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PR TB 195 Der Galaktische Spieler

PR TB 195 Der Galaktische Spieler

Titel: PR TB 195 Der Galaktische Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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grünen Augen blitzte es auf. »Ich habe Sie
beobachtet. Sie lieben Spiele.«
    »Spiele haben etwas von den Qualitäten eines Kunstwerks
an sich«, erwiderte Tekener. »Das hat ein Terraner namens
Aldous Huxley einmal gesagt. Mit seinen unzweideutigen Regeln ist ein
Spiel immer so etwas wie eine Insel der Ordnung im unübersichtlichen
Chaos unseres Erlebens. Wenn wir ein Spiel spielen, oder wenn wir
auch nur dabei zusehen, gelingt es uns für eine Weile, aus der
Unbegreiflichkeit des realen Universums in eine kleine reinliche, von
Menschen gemachte Welt zu entkommen, in der alles klar ist, seinen
Zweck hat und leicht zu verstehen ist. Der Wettkampfcharakter
steigert seinen Reiz noch, den es an und für sich schon hat. Das
Spiel wird erregend, und dieser erregende Reiz des Wettkampfs wird
durch Wetten, einen Einsatz und hingerissene Zuschauer noch
gesteigert.«
    »Sie wollen Zuschauer?«
    »Ich würde es mir nie verzeihen, mögliche
Interessenten als Zuschauer von einem solchen Wettkampf
ausgeschlossen zu haben.«
    »Also schön. Wann beginnen wir? Noch heute, oder ziehen
Sie es vor, die ersten Züge morgen nach dem Frühstück
zu machen?«
    »Schlafen wir erst einmal aus«, entgegnete er. »Ich
stehe Ihnen ab neun Uhr zur Verfügung.«
    Er deutete eine Verbeugung an, lächelte flüchtig und
verließ das Casino. Er war sicher, daß es ihm gelingen
würde, die Aufmerksamkeit Grosvenors zu erringen. Darauf kam es
ihm an. Gewinne, gleich welcher Höhe, blieben uninteressant,
solange er Grosvenor nicht aus seiner Reserve locken konnte.
Grosvenor war ein leidenschaftlicher Spieler. Früher oder später
würde er sich dem Kampf stellen, sofern er den Eindruck hatte,
daß es sich lohnte.
    Tekener ging auf sein Zimmer und forderte über den
Hotelcomputer Informationen über Vier-Ebenen-Schach an. Er hatte
es schon einmal gespielt, erinnerte sich jedoch nicht mehr genau
daran, da er damals kaum älter als zehn Jahre gewesen war.
    Kurz vor neun Uhr betrat Tekener am nächsten Morgen den
großen Spielsaal des Casinos. Alles war vorbereitet. Fünf
große Schachbretter lagen auf einem Tisch in der Mitte des
Saales. Sie waren so angeordnet, daß vier Bretter das fünfte
umschlossen und mit ihren schwarzen Steinen an diesem angrenzten.
    Maude Sharpe kam Tekener entgegen, als sie ihn sah. Sie trug einen
    hauteng anliegenden Anzug aus einem golden schimmernden Material.
Glitzernde Armbänder zierten ihre Handgelenke. Eine blonde
Perücke ließ sie ganz anders aussehen als am Abend zuvor.
    »Ich erkläre noch einmal die Regeln, bevor wir
beginnen«, sagte sie, während die Zuschauer in den Saal
strömten. Es waren hauptsächlich Hotelgäste. Tekener
sah aber auch zahlreiche Flachater. Die Stimme des Mädchens
hallte aus den Lautsprechern an der Decke, so daß jeder im Saal
sie verstehen konnte.
    »Tun Sie das«, erwiderte Tekener freundlich. »Mir
kann das auch nicht schaden.«
    Sie lachte silberhell, doch ihre Augen blieben kalt.
    Tekener sah ihr an, daß sie seine Bemerkung nicht recht
einzuordnen wußte.
    »Gespielt wird an allen vier Brettern gleichzeitig«,
fuhr sie fort. »Jeder Spieler gibt vier Spielzüge
gleichzeitig ab. Der Spieler mit den weißen Steinen ist der
Angreifer. Er hat die Aufgabe, so viele Steine wie möglich durch
die schwarzen Reihen auf das mittlere Brett zu bringen. Hier stehen
dem Verteidiger, dem Spieler mit den schwarzen Steinen, sechzehn
Figuren zur Verfügung. Mit ihnen soll er sich gegen alle weißen
Steine behaupten, die bis ins Zentrum vorgedrungen sind. Jedes
Ungleichgewicht zwischen schwarz und weiß verändert die
Spielchancen. Je geringer das Ungleichgewicht, desto höher der
Reiz des Spieles. Das Haus hat Mr. Tekener herausgefordert, wird also
zuerst mit den weißen Steinen spielen.«
    Sie fügte noch eine Reihe von weiteren Erläuterungen
hinzu, die sich vor allem auf die zeitliche Einteilung des Spieles
bezogen. Jedem Spieler standen pro Spielzug nur wenige Minuten zur
Verfügung, damit das Spiel in einer für die Zuschauer noch
interessanten Zeit abgewickelt werden konnte.
    »Das Haus setzt eine Million Solar«, schloß
Maude Sharpe. Dann streckte sie ihren Arm aus und zeigte einladend
auf den Tisch. Tekener setzte sich. Sie nahm ihm gegenüber
Platz.
    Das Mädchen begann mit den ersten Zügen, als es still
geworden war. Tekener antwortete augenblicklich. Sie zeigte wiederum
bei den nächsten Zügen, daß sie das Spiel beherrschte
und eine gute Übersicht hatte.
    Der Terraner beobachtete sie,

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