. Einmal sprach er mit Sunik darüber.
    »Ein Gedanke«, sagte er, »hält sich
hartnäckig und beunruhigt mich. Ist es denkbar, dass der
Unbekannte, von dem wir reden, Neumann selbst ist? Nicht sein Körper
natürlich, sondern sein Bewusstsein?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete der Roboter. »Nach
meiner Ansicht ist es nicht Neumann selbst, oder doch nur ein so
veränderter Neumann, dass er die Identität mit seinem
früheren Selbst verloren hat.«
    »Und die Begründung?« forschte Bekker.
    »Wir haben die Tätigkeit der Quapax mit dem
Umsichgreifen eines neugeborenen Kindes verglichen«, erinnerte
ihn Sunik. »Glaubst du, dass Neumann irgendeinen Grund hätte,
sich so zu verhalten? Neuffun ist ihm nicht neu. Die Menschen, die
hier leben, sind seine Freunde. Wie käme er dazu, sich so zu
verhalten?«
    »Nehmen wir an, er ist körperlos. Für ihn ein
uner
    täglicher Zustand. Der Mensch ist gewohnt, sich oft zu
bewegen. Neumann schafft sich eine Pseudobeweglichkeit mit Hilfe der
Quapax. Er schickt sie nach Neuffun, einer ihm vertrauten Welt. Mit
Hilfe der Quapax fühlt er sich so, als wandle er selbst auf der
Siedlerwelt.«
    »In dieser Annahme sind gleich mehrere Fehler«,
konstatierte Sunik. »Erstens wissen wir

    so gut wie sicher, dass es keine direkte Verbindung, keinen
unmittelbaren Feedback von den Quapax zu dem Unbekannten gibt.
Dadurch, dass die Quapax über Neuffun schweben und sich in den
Gehirnen der Siedler einnisten, erhält der Fremde also
keineswegs den Eindruck, selbst auf Neuffun zu sein. Wenn er
Informationen haben will, muss er die Quapax zurückholen - wie
im Falle der STARRY SKIES. Und zweitens: Wenn wirklich Neumann selbst
der Vater der Quapax wäre, hätte er nicht längst
versucht, sich zu erkennen zu geben? Drittens und letztens: die
Instinktreaktionen der Quapax sind typisch nichtmenschlich. Oder
könnte man von Neumann wirklich erwarten, dass er sich beim
ersten Auftreten erotischer Begierde zu Tode erschreckt?«
    »Das wohl kaum«, antwortete Yorn Bekker nachdenklich.
»Aber wer ist denn nun der Unbekannte?«
    »Wir werden es wohl kaum ergründen können«,
zweifelte der Robot. »Es sollte für unsere Erwägungen
auch unerheblich sein. Wir sprachen einmal von einem Gefäß,
das sich -vermutlich durch Zufall - im Innern von Shine gebildet hat.
Ein Gefäß, das die Fähigkeit besitzt, Intelligenz zu
speichern und sich, wenn dieser Speichervorgang stattgefunden hat,
selbst wie ein intelligentes Wesen zu benehmen. Das scheint mir noch
immer ein passendes Modell zu
    sein. Das Gefäß ist fremden Ursprungs, der Inhalt ist
Neumann. Der agierende Teil ist fremd, seine Kenntnisse bezieht er
von Neumann. Oder, mit anderen Worten: der Fremde hat die Initiative,
Neumann ist nur das Gedächtnis.«
    Yorn Bekker musterte ihn mit einem Blick, aus dem Unbehagen
sprach.
    »Damit mag sich ein Roboter abgeben«, sagte er in
gespieltem Unwillen. »Aber was soll ich, der anschaulich
denkende Mensch, damit anfangen?«
    Sunik hob die Schultern.
    »Ihr Menschen habt schon immer den Fehler begangen, von der
Natur zu verlangen, sie solle sich nach eurer beschränkten
Anschaulichkeit richten. Dadurch hat eure Forschung wahrscheinlich
Jahrtausende nutzlos vergeudet!«
    Bei dieser Unterhaltung blieb es. Die Frage, wer der Unbekannte
nun eigentlich sei, wurde niemals beantwortet. Nur einmal - als alles
schon längst vorüber war —, da gab es einen winzigen
Hinweis, der die Zusammenhänge ahnen ließ.
    An Bord war inzwischen der Normalzustand wiederhergestellt worden.
Das Zusatzfeld im Innern der PUNTA ARENAS war gelöscht worden.
Der Raum unter dem mächtigen, halbkugelförmigen

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