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PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons

Titel: PR TB 173 Im Bann Des Schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des
Zufalls. Torkelnd erhob sich derschwarzhäutige Raumfahrer,
betrachtete regungslos die Verwüstungen im näheren Umkreis,
die er angerichtet hatte, und dann sah er den Vogel, der mit weit
ausgebreiteten Schwingen ruhig über dem Felsabsturz kreiste.
    Drohend schüttelte Ternal beide Fäuste der Handlungsarme
und schrie grollend zu dem Seeadler hinauf:
    "Du bekommst mich nicht! Ich bin viel zu zäh fürdeinen
Schnabel. Und ich werde aufdiesem Planeten nicht sterben,
Aasfresser!"
    Ungerührt zog der Adler seinen Weg. Viel zu ruhig für
ein Tier, dachte das Ordinärgehirn des Fremden. Er fühlte
sich müde und ausgelaugt. Aber es waren noch so viele Arbeiten
auszuführen - obwohl das Basement des

    Peilsenders so gutwie fertig war. Mit wuchtigen Schritten stapfte
Ternal aus dem Wirrwarrder Steinbrocken und niedergetrampelten,
zerfetzten Stauden heraus und bemerkte die Schneise derVernichtung,
die er gezogen hatte. Langsam ging er den Weg zurück, den er
gekommen war.
    Ternal wußte, daß er und sein Schiff verwahrlosten und
verkamen. Er achtete nicht darauf, denn einige Tage, nachdem der
Sender seinen dringenden Ruf ins All hinausgesandt hatte, würde
sich die Situation schlagartig ändern. Noch hatte die
Niedergeschlagenheit Ternals nicht ihren absoluten Tiefpunkt
erreicht. Es gab einen solchen, erwürde unzweifelhaft kommen.
    Einer der Gründe war die mangelnde Möglichkeit, sich mit
den Eigenschaften dieser Welt auseinanderzusetzen. Ternal brüllte
haßerfüllt einen Fluch in der Sprache des Alten Volkes. Es
klang für die Eingeborenen wie ein fernes Gewitter. Mürrisch,
niedergeschlagen und von fiebriger Unruhe erfüllt, schlug Ternal
die Richtung zu seinem Schiff ein. Das Stirnauge erfaßte, daß
der Vogel höher gestiegen war und ihn unausgesetzt beobachtete.
    Diese Welt...
    Inzwischen kannte eralle Möglichkeiten, die diese Insel bot.
Sie waren mehr als nur beschränkt. Stumpfe Eingeborene, mageres
Vieh, eine eintönige Waldlandschaft und die Küste, gegen
die das Meer hämmerte. Das war alles. Nicht genug für eine
Drangwäsche. Es gab keinen Kampf, keine echte
Auseinandersetzung, keine große Aufgabe. Nicht einmal die
Ausbildung der Primitivlinge hier versprach ein vernünftiges
Ergebnis. Und selbstder Versuch, Hilfe herbeizuholen, war eine
bessere Routinearbeit.
    Ein Gedanke der Belustigung bildete sich; ein schwacherTrost für
all das andere. Er hatte mit Hilfe dieses einfachen Observatoriums
ausgerechnet, daß aufder Insel dieses Jahr ein verblüffendes
astronomisches Ereignis auftreten würde.
    "Aber nur für die Eingeborenen verblüffend und
schrecklich."
    Abermals stieß er ein röhrendes Lachen aus.
    Der exakte Zyklus von acht astronomischen Jahren und ziemlich
genau elf Tagen warvon ihm schon beim Landeflug aufdiesen unbekannten
Planeten festgestellt worden. Unbekannt für ihn, nicht für
die Alten des Volkes weit im Mittelpunkt der Galaxis. Bordrechner und
Plangehirn hatten nachgerechnet und diesen Umstand bestätigt.
Aber vielleicht war er nicht mehr hier, wenn dieses Phänomen
eintrat.
    "Frostriese" hatten sie ihn genannt, die abergläubischen
Eingeborenen. Sie würden sich freuen, wenn er ihr karges Land
verlassen haben würde. Ternal schlug einen Bogen um den
verwüsteten Wald und trat auf die Rampe des Schiffes. Seine drei
Augen bewegten sich und musterten die zurechtgelegten Gegenstände,
die Kabel und Verstärker, die Teile des abmontierten
Antennenspiegels und alles übrige.
    "Morgen!"

    Ternal-Malat trampelte über den verschmutzten Belag der
Rampe.
    Meeresluft und salziger Regen hatten Rost erzeugt und mit ihrer
zerstörerischen Arbeit begonnen. Die roten und schwarzen
Stellen, an denen viele Regengüsse ihre Spuren hinterlassen
hatten, waren kennzeichnend für Malats Situation: es verfiel
alles ganz langsam, aber offensichtlich unabänderlich. Der Riese
schmetterte die schwere Schottür hinter sich zu; sie knirschte
und kreischte gräßlich in den raumfesten Angeln. An den
Landestützen des Raumschiffes wanden sich blühende Ranken
mit Dornen und kleinen, schwarzen Beeren herauf.
    Dann verfiel Ternal-Malat in einen Zustand der Starre. Erwirkte
wie tot, aber in Wirklichkeit erholte sich sein Körper in
einerArt Schlaf.
    Die Eingeborenen standen auf und begannen zitternd, mit ihren
verschiedenen Arbeiten fortzufahren. Es würde für sie ein
harter Winter werden. Alles warvernachlässigt. Die Felder, der
Fischfang und die Jagd, die Erziehung der Kinder und die Pflege der
kleinen Viehherden.

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