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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie angreifen, dann nicht deswegen,
weil sie übermütig sind.«
    »Sondern?«
    »Weil es zu lange Zeit zu viele Räuber gab, immer
wieder, Jahr um Jahr, Generation um Generation, von denen sie
überfallen wurden. Ich hoffe, daß sie nicht versuchen, uns
nachts zu überfallen.«
    »Und wenn sie es doch tun?« fragte Skath, der leise zu
ihnen getreten war.
    »Dann werden wir uns auf unsere Art wehren«, erwiderte
Rantiss und wickelte sich in seine Felldecke.
    Sechs Stunden lang konnte er schlafen. Dann weckte ihn ein
Stiefel, der gegen seine Schulter stieß. Die Feuer waren zu
dunkelroten Glutkreisen zusammengesunken. Zuerst blinzelte Rantiss
nur, dann wurde er richtig wach. Seine Männer verhielten sich
mustergültig.
    Entweder schliefen sie wirklich, oder sie taten, als ob sie
schliefen. Die Pferde waren unruhig geworden. Lautlos trat Rantiss
zurück und tastete nach den Waffen neben seinem Körper. Er
hoffte, daß diese Bewegungen überall im Lager stattfanden.
Er drehte ganz langsam den Kopf und sah zwischen zwei Feuern
hindurch. Deutlich erkannte er umherhuschende Körper und, weiter
entfernt, einige Reittiere. Im Halbrund um das Lager gab es
raschelnde und leise klirrende Geräusche.
    »Sie kommen. Sie wollen die Pferde wegtreiben«,
zischte jemand in seiner Nähe. Eine Herde dieser Größe
war in dieser Steppe ausgesprochen kostbar. Rantiss hatte jetzt
Schild, Bogen und Köcher in den Fingern und setzte sich langsam
auf. Die Reiter warteten auf seine Befehle. Schon jetzt mußten
sie, wie er, vor Ungeduld zittern.
    Er setzte sich ganz langsam auf und ließ seinen Blick
umherschweifen. Die Bewohner des Kastells wunderten sich vermutlich
darüber, daß eine solche Truppe keine Wachen ausstellte.
Als er in unmittelbarer Nähe des Gluthaufens, der in der
Richtung der Siedlung lag, den ersten Mann auftauchen sah, der
unmöglich zu seiner Truppe gehören konnte, sprang er auf,
zog den ersten Pfeil aus dem Köcher und schrie:
    »Das Holz in die Feuer! Ausschwärmen, fünfzig Mann
mit Fackeln auf die Pferde. Schießt Pfeile auf die Räuber!«
    Fast gleichzeitig sprangen zweihundert Mann auf die Beine. Ein
gewaltiges Chaos brach aus. Ein Dutzend Pfeile heulte kreuz und quer
durch einen Teil des Lagers. Männer schrien brüllend auf.
Die Reiter rannten zu ihren Pferden; fünfzig Mann steckten die
Fackeln in die auflodernden Feuer, in die andere Stroh und Holzspäne
warfen, dann ritten sie mit den Ersatzpferden hinaus in die Ebene vor
der Siedlung.
    Gleichzeitig entbrannten an etwa fünfzig Plätzen kleine,
heftige Kämpfe. Äxte wirbelten durch die Luft und donnerten
auf Schilde. Spitze, gellende Schreie ertönten.
    Die zehn Feuer schienen plötzlich zu erwachen. Mannshohe
Flammenbündel schossen in die Höhe. Die jähe
Helligkeit ließ viel erkennen, aber nicht alles. Überall
kämpften Männer miteinander. Eine Kette von Reitern hatte
die Ersatzpferde umzingelt und trieb sie mit quer gehaltenen Speeren,
Bögen und Lanzen von der Siedlung fort -alles war in der Nacht
besprochen, jeder Mann war eingeteilt worden. Rantiss sah einen
jungen Mann, in Felle gekleidet, einen Dolch zwischen den Zähnen,
mit einem Reiter kämpfen; er zog die Bogensehne aus und jagte
ihm einen Pfeil zwischen die Schulterblätter.
    Es war, als habe dieser erste Schuß ihm alles gezeigt, die
Ausdehnung und das Schema des erwarteten Angriffs. Rantiss lief aus
dem Bereich der Flammen hinaus an den Rand des Lagerkreises, sah sich
wild um und setzte einen Fußhebel an, als einer der nächtlichen
    Räuber rückwärts taumelte, um dem geschwungenen
Kampfbeil eines Reiters zu entgehen.
    Wieder ertönten aus einigen verschiedenen Richtungen
Todesschreie. Jemand rannte in ein aufstiebendes Feuer hinein, eine
Hand gegen den Unterleib gepreßt, aus dem die Därme
hervorquollen. Er schrie kreischend auf, als ihn die Flammen
ergriffen. Rantiss sah ein neues Ziel; ein Junge führte drei
Pferde weg. Er blieb starr stehen, zielte bedächtig und
durchbohrte den Oberschenkel des Jungen. Sein Opfer schrie auf, fiel
zu Boden, die Pferde rissen sich wiehernd los und rannten davon.
    Draußen, auf dem flachen Gelände, jagten fünfzig
Reiter die flüchtenden Siedlungsbewohner.
    Fackeln wurden geschwungen, sie beschrieben auflodernde
Lichtkreise. Männer sprangen in die Höhe und fielen mit
zerschmetterten Schädeln zu Boden. Reiter stachen mit langen
Lanzen aus vollem Galopp die Bauern nieder.
    Rantiss verschoß noch sieben Pfeile, dann brüllte er:
    »Skath! Unsere

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