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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell, mit ihm kamen die Träume.
    Sie bestanden aus einem wirren Muster aus Abenteuern und fremden
Ländern, aus stürzenden Pferden, zischenden Pfeilen,
sterbenden Kämpfern und einigen Gesichtern, die vorbeizogen. Als
er zehn Stunden später aufwachte, war davon nur noch ein
Eindruck übrig: ein schlanker Mann mit schmalem,
sonnengebräuntem Gesicht und halblangem, weißem Haar unter
einem weiß lodernden Helm. Es war das Gesicht des Kriegers in
seinem runden Schild.
    Sie standen einen Tag später vor Morgengrauen auf und ritten
dicht hintereinander zwischen den äußersten Langhütten,
den Kornfeldern voller Weizen, Gerste und Hirse weiter. Gerade, als
die zweihundert Männer davonritten, erwachte das Dorf. Die
niedrigen Büsche und Fruchtbäume, in deren Zwischenräumen
sich Reittiere und Lasttiere bewegten, besprengten die Arme und
Schenkel mit Tautropfen. Auf Rantiss' Helm glitzerten die Tropfen
ebenso wie auf seinem strahlenden Schild. Ein feiner Sprühregen
fiel auf die Pferde.
    Neben Rantiss sagte, immer wieder von Gähnen unterbrochen,
der Unterführer:
    »Für heute haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder
gibt es im weiten Umkreis der Siedlung keine Wegelagerer und Räuber,
weil die Barbaren sie erschlagen und vertrieben haben.«
    Zustimmend nickte Rantiss und erwiderte:
    »Oder die Gegend wimmelt von ihnen. Die Dörfler sagten
aber, das Land wäre frei von Räubern. Nur Wölfe soll
es geben.«
    »Im Sommer sind sie ungefährlich.«
    Vor zehn Tagen waren sie einer Karawane begegnet, die Erz nach
Assur transportierte, auf einem riesigen Umweg, weil sie unterwegs
Sklaven mitnehmen wollte. Die verwilderten Männer hatten sich
zunächst gefürchtet, aber sie starrten nachher lange dem
Zug der Reiter nach, als man nach zwei Stunden des Austauschs von
Neuigkeiten voneinander schied. Nein, sagte der Karawanenherr,
niemand habe etwas von einer riesigen Karawane gesehen oder gehört,
die nach Osten zog. Aber es gäbe wohl soviel Straßen
zwischen den Bergen und hier, sagte er, wobei er seine Hände mit
gespreizten Fingern zweimal vors Gesicht hob.
    »Trotzdem werden wir sichern, Skath!«
    »Einverstanden.«
    Nebelschleier lagen noch über den Feldern und angrenzenden
Weiden voller Vieh, als die Sonne den Horizont mit Licht überflutete.
Unsichtbare Vögel riefen in den Büschen einander zu.
Rantiss drehte sich um, bis er das noch halb schlafende Mädchen
im Sattel eines der Männer entdeckte. Wieder schrieb ihm eine
unsichtbare Macht die Richtung des Weges vor, und abermals konnte er
nur kleinere Richtungsänderungen bestimmen. Die beiden
Ersatzpferde an langer Leine hinter sich, die gespannten Bögen
in der rechten Hand, sprengten Skath und Rantiss schräg
auseinander, um sich weit vor die Spitzengruppe der Reiterei zu
setzen. In diesem Gelände konnten sie leicht bis zu
fünfzehntausend Großschritte in einer Stunde zurücklegen.
So ging es weiter. Ein Tag nach dem anderen. Sandflachen wechselten
mit morastigen Streifen ab, einmal ritten sie durch einen Wald, dann
wieder durch mannshohe Gräser. Einen Tag lang begleitete sie ein
Schwarm schwarzer Vögel, die mißtönende Schreie
ausstießen.
    Sie rasteten an einem winzigen See, dann an einem Waldrand,
mehrmals mitten in der Steppe, und einmal in einer Schlucht, in der
das Geräusch des Wasserfalls die ganze Nacht zu hören war.
Das Land blieb flach, und an den Wolken konnten sie erkennen, daß
der Flachsee nicht mehr fern war. Dahinter entdeckten sie an manchen
Tagen, meistens am Morgen, den Schimmer ausgezahnter Gebirge.
    An einem späten Nachmittag, als sich gerade eines der
häufigen Gewitter zusammenbraute, sahen Rantiss, Skath und
Tantri weit voraus eine Menge schräger Rauchsäulen.
Plötzlich schob sich von rechts ein ausgefahrener Weg vor die
Pferdehufe und verlief dann auf
    die Zeichen von Feuern zu.
    »Ich erkenne einen Hügel. Dort brennen die Feuer.«
    Soweit es mit bloßem Auge zu erkennen war, lagen zwischen
dem bewohnten Hügel und den Reitern kleine Wäldchen,
Buschreihen entlang von Kanälen und bearbeitete Felder. Je näher
die Reiter an den Ursprungsort der Rauchfahnen kamen, desto
erstaunter sahen sie, was an ihrem Weg lag.
    »Es ist mehr als nur ein bewohnter Hügel. Es sieht wie
ein Kastell aus, wie eine Festung«, widersprach Skath. Seine
Augen sahen schärfer und weiter.
    »Mag sein. Ob sie uns gern aufnehmen?«
    Der Proviant wurde zum Teil knapp. Immer nur Braten und Wasser,
hin und wieder Beeren und Früchte - es war zu

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