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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wilden Bewegung
bis nach unten in zwei Teile. Powet stand nackt vor ihm und schrie
erschreckt auf.
    »Zur Sicherheit«, sagte er und zog den Fellvorhang
wieder vor die Tür. Die Fackel blakte.
    »Zünde die Lampen an, mache Feuer im Herd, bereite ein
Bad und das Lager«, sagte er leise. Als sie sich bückte,
um den Fetzen aufzuheben, trat er mit dem Stiefel darauf.
    »Ich befehle«, erinnerte er sie leise.
    Während Rantiss den Raum durchsuchte, behielt er sie im Auge.
Es gab fünf Öllampen in dem schmalen Raum, die sie
entzündete. Als die Flammen ruhig brannten und von draußen
der Lärm der Männer zu
    hören war, die wohl Tonkrüge mit Bier gefunden hatten,
warf Rantiss seine Fackel ins Herdfeuer.
    Zuerst versuchte Powet, ihren Körper zu verbergen, aber nach
einer bestimmten Zeit gab sie es auf und tat genau das, was Rantiss
ihr befohlen hatte. Auf eine derbe, direkte Art wai sie hübsch
-unzweifelhaft war sie eine Frau. Zuerst trank er warme Kuhmilch, mit
Honig gesüßt, aß Brot von diesem Vormittag,
verschiedenes Fleisch und kühles, bitteres Bier. Dann sah er zu,
wie sie in einer Art Wanne aus Tierhäuten kaltes und warmes
Wasser mischte und aus einer Truhe ein Leinentuch hervorholte.
    Nachdem er, Beil und Dolch in Griffnähe, sich von ihr hatte
waschen lassen, trocknete er sich ab, warf das Tuch achtlos zur Seite
und packte sie. Seine lang vergessene Begierde riß ihn mit.
    Im Morgengrauen wälzte sich Skath auf den Rücken, suchte
einige Reiter zusammen und ritt langsam aus der Siedlung heraus. Sie
suchten bis eine Stunde nach Sonnenaufgang das Gebiet zwischen dem
Lager und dem Hügel ab. Sie stießen auf einen verwundeten
Reiter, auf vier Getötete aus ihren eigenen Reihen, sammelten
einige Traglasten überraschend schöner Waffen ein und
zählten vierundvierzig erschlagene Bauern. Einer lebte noch; ein
Hieb spaltete seinen Schädel. Am Himmel erschienen bereits die
ersten Rabenschwärme.
    Rantiss stand auf, zog sich an und blies die Flammen der Öllampen
aus. Er schnallte den Gurt um, steckte Dolche und Messer in die
Scheiden, nahm Schild und Beil und ging hinaus. Das erste
unbarmherzig helle Sonnenlicht lag auf dem Hügel. Die Häuser
warfen lange Schatten. Eine unnatürliche Ruhe breitete sich aus;
er konnte nur Kindergeschrei und die Laute der Tiere hören.
    Langsam und nachdenklich wanderte er zwischen den Hütten
entlang. Dort lag ein Toter, hin und wieder huschte eine alte Frau
gebückt und scheu in einen Eingang zurück. Ein Hahn krähte
wie wild. Ein Hund zerrte an der Hand eines Leichnams. Aus einem
Stall kamen drei Rinder und tappten zu einem Brunnen, der ein Stück
weiter abwärts am Hügel überlief.
    Die Beute würde gering sein; Beile, Dolche und einige
Werkzeuge aus Kupfer und Bronze, Stücke aus Leinentuch, gut
gegerbte Felle. Vielleicht noch Pfeilspitzen und Angelhaken, derlei
Dinge, die man immer gebrauchen konnte.
    Aber sie würden fette Schinken finden, Braten und
getrocknetes Fleisch. Gerste und Weizen, vielleicht auch Mehl.
Rantiss lachte bitter auf; viele Frauen waren heute geschwängert
worden, also würde das Dorf nicht aussterben. Sicher gab es auch
noch eine Handvoll geflüchteter Männer. Die nächsten
Fremden würden weniger
    abweisend aufgenommen werden. Man würde sie bestechen, damit
sie hier blieben.
    Hinter der Scheune, auf einem Strohhaufen, hatten sich vier Reiter
ausgestreckt. Sie schnarchten. Einer erwachte gerade, als Rantiss
vorbeiging und gleichzeitig zwei Wächter näherkamen.
    »Sagt ihnen«, erklärte Rantiss und machte eine
umfassende Bewegung, »daß sie tun sollen, was getan
werden muß. Das Vieh, die Feuer, die Säuglinge. Wir sind
keine Barbaren. Und haltet sie an, gut für euch zu kochen. Sucht
nach Schinken und Fleisch, Freunde.«
    »Bier gibt es ohnehin keines mehr.«
    Rantiss lachte, langsam aus seiner Versunkenheit erwachend, dem
Reiter ins bärtige Gesicht.
    »Wir werden hier rasten und nicht nur unsere Pferde, sondern
auch uns pflegen. Ihr seid alle schon viel zu verwahrlost, Reiter!«
    »Und wer hat dich in den Hals gebissen, Adler der Steppen?«
erkundigte sich der Reiter frech und wich geschickt Rantiss' Fußtritt
aus. Der Anführer ging weiter und winkte uninteressiert ab, als
er zwei alte Männer bemerkte - alt, nun, sie waren etwa vierzig
Sommer, und in dieser Zeit alterte man schnell und gründlich! -,
die sich hinter Rindern und Schafen verbergen wollten.
    Er wollte vier, vielleicht sechs Tage rasten. In dieser Zeit
würden die Dörfler

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