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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrachtete ich die verwahrloste, aber von buntem
Leben strotzende Siedlung mit ihrem Hafen, die vielen Verstecke in
den Küsteneinschnitten und die landwirtschaftlich genutzte
Umgebung. Zufrieden mit dem, was ich erkannt hatte, kam ich wieder
zurück an Deck. Ka-aper, dessen bloßer Oberkörper von
Schweiß glänzte, kam auf mich zu und bemerkte:
    »Bis jetzt bin ich geneigt, Seehandel als Kinderspiel zu
betrachten. Ich weiß aber, daß es nicht so ist. Unser
Schiff ist, was den Verbrauch an Wein betrifft, ein Narrenschiff.«
    »So soll es bleiben«, sagte ich leise und schlug ihm
kameradschaftlich die Faust gegen die Schulter, »denn wir alle
haben uns eine heitere Fahrt verdient. Der nächste Winter wird
ähnlich trostlos sein.«
    »Keine Piraten, kein Sturm, kein Mastbruch - es ist
langweilig!« spottete der Verwalter des Gottkönigs. Ich
lächelte in mich hinein. Ich wußte es besser und kletterte
hinauf zum Steuermann und Kapitän dieses Schiffes. Cheper stand
breitbeinig da, den langen Schaft der Ruderpinne unter der rechten
Achsel und hob kurz die linke Hand.
    »Ein Schiff, leicht wie eine Feder. Ich könnte damit
bis ans Ende der Welt reisen.«
    Ich blickte ihm ernst in die Augen und antwortete:
    »Die Gelegenheit mag kommen, schneller als wir denken. Du
sollst der Steuermann des Großen Schiffes sein, Cheper.«
    »Tatsächlich? Dein Ernst, Fürst?« Er sah
mich halb erschrocken, halb begeistert an.
    »Warte es ab, brauchen wir bis zum Hafen die Ruderer? Oder
segelst du hinein?«
    Er schätzte Wind und Wellen, Abdrift und den erkennbaren
Einschnitt der Küste ab, überlegte und sagte dann: »Ich
segle!«
    Zwei oder drei Stunden vor Raphia entfalteten sich plötzlich
weit voraus, backbords vor unserer Route, zwei helle, fast gelbe
Segel. Zwei Schiffe nutzten den ablandigen Wind und kamen uns schräg
entgegen. Ich saß im Windschutz der achterlichen Reling und
sagte kurz zu Cheper:
    »Was hältst du davon?«
    Seit unseren Kämpfen gegen die Nomaden wußten alle, daß
ich über fürchterliche Waffen verfügte. Sie hatten
sich daran gewöhnt, ebenso wie an mein fast silberfarbenes Haar
und das Amulett, das ich niemals ablegte. Und an einige andere,
bemerkenswerte Dinge!
    Mute ihnen nicht zuviel zu, meldete sich mein Extrasinn.
    »Sieht aus wie Piraten!« sagte er. »Wenn ich
daran denke, was siebzig und mehr Kapitäne über diese
schauerliche Küste berichten.«
    Ich grinste ihn an und versicherte:
    »Auch Raphia hat einen Verwalter des Pharao. Er wird sich
freuen, wenn wir ihm zwei fast unbeschädigte Schiffe voller
Seesklaven bringen. Ich habe vor, genau dies zu tun.«
    »Unangebrachte Bescheidenheit, Fürst Ahiram, ist keines
der dich kennzeichnenden Merkmale«, sagte er. »Ich weiß,
was du bezwecken willst.«
    Ich nickte. Jetzt stieß Neb-Nefer einen schrillen Schrei aus
und zeigte nach vorn. Die beiden Schiffe und wir hatten uns einander
genähert. Steuerbords sahen wir eine schwarze Rauchsäule,
vielleicht ein Signal der Leute von Raphia. Aufregung entstand
vorübergehend an Deck. Alle Besatzungsmitglieder rannten nach
vorn und spähten in die Richtung der beiden fremden Schiffe. Sie
hatten einen Kurs eingeschlagen, der sie vor und hinter uns bringen
sollte, wenn wir einen bestimmten Punkt zwischen dem freien Meer und
der Hafeneinfahrt erreicht hatten. Siren schrie Anordnungen und
Befehle in schneller Reihenfolge. Ich blieb ruhig neben Cheper sitzen
und rief Horus zurück. Seine Defensivwaffe, ein leistungsstarker
Lähmstrahler und eine tödliche Strahlanlage zugleich, würde
unsere Position festigen. Ich winkte einen Mann aus Gubal herbei, der
schon drei Handelsfahrten hinter sich hatte und bat ihn, meinen Helm,
die Rüstung und den Speer zu holen. Die Soldaten verschwanden
unter den Decksplanken und kamen nacheinander wieder herauf, in
voller Bewaffnung und Rüstung und mit jenem entschlossenen
Gesichtsausdruck, den ich kannte. Ka-aper kletterte zu uns hinauf und
setzte sich neben mich. Er fragte gespannt:
    »Wir werden ihnen eine Lehre erteilen - wenn es nicht
harmlose Handelsfahrer sind, nicht wahr?«
    Ich lächelte milde und scheinbar desinteressiert.
    »Harmlose Handelsschiffer schießen nicht plötzlich
unter Einsatz der Riemen aus einer Küstenspalte hervor, segeln
nicht einen solch verräterischen Kurs, und überdies scheine
ich dort das Blitzen von Bronzewaffen gesehen zu haben. Der Sommer
wird für die Piraten zu Ende gehen, schneller als ihnen lieb
ist. Ist es nicht so?«
    Er spannte seine

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