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PR TB 178 Der Sonnentoter

PR TB 178 Der Sonnentoter

Titel: PR TB 178 Der Sonnentoter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleinen Körper und warf ihn zu Boden.
    Sopal atmete auf. Er hatte nicht erwartet, daß sein erster
Schußversuch bereits erfolgreich sein

    würde. Er war kein geübter Schütze, da er sich
bisher stets auf sein Messer verlassen hatte. Das Messer war es, das
ihn berühmt gemacht hatte, und vor dem sich seine Gegner
fürchteten. Nur selten hatte er mit dem Pfeilgewehr
Schießübungen gemacht. Immerhin reichten sie aus, über
zweihundert Meter hinweg ein Ziel zu treffen, das etwas kleiner war
als sein Kopf.
    Der Sonnentöter betrachtete die Schußwaffe in seinen
Händen. Sie erschien ihm plötzlich viel nützlicher als
bisher. Mit ihr, so meinte er, konnte man immerhin einige
Vorbereitungsarbeiten leisten.
    Er beschloß, einen weiteren Schießversuch zu machen.
Er schob einen neuen Pfeil in das Rohr, nachdem er den Kolben
sorgfältig verschlossen hatte. Im Kolben waren die Pfeile
versteckt. Er mußte sorgfältig damit umgehen, da er
insgesamt nur zwanzig Pfeile besaß. Sopal spannte die Sehne,
preßte den Lauf der Waffe gegen einen Baumstamm und stützte
ihn mit der Hand ab. Jetzt lag das Schießgerät völlig
ruhig in seiner Hand. Er drehte es langsam zur Seite, bis ein Baum
über dem Zieldorn auftauchte, der ungefähr zweitausend
Meter von ihm entfernt war. Bei dieser Distanz zeigte sichjede Unruhe
in der Hand überdeutlich.
    Sopal konzentrierte sich, bis der Dorn so still vor dem Ziel
stand, als sei er mit diesem verschweißt. Dann gab er die Sehne
frei. Der Pfeil raste zischend davon.
    Der Sonnentöter setzte die Waffe ab und ging zu dem Tier, das
er erlegt hatte. Mit wenigen Griffen weidete er es aus. Der Pfeil
steckte genau im Herzen. Er zog ihn heraus, säuberte ihn am
Wasser und schob ihn wieder in den Kolben. Dann machte er ein Feuer
an, spießte seine Beute auf einen Ast und garte sie über
den Flammen. Nachdem er sich gesättigt hatte, warf er die Reste
weg, wusch sich die Hände und ging weiter.
    Eine Stunde später erreichte er den Baum, auf den er
geschossen hatte.
    Der Pfeil steckte seitlich in der Rinde.
    Sopal war mit sich zufrieden. Er hatte das Ziel getroffen,
wenngleich nicht im Zentrum, so doch am Rande. Das genügte ihm
vorläufig. Er lud das Pfeilgewehr erneut und suchte sich ein
weiteres Ziel, das auf seinem Weg zu den Bergen lag. Kaum hatte er
einen auffälligen Baum gefunden, als er ein Flugobjekt bemerkte,
das sich ihm näherte. Es kam aus einer Senke, die genau in der
Richtung lag, in die er bisher gegangen war.
    Eilig versteckte er sich unter einigen Büschen. Er
beobachtete das Fluggerät, bis es über ihn hinweggeflogen
und in der Ferne verschwunden war. Dann zielte er erneut auf den
Baum, den er in etwa einer Stunde erreichen würde. Er schoß
den Pfeil ab.
    Als er den Pfeil nach etwas mehr als einer halben Stunde
anstrengenden Marsches aus dem Baum zog, fiel sein Blick auf ein
pyramidenförmiges, graues Gebilde, über dem auf einem Stock
ein ausgestopfter, schwarzer Vogel mit ausgebreiteten Schwingen
angebracht war. An der Unterseite des Bauwerks, das etwa drei Meter
hoch war und an der Grundfläche einen Durchmesser von ungefähr
anderthalb Metern hatte, befand sich ein Schott. Dieses war mit dem
Bild eines hellblauen Vogels verziert, der sich auf eine nicht
erkennbare Beute stürzte. Sopal wollte sich abwenden, als
unmittelbar neben seinem Kopf ein Pfeil in den Baum schlug. Das
Geschoß fuhr mit einer derartigen Wucht in das Holz, daß
es bis zu den Stabilisatoren darin verschwand.
    Der Sonnentöter drehte sich herum.
    Wenige Meter von ihm entfernt stand ein riesiger Sankaner. Er
überragte ihn um wenigstens eine halbe Körperlänge.
Sein Gefieder war grau. Der Mann trug einen Anzug aus schwarzem
Leder, der den Rumpf, Arme und Beine eng umschloß. Die Füße
steckten in Stiefeln, die aus geflochtenen Lederriemen bestanden. In
den Händen hielt der Mann ein Pfeilgewehr. Er hatte es bereits
wieder geladen.
    „Schadan", sagte der Sonnentöter stammelnd.
„Verzeih mir, daß ich in dein Reich eingedrungen bin. Ich
wußte nicht, daß du hier lebst."
    „Was treibst du hier?" fragte der Graue. Mit einer
heftigen Bewegung seiner Waffe gab er Sopal zu verstehen, daß
dieser sein Gewehr fallen lassen sollte. Der Sonnentöter
gehorchte.
    Er eröffnete dem Riesen, wer er war, und was er getan hatte.

    „Es gibt nur einen Weg, meine Ehre wiederherzustellen",
schloß er sein Geständnis. „Eine große Tat."
    „Du willst einen Terraner töten", sagte der
Schadan.
    „Ich werde Rhodan töten",

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