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PR TB 185 Die Einmann Operation

PR TB 185 Die Einmann Operation

Titel: PR TB 185 Die Einmann Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinaus.

9.
    Eine Stunde später stand Ronald Tekener Lordadmiral Atlan
gegenüber. Er traf den Arkoniden, wie verabredet, in einer von
der USO eingerichteten Wohnung, die als Einsatzbasis diente.
    "Lashat", sagte der Leutnant. "Ich bin davon
überzeugt, daß Lashat der wichtigste Stützpunkt der
Raumpiraten ist. Ich vermute, daß auf Lashat jene Maschinerie
steht, mit der die Raumpiraten die Flugprogrammierung der
Handelsraumschiffe manipulieren. Ich schlage daher vor, daß die
Solare
    Flotte einen Angriff auf diesen Planeten fliegt und das Problem
mit einem Schlag erledigt."
    Atlan ließ sich lächelnd in einen Sessel sinken. Er war
allein mit Tekener. "Leutnant", erwiderte er. "Sie
haben sich bravourös gehalten. Ihre Leistung bisher ist
hervorragend und steht weit über dem Durchschnitt dessen, was
Männer in Ihrem Alter zustande bringen. Wie Sie Temmerthan
ausgespielt haben, das kann sich sehen lassen."
    Tekener blickte ihn verblüfft an.
    "Das wissen Sie?" fragte er.
    "Nun, wir hatten unter den Gästen jemanden, der Ihnen
zur Not geholfen hätte. Ich bin froh, daß er seine
Identität nicht lüften mußte. Er hat mir berichtet,
was Sie getan haben. Leider haben wir nur wenige Männer wie Sie,
die Derartiges leisten." Er legte die Hände gegeneinander
und drückte die Fingerspitzen gegen das Kinn. "Das Problem
Lashat läßt sich jedoch nicht so lösen, wie Sie es
sich vorstellen."
    Tekener stutzte, und dann begriff er.
    "Ich bitte um Entschuldigung, Lordadmiral", sagte er.
"Ich wollte Ihnen keine Ratschläge erteilen."
    Atlan ging über diese Worte hinweg, als seien sie nicht
gefallen.
    "Wir haben uns durchaus überlegt, ob wir Lashat
vernichten oder nicht.
    Dabei war für uns allerdings nur wichtig, daß auf
Lashat Bakterienstämme und Virenarten vorkommen, die das Leben
in der ganzen Galaxis vernichten können, wenn sie auf andere
Planeten verbreitet werden. Wir wissen, daß es immer wieder
Abenteurer gibt, denen es gelingt, durch den Sperrgürtel der
automatischen Überwachungsstationen zu kommen und auf Lashat zu
landen. Dort erleben diese Menschen die Hölle. Nur einer von
tausend überlebt. Die anderen werden von den Lashat-Pocken
dahingerafft. Und nur verschwindend wenige von den Überlebenden
schaffen es, Lashat wieder zu verlassen. Die Lashat-Pocken
verunstalten die Menschen nicht nur äußerlich, sie
zerbrechen die meisten, die davon befallen wurden, auch innerlich.
Aus diesem Grund haben wir mehr als einmal den Antrag gestellt,
Lashat zu vernichten."
    "Sie sind damit nicht durchgekommen?" fragte Tekener.
    "Wir sind damit nicht durchgekommen", bestätigte
der Lordadmiral. "Schließlich ist das Solare Imperium eine
Demokratie, in der niemand selbstherrlich bestimmen kann, was zu
geschehen hat. Derart entscheidende Maßnahmen wie die
Vernichtung eines ganzen Planeten mit all seinem Leben muß von
den demokratisch gewählten Organen des Staates genehmigt werden.
Wäre das nicht so, stünde es schlecht um das Solare
Imperium. Verwechseln Sie unseren Staat nicht mit einem Raumschiff.
An Bord eines Schiffes ist alles anders. Dort trägt der
Kommandant die alleinige Verantwortung und hat auch die höchste
Befehlsgewalt. Er kann sich notfalls über die Bedenken aller
Besatzungsmitglieder hinwegsetzen und seinen Willen durchdrücken.
So ist es an Bord von Schiffen aller Art schon immer
    gewesen. Einer muß das Kommando haben, oder das Schiff ist
früher oder später verloren."
    "Das verstehe ich", sagte Tekener. "Ich verstehe
jedoch nicht, daß die Vernichtung Lashats nicht genehmigt
wurde."
    In seinem jungen Gesicht zeichnete sich eine gewisse Unsicherheit
ab, die nicht so recht zu einem Mann passen wollte, der noch vor
einer Stunde eiskalt um sein Leben gespielt hatte.
    "Eine Demokratie hat auch Nachteile", erklärte
Atlan. "Aber sie ist stark genug, über diese Nachteile zu
triumphieren, wenn es sein muß. Eine Demokratie muß sich
beispielsweise mit einer Lobby auseinandersetzen, also mit den
Interessenvertretern der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen.
Die Reichen und die Superreichen haben ihre Lobby ebenso, wie sie die
Arbeitnehmer haben. Und die Lobby der Reichen hat durchgesetzt, daß
Lashat nicht vernichtet werden darf. Daß es dabei
ausschließlich um Traumkäfer geht, dürfte wohl klar
sein, denn nur Milliardäre können Traumkäfer
bezahlen."
    Ronald Tekener stand auf. Er strich sich das tiefschwarze Haar aus
der Stirn. Unruhig ging er einige Schritte auf und ab.
    "Ich kann es nicht fassen",

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