PR TB 148 Göttin Der Galaxis
Space-Jet zurück«,
sagte er. »Sie behauptete, sie wäre gezwungen, Ihre
Befehle auszuführen. Andernfalls würden Sie die Göttin
von Glymore veranlassen, die MIREILLE mitsamt der Besatzung zu
vernichten. Ich kehrte mit ihr an Bord zurück und wurde in meine
Kabine gesperrt. Später erschien Idris bei mir und befreite
mich. Wir wollten auch die übrigen Besatzungsmitglieder
befreien. Doch wir wurden von Pierre entdeckt und mußten
fliehen, weil er die Arbeitsroboter gegen uns einsetzte.«
»Pierre Chableau hat, wie Holy erklärte, die gesamte
MIREILLE mit Narkosegas geflutet«, sagte Gol-Tsen. »Wie
konnten Sie dann Omar
befreien, Idris?«
»Ich befand mich zu der Zeit außerhalb des Schiffes,
was Chableau offenbar nicht wußte«, antwortete Idris
Rabbani. »Erst als ich unbemerkt an Bord zurückkehrte,
merkte ich, was geschehen war. Damals begriff ich allerdings die
Zusammenhänge noch nicht. Erst Omar klärte mich darüber
auf. Aber das müßten Sie doch besser wissen als ich. Sie
sind doch der Mann, der alles eingefädelt hat.«
»Ich glaube, Vymur und Gol-Tsen haben tatsächlich
nichts damit zu tun«, sagte Omar Ben Said. »Jetzt, wo sie
direkt vor mir stehen, traue ich ihnen ein solches Verbrechen nicht
zu.«
»Aber wir dürfen ihnen nicht vertrauen, Omar!«
protestierte die Geologin.
»Ich verstehe Sie, Idris«, sagte Vymur Alsaya.
»Dennoch bitte ich Sie, uns zu vertrauen. Wären wir
Verbrecher, warum hätten wir dann selbst auf die Suche nach
Ihnen gehen sollen? Die Göttin von Glymore strahlte uns auf
Holys Befehl zum Planeten Mmoran ab. Dort existiert das männliche
Gegenstück der Göttin, die in Wirklichkeit nur die Maschine
einer Zivilisation darstellt, die uns in wissenschaftlichtechnischer
Hinsicht weit voraus gewesen sein muß. Der Götze von
Mmoran schickte uns zurück, damit wir den Plan von Holy und
Pierre Chableau durchkreuzen können.«
Langsam schwand das Mißtrauen auch aus den Augen der
Geologin.
»Wenn das stimmt - und wenn Holy über die Göttin
von Glymore gebietet -, wie wollen Sie dann ihren und Pierres Plan
durchkreuzen?« fragte sie.
Vymur lächelte und holte die kleine goldene Kugel aus seiner
Tasche.
»Damit«, antwortete er. »Diese Kugel bewirkt,
daß die Göttin von Glymore mich nicht wahrnimmt. Gol-Tsen
besitzt ebenfalls eine solche Kugel. Wir müssen nur noch Holy
Chableau in unsere Gewalt bringen und sie zwingen, alle Befehle
rückgängig zu machen, die sie der Göttin von. Glymore
inzwischen erteilt hat.«
Omar lachte resignierend.
»Wie wollen Sie das schaffen?« erkundigte er sich.
»Holy und Pierre halten die MIREILLE besetzt, die Besatzung und
die übrigen Expeditionsmitglieder sind eingesperrt, und alle
Schleusen des Schiffes sind verriegelt und elektronisch gesichert.«
»Wir müssen es trotzdem versuchen«, erwiderte
Vymur Alsaya.
***
Er unterbreitete seinen Gefährten den Plan, den er sich
während des Gesprächs mit Idris und Omar ausgedacht hatte.
Der Plan basierte in erster Linie darauf, daß die Göttin
von Glymore ihn und den Kapitän nicht wahrnehmen konnte. Einige
Risiken blieben dennoch. Sie ließen
sich nicht umgehen.
Nach kurzer Diskussion wurde Vymurs Plan angenommen, hauptsächlich
deshalb, weil niemand einen besseren Vorschlag machen konnte.
Mit Hilfe der Ausrüstung, die Idris und Omar bei ihrer Flucht
hatten mitnehmen können, baute Hung Gol-Tsen Omars
Impulsstrahler zu einer Bombe um, die durch einen kurzen Funkimpuls
gezündet werden konnte.
Danach brachen die vier Menschen auf.
Sie flogen dicht über dem Boden, damit sie von der normalen
Tasterortung der MIREILLE nicht erfaßt werden konnten. Es war
nicht damit zu rechnen, daß die beiden Verbrecher auch die
Hypertaster des Schiffes aktiviert hatten. Dazu bestand für Holy
und Pierre Chableau kein Grund. Sie wußten zwar, daß sich
Idris und Omar irgendwo auf Glymore versteckt hatten, aber sie
rechneten sicher nicht damit, daß sie freiwillig zur MIREILLE
zurückkehren würden.
Omar Ben Said flog voraus. Er und Idris wußten, wo die
MIREILLE stand. Das ersparte Vymur und Gol-Tsen eine langwierige
Suche.
Nach viereinhalb Stunden tauchten am Horizont die Erd- und
Sandwälle auf, unter denen die uralte Stadt der Shikornes
begraben war. Dahinter war die obere Polkuppel des Schiffes zu sehen,
das außerhalb der Stadt stand und seine Position nicht
verändert hatte.
In der Stadt standen die unbenutzten Ausgrabungsmaschinen herum.
Sie waren teilweise zugeweht. Offensichtlich
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