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PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall

PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall

Titel: PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die geringste
Verunreinigung. Der Himmel über den unterschiedlichen
Silhouetten der Gebäudefront war von einer nahezu
atmosphärelosen Klarheit.
    »Wir hätten einen Translator mitnehmen sollen«,
sagte Deagan plötzlich. »Wenn jemand kommt, können
wir ihn nicht einmal begrüßen.«
    Porth bückte sich und strich mit dem behandschuhten Finger
über die glatte Fläche des Platzes, die aus einem nicht
definierbaren Material bestand. Als er sich wieder aufrichtete, blieb
sein Gesicht ohne jeden Ausdruck.
    »Ich weiß nicht, ob wir hier einen Translator
benötigen werden, Deagan. Die Luft ist ohne jede Beimischung,
wie sie auf Welten mit technischen Zivilisationen unvermeidlich ist.
Meine Instrumente zeigen nicht einmal natürlichen Staub an.
Steril, absolut steril. Und trotzdem ist der Boden des Platzes mit
einer fünf Millimeter dicken Staubschicht bedeckt. Unter den
eben geschilderten Umständen muß es Jahrzehntausende
gedauert haben, bis sich diese Schicht hier ablagern konnte.«
    Deagan starrte ihn an.
    »Wollen Sie damit andeuten, Professor.?«
    Porth nickte.
    »Ja, das will ich. Wir stehen zum zweitenmal vor der
Hinterlassenschaft einer ausgestorbenen Zivilisation. Hier gibt es
kein Leben mehr. Wir sind abermals zu spät gekommen.«
    »Aber der Transmitter, die Gebäude dort. alles sieht
aus wie neu. Wenn die von Ihnen angenommene Zeitspanne stimmen würde,
müßte das alles ganz anders aussehen. Denken Sie an
Wardall.«
    »Wardall ist etwas anderes, Deagan. Dort starb ein Volk
unter ungewohnten und schwersten Lebensbedingungen aus. Hier erlosch
hingegen eine gut funktionierende Zivilisation in der von ihr
geschaffenen Umwelt.« Er schüttelte den Kopf. »Aber
das alles ist noch Vermutung. Wir können uns täuschen, wenn
auch alles darauf hindeutet, daß wir recht haben. Diese
Fremden, das wollen wir nicht
    vergessen, beherrschten die interstellare Raumfahrt. Warum sollten
sie also einfach aussterben? Sehen Sie Anzeichen von Verfall oder gar
Zerstörung? Ich nicht!« Er seufzte. »Es ist absolut
rätselhaft und unlogisch.«
    »Sollen wir nicht umkehren?«
    »Umkehren? Nach einer solchen Entdeckung? Nie und nimmer!
Wir haben keine Koordinaten und würden diese Welt niemals
wiederfinden, wenn der Transmitter nur einmal funktioniert. Das Erbe
dieser Zivilisation ist tausendmal wertvoller als jenes der Kräl.
Wenn wir suchen, werden wir Hinweise finden. Auch Hinweise auf die
galaktische Position dieser weißgelben Sonne. Nein, so schnell
gebe ich nicht auf.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, gab Deagan zu. »Wo
also fangen wir an?«
    Über Porths Gesicht huschte ein Lächeln, das wohl
Anerkennung ausdrücken sollte.
    »Recht so, Deagan. Ich denke, drüben bei den Gebäuden.«
    An der lückenlosen Hausfront angelangt, blieben sie stehen
und überlegten, ob sie nach rechts oder links gehen sollten. Im
Grunde genommen blieb es gleich. Fensteröffnungen, durch die man
in eins der Gebäude hätte einsteigen können, lagen
meist fünf Meter hoch über dem Platz. Türen schien es
keine zu geben.
    »Die konnten doch sicher nicht fliegen«, vermutete
Deagan ratlos. »Wie kamen sie in die Häuser?«
    Porths Finger glitten über das Material des Hauses, vor dem
sie standen. Es war nicht besonders hoch und bestand eigentlich nur
aus einer glatten Wand. Was dahinter war, ließ sich nur
erraten.
    Dann trat Porth einige Meter zurück und kniff die Augen
zusammen.
    »Von hier aus läßt sich Ihre Frage vielleicht
beantworten, Deagan. Die Veränderung wird erst aus der
Entfernung sichtbar, wir haben eben nur nicht darauf geachtet. Kommen
Sie her, dann sehen Sie es auch.«
    »Was soll ich mir ansehen?« fragte Deagan, als er
neben Porth stand.
    »Es hat Türen gegeben, aber sie wurden zugemauert.
    Sie erkennen es an den leichten Farbunterschieden. Genauso war es
mit den Fenstern. Die leicht abgetönten Rechtecke - das waren
Fenster. Fragen Sie mich nur nicht nach dem Sinn einer solchen
Maßnahme - ich kenne ihn nicht. Wir können nur versuchen,
Tatsachen festzustellen, mehr nicht.«
    »Das wäre doch total verrückt und sinnlos!«
    »Sie haben sicherlich ihre Gründe gehabt. Suchen wir
weiter, vielleicht finden wir doch eine Lücke. Außerdem
wissen wir noch immer nicht hundertprozentig, ob es nicht doch
Überlebende gibt.«
    Deagan war nicht sonderlich begeistert, immerzu an Überlebende
erinnert zu werden. Er wurde das Gefühl nicht mehr los, ständig
beobachtet zu werden. Der runde Platz bot nicht die geringste
Deckung.

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