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PR TB 150 Der Letzte Kurier

PR TB 150 Der Letzte Kurier

Titel: PR TB 150 Der Letzte Kurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tragen Sie einen Bart?" fragte er Dalakka.
    Der strich sich mit der Hand übers Kinn und lachte trocken.
    „Schauen Sie auf die Uhr, und Klarheit wird über Sie
kommen!" bemerkte er spöttisch.
    Mark Richter nahm sein Chronometer in Augenschein. Es hatte den
Absturz gut überstanden. Er hatte denjustierbaren Tageszähler
bei der Landung aufNull gestellt. Jetzt zeigte er auf knapp Sechs.
Mark sah sich um. Hinter ihm hatte der abstürzende Gleiter eine
Bresche in den dichten Dschungel geschlagen. Das Fahrzeug ruhte, halb
zertrümmert, in dichtem Gestrüpp. Da, wo Mark lag, war das
Unterholz provisorisch entfernt worden und eine kleine Lichtung unter
den Baumriesen entstanden. Durch einen Wipfel hindurch erblickte Mark
ein Stück Himmel. Es war blaßblau und hatte die Qualität
des hohen Nachmittags.
    Dalakka, Sarru und Starrop umstanden ihn im Kreis und warteten auf
seine nächste Äußerung. „Viereinhalb Tage,
wie?" murmelte er.
    „Sieht so aus", bestätigte Dalakka.
    „Die RORAIMA ...?"
    Dalakka schüttelte den Kopf.
    „Der Radiokom im Gleiter ist vollständig hin, und auf
Minikom antwortet niemand."
    „Wie weit sind wir von der RORAIMA entfernt? Haben Sie
versucht, sich durchzuschlagen?"
    Dalakka lachte spöttisch.
    „Sie überschätzen uns, Mark! Wir sind kaum zwei
Stunden vor Ihnen zu Bewußtsein gekommen." Mark stand auf.
„Vorsicht, alter Herr!" warnte Na-sey Starrop. „Sie
haben da eine ganz schöne Beule am Schädel, die Ihnen noch
eine Weile zu schaffen machen wird."
    Mark betastete den Kopf. Von der Stirn quer über die
Schädelplatte lief eine wulstartige Anschwellung. Sie brannte
und stach bei der geringsten Berührung. Trotzdem, überlegte
man, muß man dankbar sein, auf so glimpfliche Art davongekommen
zu sein. Wenn er beim Anblick der Nebelwand den Gleiter nicht sofort
in die Tiefe gesteuert hätte, wäre wahrscheinlich keiner
von ihnen mehr am Leben. „Der RORAIMA ist es nicht besser
ergangen als uns", erklärte er dumpf. „Sonst hätten
sie schon längst nach uns gesucht!"
    Es war merkwürdig, daß er weder Hunger noch Durst
verspürte. Den anderen ging es ebenso. Der Absturz alleine
konnte es nicht gewesen sein, der die mehr als viertägige
Ohnmacht bewirkt hatte. Irgendein zusätzlicher Einfluß
mußte dabei im Spiel gewesen sein, womöglich von dem
unheimlichen Nebel selbst ausgehend. Aufjeden Fall schienen sämtliche
Körperfunktionen für mehr als vier Tage auf ein Minimum
reduziert worden zu sein.
    Sarru, Starrop und Dalakka hatten wunderbarerweise nur ein paar
Prellungen und Schrammen abbekommen. Sie waren marschbereit. Mark
drängte auf sofortigen Aufbruch. Man riet ihm, sich zu schonen;
aber er wollte nichts davon hören.
    Sie orientierten sich am Stand der Sonne, und wo der Dschungel zu
dicht war, da brannten sie sich mit den Blastern eine Gasse. Das war
ungefährlich, da der Wald vor Nässe triefte und das Feuer
sich niemals weiter als ein paar Schritte ausbreitete. Mark Richter
hatte den Eindruck, daß sie, als der Gleiter abstürzte,
nur noch ein paar Kilometer vom Standort der RORAIMA entfernt gewesen
seien. Gegen Sonnenuntergang hörten sie durch die dichte Wand
des Dschungels das Rauschen eines Gewässers. Als sie das Ufer
erreichten, sahen sie auf der gegenüberliegenden Seite die
Felsplatte, auf der die RORAIMA gelandet war.
    Das Schiff war noch da... aber wie sah es aus!
    Der ehemals schimmernde Leib war bläulich verfärbt und
voller Brandflächen, als sei er mit Thermo-kanonen bearbeitet
worden. Die Teleskopbeine, auf denen der Schiffskörper ruhte,
waren unversehrt, aber aus der Wandung waren große Teile
herausgerissen worden.
    Sprachlos starrten sie das Wrack an. Mark war der erste, der sich
von dem Schock erholte.
    „Wir gehen hinüber!" befahl er.
    Der Fluß hatte eine beachtliche Strömung. Sie wurden
weit abgetrieben und hatten nach der Überquerung noch mehr als
eine Stunde zu marschieren, um die RORAIMA zu erreichen. Das Bodenluk
stand offen, dahinter war es hell. Als Mark senkrecht unter die
Luköffnung trat, bemerkte ihn der Sensor und aktivierte den
Antigravgenerator. Ein künstliches Schwerefeld in der Form einer
Röhre

    entstand und sog Mark hinauf in die Bodenschleuse. Die anderen
folgten.
    An Bord herrschte gespenstische Stille. Nur hier und dort verriet
ein leises Summen, daß ein Großteil der elektronischen
Servogeräte noch am Leben war. Mark hatte zunächst
befürchtet, daß die unbekannten Angreifer sich noch an
Bord befänden. Es stellte

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