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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sichjedoch alsbald heraus, daß
seine Vorsicht überflüssig war. Die RORAIMA enthielt kein
organisches Leben mehr. Mark Richter nahm mit Erleichterung zur
Kenntnis, daß es auch keine Leichen an Bord gab.
    Eigentlich deutete wenig daraufhin, daß ein Kampf
stattgefunden hatte. Es gab im Innern des Schiffes kaum Verwüstungen.
Die Schäden schienen in erster Linie von außen her
verursacht worden zu sein. Neben Räumen, deren Wandung
hinweggerissen worden war, so daß die feuchtwarme Luft des
Dschungels ungehindert hereinstrich, gab es solche, in denen
keinerlei Beschädigung festzustellen war. Der Kommandostand
zumal schien überhaupt nicht gelitten zu haben. Durch
Stichproben stellte Mark fest, daß anscheinend alle Geräte
noch funktionierten.
    Er wies sich selbst undjedem der anderen einen Quadranten des
Schiffes zur Durchsuchung an. Gegen Mitternacht fanden sie sich im
Kommandostand zusammen und machten Bestandsaufnahme. Der Verdacht,
den Mark Richter schon in dem Augenblick gehabt hatte, als er die
RORAIMA vomjensei-tigen Ufer des Flusses erblickte, bestätigte
sich rasch.
    „Korpuskular- und Feldtriebwerk sind verschwunden!"
meldete Hormel Dalakka.
    „Sie meinen... nicht zerstört, sondern verschwunden?"
vergewisserte sich Mark.
    „Absolut verschwunden!" bestätigte derAustralier.
„Demontiert, ausgebautund abtransportiert."
„Lineartriebwerk ?"
    „Ist vorhanden und unbeschädigt, nützt uns aber
nichts mehr."
    Mark nickte. Dann sah er auf und sagte zu Nasey Starrop:
    „Ich nehme an, die Rechner sind auch nicht mehr da, wie?"
    Nasey machte ein dümmliches Gesicht.
    „Woher wissen Sie das, alter Herr?" fragte er erstaunt.
„In der Tat sind beide Bordrechner verschwunden."
    „Beide?! Und was ist aus dem dritten geworden, dem Mikro?"
    „Weiß ich nicht, alter Herr. In meinem Quadranten
befand er sichjedenfalls nicht."
    „In Ordnung", seufzte Mark. „Serru ...?"
    „Der Hypox ist nicht mehr da, Mark", antwortete sie mit
sanfter Stimme. „Sonst war in meinem Sektor alles in Ordnung."
    Mark Richter stand auf. Mit gesenktem Kopf und auf dem Rücken
verschränkten Armen ging er ein paar Schritte, kehrte um und kam
zurück. Als er aufsah, lag in seiner Miene ein schwer deutbarer
Ausdruck, ein Gemisch aus Ratlosigkeit, Zorn und Entschlossenheit.
    „Ich stelle fest, wir sind gestrandet", erklärte
er. „Wir haben kein Triebwerk mehr, mit dem wir uns von diesem
Planeten lösen könnten. Wir besitzen keine Rechnerkapazität
mehr, mit deren Hilfe wir das Fahrzeug steuern könnten. Wir
haben nicht einmal die Möglichkeit, Terra über unsere Lage
zu informieren. Ich nehme an, es ist der REVELATION und den acht
Frachtern ebenso ergangen wie uns. Irgendwo auf diesem Planeten
stehen weitere neun Wracks, die ebenfalls kein Triebwerk, keinen
Rechner und keinen Hypersender mehr haben. Wir müssen sie
finden, das ist unsere erste Aufgabe. Und dann müssen wir
versuchen, uns einen Reim auf diese Verrücktheiten zu machen."
    Wie sich bald herausstellte, enthielt Mark Richters Erklärung
einen Trugschluß.
    In dieser Nacht wurde infolge allgemeiner Erschöpfung nichts
mehr unternommen. In Ermangelung eines Arztes applizierte Mark
Richter sich selbst einige Medikamente, die seinem lädierten
Schädel zur Heilung verhelfen sollten. Später lag er in
seiner komfortablen Koje, und trotz der abgrundtiefen Müdigkeit,
die ihn bis ins Innerste durchdrang, floh ihm der Schlaf.
    Er versuchte, die Mentalität eines Gegners zu enträtseln,
der ein Raumschiff, das er mit großem Aufwand von seinem Kurs
abgebracht und auf einem fremden Planeten gelandet hatte, dadurch an
diesen Planeten zu binden versuchte, daß er es seiner
Triebwerke, seiner Bordrechner und seiner Kommunikationsmöglichkeiten
entblößte. Was für eine Vorgehensweise war das? Was
wollte der Unbekannte? Frank Beaulieus Sinalon-Theorie war
offensichtlich falsch. Den Kräften, die hier am Werk waren, ging
es offenbar um etwas ganz anderes. Aber was war das?
    Am Morgen erwachte Mark Richter zerschlagen und mißmutig.
Die ganze Nacht über hatte ihn zwischen Halbschlaf und
Halbwachen der Gedanke bewegt, er habe etwas Entscheidendes
übersehen. Das gemeinsame Frühstück fand in der Messe
statt, die Mark während des Fluges immer als bedrückend eng
empfunden hatte. Jetztjedoch, da die Mannschaft fehlte, wirkte sie
öde.

    „Wenn Sie nichts Besseres für mich zu tun wissen",
sagte Nasey Starrop während der Mahlzeit, „möchte ich
mir gern einen Gleiter nehmen und

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