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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine mittelalterliche Hexe oder an einen
weiblichen Schamanen erinnern. Diese Männer dachten, als sie
Jara jetzt sahen, an die herrische Reiterin des purpurnen Drachen.
Sie deutete aufjeden einzelnen Mann und fragte drängend:
    »Du bist bereit? Du hältst unseren schwarzen Schwur?«
    »Ja!«
    Auf unerklärliche Weise versprach sie jedem, der mit »Ja!«
antwortete, die Freuden ihrer Leidenschaft. Und denjenigen, die schon
ihre Liebe gespürt hatten, versprach sie die ersehnte
Wiederholung.
    »Bereit?«
    »Ja, Jara!«
    »Auch du? Du kennst deine schwere Aufgabe, Si-klun?«
    »Bereit, Hetman.«
    Schließlich taten sie genau das, was der weibliche Hetman
befohlen hatte: Sie führten die Echsen

    zur Tränke, warfen ihnen große Mengen Gazellenfleisch
vor, brieten die besten Fleischteile am Feuer und tranken den
hellroten Wein, der sie nicht betrunken machte, aber ihre Sinne
aufstachelte. Noch vor der Morgendämmerung formierte sich ein
Zug von einhundertein Reitechsen. Die Männer ritten nach
Südosten, auf Djosans schwarzen Turm zu, einen Platz, den sie
genau kannten. Je länger sie ritten, desto mehr vergrößerte
sich der Abstand des Hetmans zur Spitze der langen Karawane. Siklun,
ihr derzeitiger Bettgefährte, führte die neunundneunzig
Reiter an. Nach der Hälfte des Weges hielt die Frau beide Echsen
an, schnallte den Rennsattel auf das frische Tier, stieg auf und
erschoß die zweite, keuchende und blutende Echse. Dann raste
Jara Schabaph weiter, kerzengerade im Sattel, ihren herrlichen Körper
den geschmeidigen Bewegungen der Echse anpassend, die in einem
Paßgang-Trab dahinrannte, als sei sie hinter der schnellsten
Gazelle Karthagos her.
    »Du bistjung und kräftig!«
    »Und du bist das schönste Mädchen, das ich seit
drei Jahren in den Armen halte.«
    »Der Wein macht dich rasend,ja?«
    »Es ist nicht der Wein, du bist es!«
    »Sind alle Männer von Gäa so hinreißend?«
    »Nur die Piloten, Pruyaree!«
    »Du verbrennst mich!«
    »Nichts kühlt schneller als Leidenschaft.«
    »Es ist mehr als das, Sarough!«
    »Dachte ich mir. Leidenschaft und Sandwein; eine höllisch
gute Mischung.«
    Der Pilot war ein Meister im Arrangieren einschlägiger
Situationen. Seine Kabine hatte einen Ausgang in einen Laderaum,
dieser hingegen ein riesiges Schott ins Freie. Zwei Kerzen brannten,
eine Kunstglaskaraffe mit einem Rest Sandwein und zwei Gläser
leuchteten wie Rubine, weil er sie zwischen die Kerzen und die Liege
postiert hatte. Aus dem Speicher der KHAMSIN kam, von eingebauten
Lautsprechern perfekt und omniphonisch wiedergegeben, Musik zur
Sternenstunde.
    Tatsächlich zeigte der rechteckige Ausschnitt des Himmels,
den das Schott gestattete, mehrere verlöschende Lagerfeuer und
die Sterne und die Sterngruppe des Himmels über Karthago. Bäume,
Sand, Felsen und Turm glänzten im Licht des abnehmenden
Riesenmondes.
    »Küß mich, Viss!« flüsterte das
Mädchen. Sie war tatsächlich eines der schönsten und
gewiß das leidenschaftlichste Mädchen, das er je
kennengelernt hatte. Aber: das Kennenlernen war untypisch gewesen,
und sie wollte ihm etwas sagen (zumindest verhielt sie sich gänzlich
anders), das ihn überraschen würde. Er griff in das volle
Haar des Multicyborg-Mädchens und zog ihren Kopf zu sich
herunter.
    Während er sie küßte, dachte er nach.
    Zuviel war heute passiert. Er hatte Dinge und Geschichten gehört,
die ihn zutiefst berührt hatten. Bei aller Oberflächlichkeit
seiner Beziehungen war Viss alles andere als ein Bruder Leichtfuß
an der Steuerung der KHAMSIN. Sein Mißtrauen war geweckt worden
und würde lange nicht einschlafen. Er rechnete mit
Überraschungen aller Art. Dieses Mädchen war eine gute und
schöne Überraschung gewesen, die Art des Kennenlernens
jedoch zählte für ihn zu den bösen Überraschungen.
    »Woran denkst du, Pilot?« flüsterte sie.
    »An die Stunde, in der wir uns kennengelernt haben. An die
Minute, in der du entschlossen warst, mich zu verführen.«
    »Ich mußte es tun. Ich schmolz dahin, als ich dich
sah.«
    »Und du hast gleich gewußt, wer ich war?«
    »Dein Ruf wird an den Öllampen und den Klimaanlagen
geflüstert, bei uns in den Dünenstämmen.«
    »Du übertreibst schamlos, aber gekonnt«, sagte er
leise, nahm ein Glas und führte es an ihre Lippen. Sie trank
einen Schluck. Eine winzige Anlage hielt den

    Wein in der Karaffe kühl.
    »Wir dummen Menschen aus dieser Kolonie müssen auch
etwas haben, mit dem die Männer aus dem NEI zu beeindrucken
sind.«
    »Ihr

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