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PR TB 163 Die Macht Der Roboter

PR TB 163 Die Macht Der Roboter

Titel: PR TB 163 Die Macht Der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verweigerst."
    Quohlfahrt schüttelte den Kopf.
    „Das stimmt doch alles gar nicht, Khartrat", erwiderte
er.
    „Zweifelst du an mir?" fragte der Bucklige erregt.
„Oder du bist zu feige? Du hast gesehen, was wir getan haben.
Tu es auch. Du darfst die Götter nicht beleidigen."
    Der Robotologe sah die Schlange an. Sie erschien ihm abscheulicher
und abstoßender als jede andere Schlange, die er zuvor gesehen
hatte. Sollte er tatsächlich das Risiko eingehen, sie mit den
Lippen zu berühren?
    „Bist du feige?" fragte der Bucklige.
    „Was hat das mit Mut zu tun", entgegnete Quohlfahrt.
„Nur weil ihr es getan habt, muß ich es nicht auch tun."
    „Du mußt es tun, denn sonst kannst du die Stadt nicht
verlassen."
    „Ich weiß überhaupt nicht mehr, ob ich das
eigentlich will", sagte Quohlfahrt. „Was soll ich da
draußen auf dem Land? Da kann ich ebensowenig erreichen wie
hier."
    Khartrat erschrak sichtlich.
    „Bitte, wir brauchen dich."
    „Dann nehmt mich ohne diesen verdammten Schlangenkuß."
    „Das würden wir gern tun, aber die Ittenburs lassen
dich nicht durch.
    „Sind sie intelligent?"
    „Sie sind heilig."
    Quohlfahrt wich vor der Schlange zurück. Er schüttelte
abermals den Kopf. Er war nicht bereit, das zu tun, was die Volganer
von ihm verlangten. Er glaubte nicht daran, daß es wirklich
notwendig war, die Schlange zu küssen. Außerdem
widerstrebte es ihm, ein so hohes Risiko einzugehen. Es entsprach
nicht seiner Mentalität, sich freiwillig einer tödlichen
Gefahr auszusetzen.
    „Ich bin religiös", gestand er Khartrat. „Und
ich respektiere euren Glauben. Aber eure Götter sind nicht meine
Götter. Ich würde meinen Gott beleidigen, wenn ich mich vor
diesen Schlangen verneigte."
    Khartrat fuhr zurück.
    „Du willst es nicht tun?"
    „Nein. Ich werde es nicht tun", erklärte der
Robotologe energisch. „Auf keinen Fall."
    Er trat zwei Schritte zur Seite und versuchte, an der Schlange
vorbeizukommen, doch diese stieß blitzschnell zu. Ihre
Bewegungen waren kaum zu erkennen. Quohlfahrt riß instinktiv
ein Bein hoch. Die nadelscharfen Zähne des Tieres schlugen in
die mit Leder umwickelten Beine. Quohlfahrt verspürte einen
harten Ruck, dann brachen die Zähne knirschend ab. Unwillkürlich
schlug er mit der Hand nach der Schlange, doch diese wand sich um
sein Bein, befreite ihren Kopf, ließ sich abfallen und
flüchtete ins Dunkel.
    „Du hast es gesehen", sagte Khartrat mit bebender
Stimme. „So werden es die anderen Ittenburs auch machen."
    „Das wird sich zeigen", entgegnete Quohlfahrt. „Weiter
jetzt. Ich habe keine Lust mehr, hier noch länger herumzustehen.
Los doch, Khartrat, worauf wartest du?"
    Der Volganer zuckte zusammen. Er war es nicht gewohnt, in dieser
Weise angeherrscht zu werden. Doch er beugte sich dem Willen Galtos.
Er gab seinen Begleitern ein Zeichen, und dann eilte er der Gruppe
voraus. Quohlfahrt folgte ihm.
    Seltsamerweise mußte er immer wieder an die Zahnspitzen
denken, die noch immer im Leder an seinen Beinen steckten. Irgend
etwas in ihm wollte ihn dazu verführen, mit den Händen über
das Leder zu streichen und sie abzustreifen. Dabei wußte er,
daß er sich die Haut an den Spitzen aufreißen und sich
mit dem tödlichen Gift infizieren würde, wenn er es tat.
Mit aller Kraft wehrte er sich daher gegen das selbstzerstörerische
Verlangen und kämpfte es nieder.
    Die angekündigten Angriffe der Ittenburs blieben aus.
Quohlfahrt verließ zusammen mit den fünf Volganern die
Stadt, ohne daß noch einmal eine Schlange in ihre Nähe
kam. Er verzichtete darauf, Khartrat gegenüber eine
entsprechende Bemerkung zu machen, denn ein fürchterlicher
Verdacht war in ihm aufgestiegen.
    Hatte Khartrat nicht davon gesprochen, daß die Stadtbewohner
den Ittenburs Opfer brachten?
    War es daher nicht möglich, daß Khartrat den Ittenburs
ebenfalls etwas hatte opfern wollen? Hatte er geplant, ihnen das
größte und aus seiner Sicht ungewöhnlichste Opfer zu
bringen - nämlich ihn, Galto Quohlfahrt, den Mann von den
Sternen?
    Je länger der Robotologe darüber nachdachte, desto mehr
glaubte er daran, daß er dem Opfertod nur ganz knapp entgangen
war. Immer wahrscheinlicher erschien es ihm, daß Khartrat
geplant hatte, ihn durch einen Schlangenbiß sterben zu lassen.
    Er beschloß, auf der Hut zu sein. Von jetzt ab wollte er
Khartrat stets mit dem größten Mißtrauen begegnen,
und alles, was er sagte, sorgfältig überprüfen.
    Gegen Morgen erreichten sie einen Gebäudekomplex, der

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