PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus
Andernfalls
hätte sich das Grün als Ausfluß aus den
Dimensionen nicht stabilisieren können. Mit Hilfe der Erkenntnis
dieser Verbindung könnte über die Wesenheit mehr in
Erfahrung gebracht werden. Und ohne weitere Erkenntnisse ist eine
Abwendung der Bedrohung nicht möglich. Ende.«
Rhodan stieß nach dieser längeren Erklärung einen
Pfiff aus.
»Wir sind zwar einen Schritt weiter, aber noch lange nicht
am Ziel. Woher sollen wir wissen, was dieser Kontaktfaktor sein
soll?«
»Erinnern Sie sich an die Kontaktversuche mit den
Illusionsbildern und an den Einsatz des Prytlgzarg«, sagte
Dobrak. »Ich wollte schon immer, daß die Wesenheit sich
in ihrem Originalbild zeigt. Vielleicht können wir sie dann
erkennen und dem Shetanmargt die fehlende Unbekannte liefern.«
»Dann kommt es also darauf an«, überlegte Rhodan,
»daß ein solcher Kontaktversuch stattfindet, bevor die
Fessel alle Menschen umbringt.«
»Das ist richtig«, war Dobraks Antwort. »Nur
haben wir keinen Einfluß auf den Zeitpunkt eines solchen
Kontaktversuchs. Ich bin mir aber sicher, daß er stattfinden
wird, denn diese Wesenheit muß spüren, daß noch
waches Leben an Bord ist. Nämlich Sie und ich.«
»Kann ich mit SENECA sprechen?« fragte Rhodan den
Kelosker. Er hatte bemerkt, daß Dobrak stets nur mit dem
Shetanmargt verkehrte. Der Rechnerverbund mußte also teilweise
losgelöst sein.
»Das ist ohne weiteres möglich. Der Verbund ist nur
gelockert, aber nicht gelöst.«
Rhodan erklärte SENECA sein Anliegen. Die Hyper-inpotronik
sollte ständig über ihre optischen Sensoren die
Kommandozentrale beobachten. Sobald sich der Kontaktversuch durch
Verdichtung des Grüns anbahnte, galt es vorrangig festzustellen,
was oder wer hinter der unbekannten Lebensform steckte, die Dobrak
Wesenheit oder Kollektiveinheit genannt hatte. Dann war zu folgern,
in welcher Verbindung sie zu den Terranern oder zu SOL stand.
SENECA bestätigte den Auftrag.
»Alle gespeicherten Informationen stehen abrufbereit.
Spezielle Teile des Bioplasmas werden die Identifizierung vornehmen.
Die vorgesehenen Sektionen werden...«
Mitten im Satz brach der Rechner ab. Rhodan wölbte die Stirn.
Auch Dobrak stutzte.
»Rhodan an SENECA. Warum sprichst du nicht weiter?«
Als Antwort kam ein ganz und gar unübliches Krachen zurück.
Auf dem Bildschirm zerfloß das Symbol SENECAs. Wirre Muster
flimmerten über die Scheibe. Dobrak versuchte, Kontakt zum
Shetanmargt zu bekommen, aber auch dieser Versuch scheiterte. Ratlos
standen der Terraner und der Kelosker vor dem Kommunikationsgerät,
aus dem wieder eine Folge von Krach- und Zischlauten kam.
Dann herrschte plötzlich Stille. In die Stille hinein erklang
die Kunststimme des Rechnerverbunds.
»Hier spricht der positronische Teil SENECAs. Notprogramm
BIO-OFF wurde aktiviert. Die hypertoyktische Verzahnung mit dem
Bioplasma wurde aufgelöst. Es steht nur noch die Positronik zur
Verfügung.«
»Begründung!« schrie Rhodan.
Und die Antwort kam.
»Unter dem Einfluß der grünen Substanz ist das
Bioplasma eingeschlafen!«
Dobrak saß mit Rurik in dem Spezialsessel des Haluters Icho
Tolot, der wegen seiner Größe die beiden nebeneinander
aufnehmen konnte. Der Kelosker hatte sich mit Perry Rhodan darauf
geeinigt, daß er als erster die Wache übernahm. Es galt zu
warten. Warten auf einen erneuten Kontaktversuch der
Kollektiveinheit.
Durch den Ausfall des Bioplasmas war die Situation an Bord äußerst
kritisch geworden. Die Positronik allein war zwar ein
leistungsfähiges Gebilde; für Probleme der Mustererkennung
oder Fragen des gefühlsmäßigen Handelns war sie fast
völlig ungeeignet. Zwar konnte sich die
Positronik durch verschiedene Simulationsprogramme helfen, die
Ergebnisse wurden dadurch aber in der Regel um einen unbestimmten
Faktor ungenau. Für Dobrak war es wichtig, daß durch den
Schlaf des Bioplasmas die Verbindung zum Shetanmargt nicht
unterbrochen worden war. Die Störungen, die beim Einsetzen des
Notprogramms BIO-OFF aufgetaucht waren, hatte die Positronik SENECAs
wieder beseitigt. Insgeheim bewunderte Dobrak die Weitsicht der
Terraner, die beim Bau des Superrechenhirns an den möglichen
Ausfall des Plasmas gedacht hatten.
Ruriks unsichtbare Kräfte, mit denen er gegen den
»Dornröschen-Effekt« ankämpfte, ließen
nicht nach. Allerdings hatte Dobrak feststellen müssen, daß
das Kraftfeld nur vorübergehend zwei Lebewesen zusätzlich
einschließen konnte. Rhodan lag daher jetzt schlafend in
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