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PR TB 152 Der Stadtebauer

PR TB 152 Der Stadtebauer

Titel: PR TB 152 Der Stadtebauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denn wir erzeugten mehr als die sich
ständig vergrößernde Bevölkerung benötigte.
    Schließlich war das wuchtige Bauwerk mit den zwei flachen
Dächern rechts und links der Mittelpassage fertig. Ein
blockartiger Koloß aus Stein, Ziegeln, wuchtigen, öligen
Holzbalken und Lehm errichtet, dem wirdas ins Wasser gelöste
Mehl beigemischt hatten, das entstand, wenn man glühend gemachte
Felsen einer bestimmten hellen Steinart zermahlte.
    Luft strömte durch die dreieckigen Öffnungen der
Lüftungskanäle. Ochsengespanne würden in wenigen
Wochen in ununterbrochener Reihe das Getreide abladen.
    Auch die Mauern der Zitadelle wuchsen, ebenso die Fundamente der
Zisterne, der L-förmig angeordneten Wohngebäude und der
kleinen Verwaltung, die wir einrichten mußten.
    Der bestimmte Effekt, den die nun rund zweitausend Menschen der
Stadt hervorbringen mußten, bedeutete in einem Satz: Kunst,
produktiver Müßigang und Experimentieren, hervorgerufen
durch ein Höchstmaßan vernünftigem Reichtum. Dabei
durfte sich der Reichtum nicht aufAusbeutung von menschlicher Kraft
gründen. Wir waren nicht mehr sehr entfernt von diesem Punkt,
den Wenigstens ich und einige der klügsten Frauen und Männer
erstrebten.
    Noch fehlte uns eine Schrift.
    Noch waren die handwerklichen Erzeugnisse nicht so gut und schön,
als daß wir sie mit den Siegeln der Herstellenden verzieren
konnten.
    Aber während der ersten Regenzeit hatten Charsada und ich
eine Schrift mit etwa dreißig Symbolen entworfen, mit den
Zahlen eines Zehnersystems und bestimmten Zeichen für
Schlüsselzahlen wie Drei, Sieben, Zwölf, Sechzig und
Einhundert. Mondelang hatten wir immer wieder diese Buchstaben- und
Zahlensymbolik ausprobiert. In der nächsten Zeit mußten
wir versuchen, die Lehrer für eine Gruppe von Lehrenden zu
werden.
    Wir mußten aber auch verhindern, daß der Boden
versteppte und verkarstete. Der Wald durfte nur ganz behutsam gerodet
werden. Der Dung derTiere wurde gesammelt und in riesigen Tonkrügen
und Holzfässern auf die Felder gebracht, nachdem sie
leergeerntet waren.
    Auch die Reste des Korns wurden von den tiefgehenden Pflügen
unter die Schollen begraben.

    Es gab Tausende Probleme, kleine, die nur wenig Überlegung
bis zur Lösung erforderten, und solche, die langes Nachdenken,
Probieren und Versuche brauchten. Wir lösten immer mehr von
ihnen, weil es mehr und mehr "Spezialisten" gab. Was wir
bauten, würde zwar keine Ewigkeit überdauern, wohl aber
einige Generationen. Der Bau kostete uns viel zu viel Zeit und
wertvolle Arbeitskraft.
    Gleichzeitig gingen wir wieder einen Schritt weiter.
    Wir begannen, die zweckmäßigen Bauten zu verzieren.
Kleine Schulen von Steinmetzen und Holzarbeitern bildeten sich,
entwickelten neue Werkzeuge für besondere Zwecke und probierteh
sowohl neue Techniken als auch neue Werkstoffe aus.
    Der Gegensatz zwischen bräunlich spiegelndem Flußwasser,
dunkelgrünen Wiesen, deren Gras von Schafen kurzgehalten wurde,
und dahinter den hellen Mauern und den rotleuchtenden Ziegeln war
einfach schön und darüber hinaus auch großartig. Wir
alle waren stolz auf das, was in dieser kurzen Zeit geschehen war.
Wenn unsere Boote oder eines der zwei Schiffe den Fluß beführen
und sich Mo'ensho-tharro näherten, konnte ich denken, die Mauern
und Säulen von Memphis vor mir zu haben.
    In diesem Sommer gingen wir daran, die Pferde als Zugtiere und als
Reittiere abzurichten. Die Pferde waren schneller als die Elefanten,
wenn sich auch die grauen Riesen als wahre Kampfmaschinen erwiesen
hatten.
    Eines Abends, wieder kurz vorAusbruch der Regenzeit, trafen wir
uns auf derTerrasse meines Hauses. Im nächsten Jahr würde
ich im Bereich der Zitadelle wohnen.
    "Immerwieder", sagte irgendwann Rajgir, "benutzt du
ein Wort. Ich kann seinen Sinn nicht ganz verstehen. Was bedeutet
das: Kultur?"
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen.
    "Für uns alle bedeutet dieses Wort eine Zusammenfassung.
Wir haben uns das Leben erleichtert. Alles oder fast alles, was wir
mit unseren Mitteln erreichen konnten, haben wir erreicht. In vielen
Jahren wird esjemanden geben, der mit anderen Mitteln mehr erreicht.
Wir sind gesund, denn wir haben Frauen und Männer, die
Krankheiten beseitigen können.
    Unsere schönen Schnitzereien, unsere keramischen Gefäße
und die Arbeiten aus Leder, Wolle, Fellen und die Perlenketten, die
wir herstellen, sind überall begehrt. Erst dann, wenn jeder
sagt: Seht! Das ist ein Krug aus der Prächtigen Stadt! Er ist
nicht nur schön

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