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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ohne durch Jagen oder Ernten aufgehalten zu werden.
Mit einiger Sicherheit waren diese Vorgänge Werk der Fremden.
    »Wie viele Fremde kamen über euch?« erkundigte
ich mich und packte, während Adrar den Spieß drehte.
    »Es waren zwei Hände und soviel.«
    »Dreizehn also. Der Mann, der dort oben liegt.?«
    Sie warf mir einen entsetzten Blick zu und lehnte sich zurück.
Ihre Furcht war echt. Trotz allem, was uns in diesen wenigen Stunden
verband, war Adrar ein Geschöpf ihrer Zeit. Hier hatte jeder
Halm, jeder Blitz, selbst die Wolken am Himmel, eine besondere
Bedeutung. Überall zeigte sich das finstere Wirken einer
Gottheit. Und genau diese Erkenntnis schienen sich die Fremden
zunutze gemacht zu haben - ich hätte an ihrer Stelle nicht
anders gehandelt.
    »Es war einer der jüngeren Fremden. Er kam mit den
anderen. Er ließ sich ein großes Haus bauen. Aber er hat
etwas gegessen, was ihn tötete. Die anderen trieben Männer
und Frauen zusammen und ließen das Totenhaus bauen. Die zwölf
erwürgten Diener wurden mit ihm bestattet. Sie glaubten, die
Diener hätten ihn getötet.«
    Es schienen düstere, bösartige Fremde zu sein.
Androiden. Spielmaterial von ES, hierher geflohen und gezwungen, sich
eine neue Welt aufzubauen. Sie waren, hatte ES gesagt, geschaffen,
nicht geboren. Waren sie auch potentiell unsterblich wie ich? Ich
würde es bald erfahren.
    »Was tun die Fremden? Wie beschäftigen sie sich?«
fragte ich und nahm den fertigen Braten von der Glut. Inzwischen
knurrten unsere Mägen.
    »Sie sagen uns, was wir zu tun haben. Sie tun viele neue
Dinge. Sie arbeiten mit Holz und Feuer, sie haben etwas gefunden, was
sie Eisen nennen, sie hämmern auf Metall, und sie bauen Häuser.«
    Ich nickte und verbrannte meine Finger an dem heißen,
mageren Fleisch. Die Würzkräuter rochen herrlich.
    »Machen sie auch Bier?« fragte ich, weil mir ein
entsprechender Gedanke durch den Sinn schoß.
    »Ja. Sie versuchen es.«
    Während wir aßen, unterhielten wir uns darüber.
Seit einem halben
    Jahr, seit sechs Mondwechseln also, gab es die Fremden auf den
Hochflächen. Plötzlich waren sie dagewesen. Sie kamen in
der Nacht, in einer »feurigen Kugel«. Sie schienen nicht
übermäßig bewaffnet zu sein, und auch wenige Geräte
bei sich zu haben, aus deren Vorhandensein sie Macht schöpfen
konnten. Und immerhin beschäftigten sie sich damit, Zivilisation
und Kultur zu verbreiten.
    »Warum bist du hier?« fragte ich und umfaßte mit
einer Bewegung die Landschaft um den Hügel.
    »Meine Brüder liegen dort oben. Ich bin geflohen und
habe mich versteckt. Sie suchten mich. Tashil wollte mich. Ich bin
das schönste Mädchen unseres Stammes. Ich bin schön,
nicht wahr, Atlan?«
    Ich lächelte sie an und entgegnete:
    »Du bist das schönste Mädchen, das ich seit langer
Zeit gesehen habe«, und das entsprach der Wahrheit. »Aber
wir müssen dorthin, wo die Fremden hausen. Ich habe nicht vor,
die ganze Strecke zu wandern.«
    »Aber. hier gibt es keine gezähmten Reittiere!«
    »Vielleicht finden wir welche.«
    Von hier aus konnte ich nichts unternehmen. Ich sollte Richter und
Henker gleichzeitig sein, obwohl ich es nicht mochte und nicht
geplant hatte. Aber um richten zu können, mußte ich mehr
erfahren. Viel mehr. Das konnte ich nur dort, wo sich die Fremden
ausbreiteten und ihr geheimes Königreich zu schaffen versuchten.
Sie hatten eine Welt betreten, die sich zum zweitenmal aufmachte, um
den langen Weg zu den Sternen zu erreichen. Ich würde dafür
sorgen, daß es kein zweites Desaster geben würde. Eile war
sinnlos. Je länger ich beobachtete, nachdachte und plante, desto
größer würde der Erfolg sein. Ich war nicht gewillt,
blind den undeutlich formulierten Befehlen des mächtigen ES zu
gehorchen. Adrar wischte ihre Finger im Gras ab und fragte zaudernd:
    »Was wirst du jetzt tun, Jäger?«
    Sie nannte mich weitaus häufiger »Jäger« als
bei meinem Namen. Ich dachte an meinen Auftrag und daran, daß
ES zusehen und sich amüsieren würde. Vielleicht ertönte
ein gedämpftes Lachen, und ein neuer, halbtoter Elefant
erschien.
    »Noch etwas warten. Viele Fragen stellen. Und dich lieben.«
    Das ferne Gebirge verschwand im Tageslicht. Die Tafelberge davor
wurden undeutlich. Der Weg dorthin war weit, und die
Wahrscheinlichkeit, daß ich versagte, war groß.
    »Du mußt sie alle töten!« sagte sie
schließlich. »Sonst töten sie dich. Und ich werde
zur Sklavin.«
    »Ich entscheide, was ich tun muß und was nicht!«
erklärte ich

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