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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schon als
eine Art Spiegelung am Ende der gekrümmten Straße, ehe wir
den Bach entdeckten, der ein Zustrom des Dhija-hla war. Es schien
keine große Stadt zu sein, aber sie war von gepflegten Feldern
umgeben. Hirten umkreisten die Herden, und aus der Richtung der Stadt
näherten sich mehrere schnell fahrende Gespanne. Wurden wir
erwartet? Hatten Späher uns gemeldet?
    Ich ritt langsam an der Spitze der müde dahinschleichenden
Karawane und hob die Hand. Von der Mitte des Zuges aus keuchenden
Halbeseln, knarrenden und kreischenden Wagenrädern, knallenden
Peitschen und Fluchen aus ritt Rhai-ghur an meine Seite.
    „Wir haben es geschafft, Freund! Dort können wir
ausruhen."
    „Ich hoffe, daß sich auch ein Teil der Ladung
verkleinern wird!"
    Wieder hörte ich Huftritte. Kar-shattar kam an die Spitze und
hob die Hand an die Augen. Vor uns erhoben sich schräge, weiße
Mauern. Zwischen Hausdächem sahen wir alte Bäume mit
breiten Kronen. Riesige Taubenschwärme kreisten über den
Feldern. Es lag ein seltsamer Friede über dem Land. Ich spürte,
wie Ekel und Haß, Verwunderung und Unsicherheit überdeckt
wurden von etwas neuem, von einem Anflug von Ruhe und Stille.
    Ihr alle habt Ruhe nötig! Dringend!
    Das Rattern der Wagenräder wurde lauter. Eines der Gespanne,
von vier nebeneinander geschirrten Halbeseln in einem
halsbrecherischen, krachenden Galopp über die staubige Straße
schleudernd gezogen, löste sich und kam uns entgegen. Der Lenker
war ein Berserker. Dicht vor uns - unsere drei Pferde scheuten nur
wenig - riß er den Wagen herum, der schleudernd und in einer
Staubwolke zum Halten kam.
    „Haaalt!" schrie Rhai-ghur nach hinten. Unsere
Karawane, aus nicht weniger als dreißig Fahrzeugen bestehend,
wurde langsamer und blieb dann stehen. Aus der Staubwolke ragte vom
Wagenheck eine federnde, mit Metallringen verzierte Stange hoch. An
ihrem oberen Ende befand sich so etwas wie ein Feldzeichen, eine
Maske aus Holz und Elektrum, einem Metall, dessen Glanz heller ist
als Gold.
    Einer der Männer musterte uns, lehnte seine muskulösen
Unterarme auf den Rand des Wagens und fragte in ruhigem,
selbstsicherem Ton:
    „Ihr seid die Karawane aus dem Land der Silberberge?"
    Ich senkte den Kopf. Um die Mäuler der Halbesel tropfte
blutiger Schaum. Die Kruppen der keuchenden Tiere, deren Lungen wie
Blasebälge arbeiteten, waren von Peitschenhieben gezeichnet. Die
drei anderen Gespanne näherten sich langsamer.
    „Wir waren lange unterwegs, haben tausend Abenteuer
bestanden und wollen lange lagern in der Stadt Esch-nunna, der Stadt
des Sharrukin, des legitimen Königs."
    „Vermutlich seid ihr willkommen. Dem Herrscher - Ishtar ist
seine Geliebte - sind Ideen willkommener als Gold. Er hat viel Gold."
    „Und viele Ideen bringen wir", erklärte Rhai-ghur
mit unerschütterlichem Selbstbewußtsein. „Wäre
es zuviel verlangt, mächtiger Kriegerfürst, wenn du die
Straße für unsere ausgemergelten Ochsen freimachen
würdest?"
    Der Krieger warf ihm einen düsteren Blick zu und hob die
Schultern wie ein fröstelnder Vogel.
    „Derjenige dort im mittleren Wagen wird euch sehen wollen."
    Seine Augen hefteten sich auf Kar-shattar, die trotz der Strapazen
noch immer wunderschön aussah. Dann hob er die Brauen und gab
dem Lenker ein Zeichen. Der Wagen fuhr langsam und mit klirrenden
Felgen weiter und machte die Straße frei. Die Karawane setzte
sich rumpelnd wieder in Bewegung.
    „Wer ist derjenige mit dem Elektrumband, Mann des Bogens?"
fragte Kar-shattar neugierig.
    „Dir wird er es selbst sagen. Wir sind die königliche
Patrouille, die die Grenzen sauber hält vom Nomadengesindel und
den räuberischen Gutaeem."
    Wir hätten auch eure Hilfe brauchen können", sagte
ich.
    „Aber das erzähle ich euch am Lagerfeuer der
Karawanserei."
    ,„Wir haben in der Stadt einen Handelshof für
Karawanen. Dorthin sollt ihr ziehen."
    „Noch besser!" murmelte Rhai-ghur. In mir wuchs das
Gefühl, das sich mit dem nahenden Schrecken verbindet. Ich
begann gräßliche Dinge zu ahnen. Wir sahen, indem wir
weiterritten, wie sich die Wagen abseits der Straße
aufstellten, aber die jeweils vier Insassen der hochbordigen Wagen
auf zwei Rädern betrachteten uns sehr genau.
    Schließlich kamen wir an dem kleinsten, leichtesten und
prunkvollsten Gefährt vorbei. Hier befanden sich nur ein
Bogenschütze, ein Lenker und ein auffallender Mann.
    Der Insasse, zweifellos ein Krieger von hohem Rang, sah nichts und
niemanden von uns.
    Er sah nur

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