PR TB 158 Die Frauen Von Avalian
der Computer mir durch ihn etwas mitteilen
wollte. Dann aber merkte ich, daß er nur einen beruhigenden
Bericht darstellte, in dem ohne Kommentar die Natur des Planeten
geschildert wurde. Ich suchte nach dem Knopf, mit dem man das Gerät
abstellen konnte.
„Gefallt Ihnen der Film nicht?" fragte eine weiche
Altstimme hinter mir.
Ich drehte mich rasch um. Vor mir stand ein atemberaubend schönes,
schwarzhaariges Mädchen, das mich mit großen Augen
neugierig musterte. Sie war nur wenig kleiner als ich und hatte eine
Figur, wie sie vollkommener kaum sein konnte.
Mir verschlug es die Sprache. Mit allem hatte ich gerechnet, nur
nicht damit, einem solch verführerischen Wesen zu begegnen. Das
Mädchen trug eine halb durchsichtige Bluse und hautenge lange
Hosen. Barfüßig schritt sie zur Liege, setzte sich darauf
und blickte mich herausfordernd an.
Ich lächelte und ging zu dem schönen Geschöpf
hinüber.
„Wie heißt du?" fragte ich mit einer Stimme, die
bisher jedes Mädchenherz hatte höher schlagen lassen.
„Arlon", antwortete sie und befeuchtete sich die Lippen
mit der Zungenspitze.
Ich setzte mich neben sie auf die Liege und legte ihr den Arm um
die Schulter. Dabei machte ich mir keinerlei Gedanken darüber,
daß sie mich verstand und Interkosmo sprechen konnte. Meine
Hände glitten über ihre seidige Haut.
In einer solchen Situation sollen manche Männer noch denken
können.
Ich nicht!
3.
Sie war blond und hatte blaue Augen, Das Haar reichte ihr bis auf
die Schultern und war im Nacken zu einem Zopf verflochten. Sie trug
einen seidig-durchsichtigen Umhang und sonst gar nichts. Freundlich
lächelnd kam sie durch die Tür und trat auf mich zu.
„Hallo", sagte ich und schluckte. „Ich hatte
eigentlich mit Arlon gerechnet."
Sie blieb dicht vor mir stehen und blickte zu mir auf.
Ich spürte, daß sich mir ein Ring um die Brust legte.
„Mein Name ist Berlon", eröffhete sie mir. „Magst
du mich?"
„Wo bin ich denn?" fragte ich verblüfft.
„Ich hatte ja keine Ahnung, daß es hier von schönen
Mädchen nur so wimmelt."
Ich legte Berlon die Hände an die Schulter und zog sie
behutsam an mich heran. Sie schien das zu mögen, denn ein
Leuchten ging über ihr Gesicht, das mir das Herz erwärmte.
Doch dieses Mal trübte sich mir der Verstand nicht so schnell.
Ich küßte das Mädchen und schob es dann sanft von
mir, bevor es mich allzu leidenschaftlich umklammern konnte.
„Ich habe viel für so hübsche Geschöpfe wie
dich übrig", erklärte ich.
„Doch bevor wir uns amüsieren, könntest du mir ein
paar Fragen beantworten."
„Wenn es unbedingt sein muß", entgegente sie
zögernd.
„Es muß. Vor allem möchte ich wissen, wo Elaine
ist."
„Wer ist Elaine?"
„Es mag zu anderen Zeiten ganz lustig sein, wenn du dich
dumm stellst", erwiderte ich grob, „aber jetzt habe ich
keine Lust, darüber zu lachen. Also, wo ist Elaine?"
Ihre schönen Augen verdunkelten sich, und ich bereute, daß
ich so heftig gewesen war.
Ich legte Berlon den Arm um die Schulter, führte sie zur
Liege und setzte mich zusammen mit ihr.
„Du weißt doch, wer Elaine ist, nicht wahr?"
„Du meinst das Mädchen, das bei dir war?" fragte
sie und zeigte nach oben.
„Allerdings", erwiderte ich erleichtert. Mit dieser
kleinen Geste hatte sie mir zu verstehen gegeben, daß sie genau
darüber informiert war, um was es ging. Sie wußte, daß
ich von der Insel entführt worden war. „Nun sage mir
schon, wo Elaine ist."
Sie blickte mich an, und plötzlich wurde mir kalt. Warum
antwortete sie nicht? War Elaine nicht hier? War sie vielleicht doch
von einem Raubtier überfallen und getötet worden? Ich
preßte die Lippen zusammen. Ich wollte nichts von meinen
Befürchtungen sagen, um Berlon nicht auf eine Ausrede zu
bringen, auf die sie allein vielleicht gar nicht kommen würde.
„Also, wo ist Elaine?"
Sie schlug die Augen nieder. Offensichtlich hatte sie damit
gerechnet, daß ich mich ihrer erst zärtlich annehmen und
dann Fragen stellen würde. Sie ahnte ja nicht, wieviel
Beherrschung es mich kostete, die richtige Reihenfolge einzuhalten.
Sie versuchte es mit einem raffinierten Trick, indem sie ihren
Umhang noch ein wenig weiter über die Schultern herunterrutschen
ließ.
„Wo ist Elaine?" fragte ich erneut.
Sie erhob sich und verließ schwebend den Raum. Ich sah ihr
nach, wie sie sich in den Hüften wiegte und das Haar mit
koketter Bewegung in den Nacken warf, und ich verfluchte mich wegen
meiner Hartnäckigkeit. Ich
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