PR TB 185 Die Einmann Operation
Akone. "Sie haben neun Millionen gewonnen. Nun gut. Ich
setze diese Summe dagegen."
"Sie wollen in einem einzigen Spiel die Entscheidung?"
"Genau das."
"Ich steige aus", erklärte einer der Arkoniden.
Zwei weitere schlossen sich ihm an.
Im Saal war es still geworden. Gebannt beobachteten die Zuschauer
das Geschehen. Tekener blickte den Akonen an. Wieder zeigte er das
eigenartige, fast drohend wirkende Lächeln. Er wollte sagen, daß
er zu dem Spiel bereit war, als sich die Menge teilte.
Temmerthan trat an den Tisch heran. Tekener hörte, daß
Sharon erschreckt die Finger in ihr Kleid grub, als suche sie Halt.
Der arkonidische Handelsherr war bleich. Die Haut an seinem Hals
war schwärzlich verfärbt. Es war eine typische Verletzung,
wie sie auftrat, wenn ein Energiestrahl allzu dicht vorbeistreift.
Mit einer Handbewegung verscheuchte Temmerthan den Akonen aus
seinem Sessel. Er setzte sich Tekener gegenüber. Unverwandt
blickte er ihn an.
"Es gab einige Unruhe in Ihrem Haus, Temmerthan", sagte
der Terraner. "Ich hoffe, Sie hatten keine Unannehmlichkeiten?"
"Jemand wollte uns stören", erwiderte der Arkonide
kühl. "Doch darum geht es mir nicht. Ich möchte mit
Ihnen spielen. Sie scheinen ja ein hervorragender Spieler zu sein."
"Ich hatte Glück", bemerkte Tekener abwiegelnd.
Temmerthan schob seine Hand in die Tasche, zog etwas daraus hervor
und legte es auf den Tisch.
Es war die Schachtel, die Tekener von Moran erhalten und die er
Temmerthan überreicht hatte.
"Ihr Geschenk hat es in sich", sagte der Arkonide. "Es
ist mein Einsatz bei diesem Spiel."
"Sie spielen um ein Geschenk?" fragte Tekener, der
keinen Moment daran zweifelte, daß der Arkonide den Inhalt der
Schachtel genau kannte. "Nun, mir soll's recht sein. Ich halte
mit. Was soll ich dagegensetzen?"
Temmerthan verengte die Augen. Er blickte Tekener an, als wolle er
ihn mit purer Konzentration vernichten.
"Ebenfalls ein Geschenk", antwortete er. "Das
Geschenk der Götter: Ihr Leben!"
Einige Frauen schrien entsetzt auf. Die Männer begannen,
erregt zu diskutieren. Temmerthan hob die rechte Hand. Diese Geste
genügte, alle zur Ruhe zu bringen.
"Eine Schachtel gegen mein Leben", stellte Ronald
Tekener fest, und wiederum lächelte er. "Nun gut. Ich bin
einverstanden."
"Neue Karten", forderte Temmerthan.
Zwei bewaffnete Akoniden tauchten hinter ihm auf. Tekener
erkannte, daß sie diejenigen waren, die den Gewinn des
Handelsherrn einzustreichen hatten - sein Leben.
"Wer gibt?" fragte der Terraner.
"Niemand", antwortete Temmerthan. Ein Roboter trat an
den Tisch heran und stellte eine Kartenmaschine ab. "Sie sollen
sicher sein, daß ich nicht versuchen werde, das Spiel zu
beeinflussen."
"Sie sind außerordentlich zuvorkommend."
Temmerthan preßte die Lippen zusammen. Seine Augen wurden
feucht. Das war ein deutliches Zeichen seiner Erregung. Tekener
schloß, daß die Aktion der USO erfolgreich gewesen war.
Die Organisation der Raumpiraten war angeschlagen, aber fraglos nicht
tödlich getroffen, denn sonst hätte Temmerthan sich nicht
an den Spieltisch gesetzt.
Der USO-Spezialist wußte, daß er nur eine Chance
hatte. Er mußte das Spiel verzögern und für einen
möglichst häufigen Kartenaustausch sorgen, weil er nur auf
diese Weise die Karten kennenlernen, die ausscheidenden Karten
registrieren und dadurch die verbleibenden Chancen errechnen konnte.
"Worauf warten Sie?" fragte Tekener, der wiederum ein
Lächeln zeigte, in dem eine gewisse Drohung lag. "Haben Sie
Angst, daß Sie verlieren?" Temmerthan schlug mit der Hand
auf einen Hebel an der Kartenmaschine, nachdem ein Roboter neue
Karten in die Halterung gelegt hatte. Wie huschende Schemen glitten
die Karten über den Tisch.
Tekener spürte, wie sich ihm eine Hand auf die Schulter
legte. Sie war ruhig und gab ihm Kraft. Er berührte sie kurz,
und Sharon zog sich zurück, um ihn nicht abzulenken.
Er nahm die Karten auf und stellte fest, daß er in der
ersten Runde so chancenlos war wie noch in keiner zuvor.
Die Gäste drängten sich um den Tisch. Keiner wollte sich
das Spiel entgehen lassen. Einige Zuschauer, die Tekeners Karten
sehen konnten, gaben durch erstaunte Ausrufe zu erkennen, wie es um
ihn stand.
Temmerthan richtete sich ruckartig auf. Zornig blickte er diese
Männer und Frauen an.
"Stören Sie nicht", rief er ihnen mit schneidend
scharfer Stimme zu. "Ich brauche Ihre Hilfe nicht, um diesen
Mann zu vernichten. Ich will, daß Sie absolut still sind. Wenn
Sie es nicht sind,
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