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PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

Titel: PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durchgeführt. In zehn Minuten möchte ich
mit der BUTTERFLY starten!“

2.
    Die BUTTERFLY gehorchte mir wie immer. Gleich nach dem
Ausschleusen hatte ich sie - relativ zur Flugbahnebene der ISAAC
ASIMOV - um fünfhundert Kilometer gedrückt und danach einen
halbkreisförmigen Bogen eingeschlagen.
    Als das Dämonenschiff sich in zweitausend Kilometern
Entfernung genau vor mir befand, lag die ISAAC ASIMOV weit dahinter
und konnte nur mit einer BildschirmAusschnittvergrößerung
optisch sichtbar gemacht werden.
    Das Dämonenschiff torkelte noch immer haltlos durchs All und
reagierte in keiner Weise auf meine Annäherung. Möglicherweise
waren die Beobachtungs- und Ortungssysteme durch den Treffer
ausgefallen, der, wie ich vor kurzem genau erkannte, die Außenhülle
verbrannt und alle Kristallkuppeln zerstört hatte.
    Ich schaltete die KOM-Verbindung zur Hauptpositronik der
Space-Jet, die ich während eines früheren Einsatzes „Max“
getauft hatte, ein und fragte Max um „seine“ Meinung.
    „Ich rate zur Vorsicht, Tatcher“, erklärte Max.
„Der Treffer, den das Dämonenschiff hinnehmen mußte,
kann nicht so stark gewesen sein, daß ein erheblicher Teil der
Besatzung ausgefallen wäre. Außerdem dürften die
Waffensysteme des Gegners überwiegend intakt geblieben sein. In
dem Fall können sie blind feuern und dennoch Treffer bei uns
erzielen.“
    Mir wurde warm ums Herz, als Max „bei uns“ sagte.
    Im Unterschied zur Hauptpositronik des Robotschiffs herrschte
zwischen Max und mir ein beinahe familiärer Ton. Zwar besaß
Max keine Seele im Sinn jener sechsdimensionalen geistigen
Ausstrahlung, die von den Cappin-Völkern als ÜBSEF-Konstante
bezeichnet wurde, aber in seinem Ego-Sektor hatte sich im Lauf
unserer Zusammenarbeit so etwas wie das positronische Äquivalent
einer ÜBSEF-Konstante entwickelt.
    „Das ist mir klar, Max“, erwiderte ich. „Aber
ich muß das Risiko eingehen, um Commander Rorvic zu retten,
falls er überhaupt noch zu retten ist.“
    „Ich verstehe, Tatcher“, meinte Max. „Hast du
dir eigentlich schon einmal überlegt, warum du immer zornig auf
Dalaimoc bist, solange ihr zusammen seid - und warum jeder von euch
alles daran setzt, dem anderen zu helfen, wenn er sich in Gefahr
befindet?“
    „Bisher habe ich mich nur immer darüber gewundert“,
antwortete ich. „Es ist mir selber schleierhaft, aber eine
rational begründbare Erklärung gibt es dafür
anscheinend nicht. Doch wir müssen das Thema wechseln. Kannst du
mir sagen, wo ich bei dem Dämonenschiff am besten anlege, um
möglichst schnell eindringen zu können, Max?“
    „Ich schlage eine der zerstörten Kristallkuppeln vor,
Tatcher“, erwiderte Max. „Dort hält sich mit großer
Wahrscheinlichkeit niemand auf, da die Kuppeln ihre Funktion nicht
mehr erfüllen. Du müßtest nur ein Energiefeld darüber
aufbauen, sobald du dich in der Öffnung befindest, damit keine
Luft aus dem Schiff entweichen kann, wenn du durch eine Schleuse in
die eigentliche Schiffszelle einbrichst.“
    „Das ist eine gute Idee“, sagte ich.
    Ich steuerte die Space-Jet näher an das Walzenraumschiff
heran. Noch immer rührte sich dort nichts. Darüber war ich
allerdings froh, denn ich kannte sehr wohl die Gefahr, in die ich
mein Schiff und mich brachte.
    Die letzten Minuten ließen die Spannung in mir beinahe
unerträglich werden. Nicht nur, weil ich den Paratronschirm der
BUTTERFLY deaktivieren mußte, bevor ich anlegte - und die
Space-Jet damit ihres wirksamsten Schutzes beraubte -, sondern auch,
weil ich an die fünf jungen Menschen dachte, die ich allein in
der ISAAC ASIMOV zurückgelassen hatte. Sie waren mit meiner
Aktion nicht einverstanden gewesen, hatten aber das wahre Ausmaß
der Gefahr, in der auch sie schwebten, nicht erfaßt. Die Gefahr
bestand darin, daß die Besatzung des Dämonenschiffs mich
gefangennahm und mit parapsychischen Mitteln „umdrehte“,
so daß ich nach der Rückkehrt auf die ASIMOV entweder die
Selbstzerstörungsanlage des Robotschiffs einschaltete oder sonst
etwas tat, das für meine Gefährten tödliche Folgen
haben mußte.
    Unwillkürlich fuhr meine rechte Hand in die Außentasche
meines Raumanzugs, in dem ich einen liebgewonnenen Freund
aufbewahrte. Als ich die Hand wieder herauszog, funkelte zwischen
Daumen und Zeigefinger etwas, das wie eine mit polierten Goldkörnern
besetzte Schmuckdose aussah.
    „Wie geht es dir, Hron?“ erkundigte ich mich.
    „Du weißt, daß es mir niemals irgendwie geht,
Tatcher",

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