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PR TB 140 Die Monddiebe

PR TB 140 Die Monddiebe

Titel: PR TB 140 Die Monddiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dazu
verleiten, Yegir True zu befreien, um damit Ihr Leben zu retten.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Oshiga. »Und ich
denke, Sie haben recht, Vymur. Was haben Sie vor?«
    Vymur Alsaya lächelte.
    »Ich will dem falschen Staatsmarschall einen Besuch
abstatten«, erklärte er.
    Oshiga Tiro blieb ruckartig stehen, blickte ihn von der Seite an
und flüsterte:
    »Aber alle waren sicher, daß Bulls Bungalow von
Agenten der SolAb umstellt ist, weil die Abwehr annehmen muß,
daß sich der echte Staatsmarschall darin befindet. Die Agenten
werden niemanden hineinlassen.«
    »Sie können auch nur mit Wasser kochen«, meinte
Vymur. »Das heißt in diesem Fall, sie können mich
nur aufhalten, wenn sie mich sehen.«
    »Wenn Sie einen Deflektor benutzen, wird man die
Streustrahlung des Geräts anmessen«, entgegnete Oshiga.
    »Keine Sorge«, erwiderte Vymur. »Ich benutze
kein technisches Gerät. Niemand wird mich sehen, wenn ich es
nicht will.«
    »Sie kommen mir unheimlich vor«, sagte Oshiga
erschaudernd.
    Vymur lachte leise.
    »Es ist nichts Unheimliches dabei. Später, so hoffe
ich, kann ich Ihnen alles erklären. Jetzt fehlt mir die Zeit
dazu. Kommen Sie! Wir müssen uns benehmen, als wären wir
ein Liebespaar.«
    Er legte den Arm um ihre Hüfte und zog sie mit sich.
    Eng umschlungen näherten sie sich dem Grundstück, auf
dem Bulls Bungalow stand, bis auf etwa fünfhundert Meter. Vymur
führte Oshiga in einen kleinen Park, der zwar von vielen Lampen
erleuchtet wurde, aber doch einige dunkle Stellen enthielt. Zwischen
einer Gruppe hoher und dichter Lebensbäume blieb Vymur stehen.
    »Hier wird niemand Sie sehen, Oshiga«, flüsterte
er.
    »Wenn Sie hier bleiben, sind Sie sicher, bis ich
zurückkomme.«
    »Und wenn Sie nicht zurückkommen?« flüsterte
Oshiga zitternd.
    »Dann gehen Sie einfach in Richtung auf den Bungalow des
Staatsmarschalls weiter, bis die SolAb-Agenten Sie anhalten. Denen
können Sie erzählen, daß Reginald Bull gegen einen
Androiden ausgetauscht wurde und daß ich mich zum Bungalow
geschlichen habe. Aber erzählen Sie ihnen auf keinen Fall mehr.
Und warten Sie zwei Stunden, bevor Sie diesen Platz verlassen.«
    »Ja, Vymur!« hauchte Oshiga. »Ich habe solche
Angst!«
    Sie warf sich aufschluchzend an seine Brust - und Vymur tat das,
    was er vor wenigen Stunden noch als undenkbar angesehen hätte.
Er nahm Oshigas Kopf in seine Hände und küßte sie auf
die Lippen.
    Dann riß er sich gewaltsam los, winkte ihr noch einmal zu
und tauchte zwischen den Lebensbäumen unter.
    Kurz bevor er den Schatten der Lebensbaume verließ, bat er
seinen Chiuwagur durch mentale Impulse, ihm vollkommenen Sichtschutz
zu gewähren. Der Chiuwagur antwortete mit einem Impuls, der
Bestätigung ausdrückte.
    Dreihundert Meter vor Bulls Bungalow entdeckte Vymur die ersten
Bewacher: einen abgestellten Gleiter ohne Licht, in dessen Innerem er
ganz kurz Bewegung wahrnahm.
    Vymur riskierte es, dicht an den Gleiter heranzugehen und einen
Blick in die Kabine zu werfen. Er sah zwei Männer in Zivil, von
denen einer die Umgebung beobachtete und der andere in ein Funkgerät
sprach. Obwohl der Beobachter Vymur genau ins Gesicht schaute,
bemerkte er ihn nicht.
    Vymur ging langsamer als zuvor weiter. Vor allem achtete er
darauf, daß seine Schritte nicht zu hören waren.
    Kurz darauf erreichte er die Mauer, die Bulls Bungalow-Grundstück
umgab. Er blieb stehen und sah sich um. Doch diesmal entdeckte er
keinen einzigen Posten.
    Das konnte nur einen Grund haben: Bulls Bewacher hatten sich mit
Hilfe von Deflektorgeräten unsichtbar gemacht.
    Vymur wußte, daß dies seine Aufgabe erschwerte, denn
wenn er die Bewacher nicht sah, konnte er durchaus mit einem von
ihnen zusammenstoßen, was unweigerlich dazu führen mußte,
daß die SolAb-Agenten Alarm gaben.
    Er blieb so lange auf einem Fleck stehen, bis er etwa fünf
Meter zu seiner Linken ein scharrendes Geräusch hörte. Dort
stand also einer der Posten, die über die Sicherheit des
Staatsmarschalls wachten.
    Lautlos schlich Vymur Alsaya zur Mauer, reckte sich hoch und
krallte die Finger in die Mauerkrone. Langsam zog er sich hoch, eine
körperliche Höchstleistung, die ihm nur durch die
Unterstützung des Chiuwagur gelang. Ebenso langsam schwang er
sich auf die Mauerkrone und ließ sich auf der anderen Seite
hinabgleiten.
    Erneut blieb er stehen und lauschte.
    Hinter ihm lag die Mauer. Vor ihm lag der ausgedehnte Garten, der
den Bungalow umgab, ein parkähnliches Gelände.
    Als alles ruhig blieb,

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