PR TB 182 Held Der Todeswelt
besseren Aufpasser konnte er sich gar nicht wünschen. Aber für einen Mann, der die Einsamkeit und die absolute Freiheit über alles liebt, war dies keine endgültige Lösung.
Das Leben auf K-Planet hatte ihn zu einem eingefleischten Eremiten gemacht. Er sehnte sich nach diesem Leben zurück, und er dachte immer öfter daran, einfach aus der Zivilisation zu fliehen und wieder dort zu beginnen, wo er aufgehört hatte, als die USO plötzlich Walty Klackton "zufällig" seinen Weg kreuzen ließ.
Aber diesmal wollte er keine Spuren hinterlassen.
Niemand, nicht einmal Walty, sollte erfahren, wie und wohin er entschwunden war.
Er begann zu experimentieren und die verschiedensten Fluchtmöglichkeiten auszuknobeln. Dabei gelang es ihm, ein Hypertor zu erschaffen, durch das er zu anderen Welten gelangen konnte.
Damit war sein Fluchtweg vorgezeichnet. Er mußte nur noch eine Welt finden, die für seine Zwecke geeignet war. Das war jedoch viel schwerer, als er angenommen hatte. Da es in der heimatlichen Milchstraße keine Welt mehr zu geben schien, die einem Mann seiner Art Asyl geboten hätte, dehnte er seine Suche auf andere Galaxien aus - für das von ihm erschaffene Hypertor spielten Entfernungen keine Rolle.
Und da passierte etwas, was er als Intrige des Schicksals bezeichnete.
Er bekam Kontakt zu einem Intelligenzvolk. Statt den Kontakt sofort wieder abzubrechen, weitete er ihn aus und ließ sich auf einen Informationsaustausch mit den Fremden ein.
Auf diese Weise erfuhr er vom Schicksal der Aspiden, deren Heimatwelt seit tausend Jahren von einem erbarmungslosen Feind belagert wurde. Es war nicht maßgeblich, welche Zeitrechnung die Aspiden hatten, und selbst wenn eines ihrer
Jahre nur vier terranische Monate dauerte, waren tausend Jahre sehr viel.
Fungi benötigte nicht viel Phantasie, um sich die Nöte und Leiden der Milliarden Eingeschlossenen auf Aspia auszumalen. Und Tomber, wie sich sein Kontaktmann nannte, tat durch eindringliche Schilderungen der Situation seines Volkes ein übriges, um Fungis Mitleid zu rühren.
Aspia, einst eine erdähnliche Welt, war durch die Kämpfe zu einem Ödplaneten geworden, zu einer Todeswelt, auf der kein Grashalm blühte, auf der kein einziges Insekt mehr lebte.
Die Aspiden hatten sich längst schon unter die Oberfläche zurückgezogen und mußten ein Leben unter größten Entbehrungen führen. Die Belagerer sorgten dafür, daß sie völlig vom Umraum und den anderen Sonnensystemen abgeschnitten wurden. Nach und nach versiegten die Versorgungsströme von anderen Planeten. Die Nahrungsvorräte gingen zu Ende.
Die Not machte die Aspiden erfinderisch. Sie legten Hydrokulturen an, brachten es in dieser Disziplin zur höchsten Vollendung, dennoch reichten die Erträge der hydroponischen Gärten nie aus, um die Milliarden hungriger Mäuler zu stopfen. Die Aspiden führten eine rigorose Geburtenregelung ein, bis die Bevölkerungsquote auf ein erträgliches Maß herabgesetzt war.
Trotzdem war nicht genug Nahrung da, um die Eingeschlossenen satt werden zu lassen, weil durch Sabotageakte der Belagerer immer wieder ganze Ernten der Hydrokulturen vernichtet wurden. Die Aspiden fanden eine Methode, ihre Speisen zu "strecken" und den Nährwert gleichzeitig zu erhöhen, was sie wenigstens vor dem Verhungern rettete.
Es kamen aber immer wieder neue Probleme auf die Eingeschlossenen zu. Eines Tages waren die Bodenschätze erschöpft, die Energiequellen am Versiegen.
Das machte neue Sparmaßnahmen nötig und zwang die Aspiden dazu, ein System der Wiederverwertung zu entwickeln, das in seiner Perfektion einem Perpetuum mobile schon recht nahe kam.
Es entwickelte sich auf diese Weise eine recht eigenwillige Kultur, die dennoch funktionierte, weil die Angst vor dem Feind die Aspiden stark machte und Überleben deshalb für sie zum höchsten Gebot wurde, weil mit dem Fall ihrer Heimatwelt das ganze Imperium auseinandergefallen wäre. Es gab jedoch unter den Aspiden Außenseiter, die Subkulturen und Sekten gründeten und die wirrsten Ziele verfolgten. Es kam zu Rebellionen und zu Aufständen, die zwar niedergeschlagen wurden, die aber doch ihre Spuren hinterließen und die Situation der Eingeschlossenen noch mehr verschärften. Das Erbe dieser Zeit der inneren Wirren waren die Geächteten, die die Gebiete außerhalb der bewohnten Zonen unsicher machten und nicht selten sogar mit den Otrisen paktierten.
Es war ein Wunder, daß die Aspiden alle diese Probleme bewältigten und den Belagerern
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