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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewordenen Lippen. Wer oder was auch immer
gegen diese Tiere anzutreten hatte, er würde keinen leichten
Stand haben. Ich hatte einige Gefechte mit wilden Tieren hinter mir,
aber es mit diesen Kreaturen aufzunehmen, traute ich mir dennoch
nicht zu.
    „Sie haben sechs Tage lang gehungert", wußte
Urlinna zu berichten. „Jetzt sind sie halb wahnsinnig vor
Gier!"
    Fauchend und scharrend bewegten sich die Sandlöwen am Rand
der Arena entlang und streckten sich im Schatten der Ehrenloge aus.
Ab und zu äugten sie in die Höhe, mit Augen, in denen die
Gier nach Fleisch deutlich zu lesen war.
    Erneut traten die Fanfarenbläser in Aktion, die bereits
Anfang und Ende des Wagenrennens ebenso lautstark wie unmusikalisch
verkündet hatten. Was sie sich auf ihren Instrumenten
zusammenspielten, war schandbar schlecht.
    Sekunden später wurde das große Tor wieder geöffnet,
durch das die Quadrigen in die Arena gekommen waren.
    Der Drache von Hath'baron erschien.
    Das erste, was zu sehen war, war der langgestreckte Schädel,
der entfernt an ein Krokodil erinnerte, wäre er nicht von einem
dunkelgrünen, stachelbewehrten Kamm geziert gewesen. Unmittelbar
hinter dem Kopf des Drachen war eine gefleckte Hornplatte zu
erkennen, die den Hals umschloß. Meine erste Assoziation war
ein Kung. So wurde das Nackengestell genannt, das bei den
Kökö-Mongolen Verwendung gefunden hatte. Es war eine Art
transportabler Pranger gewesen. Für kurze Zeit hatte dieses
Folterinstrument auch ein gewisser Temudschin, Sohn des Yessugai,
getragen - den man wenig später Dschingis-Khan genannt hatte.
    Sechs Gliedmaßen besaß der Springdrache, auf vieren
davon lief er, die beiden vordersten Extremitäten konnte das
Tier frei bewegen. Alle sechs Glieder waren mit gefährlich
aussehenden Pranken versehen. Die Krallen waren handspannenlang.
    Als letzte - vielleicht gefährlichste - Waffe diente der
lange, geschuppte Schwanz des Springdrachens. An seinem Ende erkannte
ich sechs Stacheln in Form eines V. Die Ähnlichkeit mit einem
Stegosaurus drängte sich auf.
    „Ihr gestattet?"
    Ich nahm dem Fürsten das kleine Fernglas ab, bevor er noch zu
einer Antwort ansetzen konnte. Das Glas bestätigte, was ich mit
bloßem Auge bereits hatte erahnen können - die Spitzen
dieser sechs Stacheln waren mit einer zähen, schwärzlichen
Masse bedeckt, die feucht schimmerte. Es gehörte nicht viel
Einfallsreichtum dazu, in dieser Paste ein hochwirksames Gift zu
vermuten.
    Ich gab dem Fürsten das Fernglas zurück. Er sah mich
ziemlich entgeistert an, sagte aber nichts. Dann wandte er sich
wieder dem Geschehen in der Arena zu.
    Beide Tore wurden geschlossen, und mit erneuten Fanfarenstößen
wurde der Beginn des Kampfes verkündet. Unmittelbar nach dem
Signal wurde allgemeines Gemurmel hörbar.
    „Wollt Ihr wetten, Erhabener? Wer den Kampf gewinnen wird?"
    Ich nickte nachdenklich.
    „Warum nicht", sagte ich gönnerhaft. „Eine
Million. Haltet Ihr dagegen?"
    „Skalitos?" ächzte Urlinna völlig
entgeistert.
    „Nicht doch", antwortete ich leutselig. „Mit
Bagatellen werde ich Euch nicht behelligen. Chronners,
selbstverständlich."
    Ein Chronner war die größte Münzeinheit des Großen
Imperiums. Sie war in Gebrauch seit mehreren Jahrzehntausenden, und
seit ich als Verfemter mit einer Handvoll Getreuen durch die Galaxis
geirrt war, hatte sich an diesem Währungssystem praktisch nichts
geändert. Ein Chronner enthielt zehn Merkon oder einhundert
Skalitos.
    Auf Arkon entsprach ein Chronner etwa dem Wert eines terranischen
Solar, auf den Kolonialplaneten war der Wert unterschiedlich. Es
verstand sich von selbst, daß die kleineren Welten
erbarmungslos geschröpft wurden. Da sie nicht abschätzen
konnten, was die Produkte, hinter denen sie her waren, auf Arkon
kosteten, zahlten die Eingeborenen in der Regel ein Vielfaches von
dem, was ein Arkonide bezahlt hätte. Es war die arkonidische
Variante des alten irdischen Spielchens - Glasperlen gegen Elfenbein.
    Aus Urlinnas Mimik konnte ich folgern, daß er ruiniert war,
wenn er diese Wette verlor. Und mein Verstand sagte mir, daß
anschließend das Volk von Hylan ruiniert war - denn wo der
Fürst seine leere Kasse wieder auffüllen würde,
verstand sich von selbst.
    Urlinna nickte. Ob diese Geste beabsichtigt war, konnte ich nicht
sehen. Es wirkte eher, als wolle er sich vergewissern, daß sein
Gehör noch funktioniert.
    „Und", stotterte er hilflos, „auf welchen Kämpfer
wollt Ihr setzen?"
    „Auf den Drachen", sagte ich

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