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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlug Zakanza in die Seite und erwiderte lachend:
    „Hier werden wir nicht nur Erfahrungen austauschen, sondern
gut essen und trinken. Dort sind freie Plätze."
    Der Verwalter war der Wirt; er stand sofort neben uns und nahm
unsere Bestellung entgegen. Mikaylu kam herein und fühlte sich
sofort wohl; von allen Seiten riefen ihn die Händler an. Die
meisten kannten ihn, er winkte ihnen zu und rief:
    „Erst muß ich essen, Freunde. Nachher mehr, ja?"
    Uns war aufgefallen, daß die Karawanserei voller Tiere und
gestapelter Waren war. In der Gaststube saßen mindestens
dreißig Personen. Sie alle sahen mehr oder weniger aus wie der
Händler des Überflüssigen vor einem Mond. Als das Bier
bereits auf der Tischplatte stand, kam Ptah-Sokar herein und fiel in
den Sessel.
    „Sie kommen aus allen Richtungen", vertraute uns
Mikaylu an. „Aus Kanish, Mari, Ugarit, aus Warka und Babylon.
Es gibt für Händler keine Grenzen, wißt ihr?"
    „Für uns auch nicht", bestätigte Zakanza.
„Und würde es sie geben, dann umgehen wir die Grenzen."
    Im Verlauf des Abends und der Nacht erfuhren wir, daß
überall, wo die Karawanen herkamen, Schrecken und Furcht
ausgebrochen waren. Fast alle Kulturen beobachteten den nächtlichen
Himmel und stellten lange Beobachtungsreihen an, die sich mit der
Zeit und dem Lauf der Gestirne beschäftigten. Wir erfuhren, daß
das Auftauchen der sieben Kometen schon vor weitaus längerer
Zeit beobachtet worden war; viel früher, als wir uns aufwachend
unter diesem Wegezeichenbaum wiedergefunden hatten.
    Priester weissagten alle erdenklichen Übel. Fürsten
verloren den Kopf und verbarrikadierten sich in ihren Burgen und
Palästen oder führten sinnlose Eroberungskriege. Bauern
erschlugen Tiere, sinnlose Dinge geschahen ununterbrochen. Vieles
kannten die Händler nur vom Hörensagen, vieles hatten sie
selbst erlebt. Da die Kometen von jedem Punkt der Planetenkugel mehr
oder weniger deutlich zu sehen waren, konnten wir uns ohne
Schwierigkeiten vorstellen, daß diese Zustände in jeder
kleinen Gemeinschaft herrschten. Die unerklärlichen
Meteoriteneinschläge hatten die Furcht noch gesteigert.
    Schließlich lehnte sich Ptah satt und zufrieden zurück.
Er sprach aus, was wir dachten, als er stockend, um die richtigen
Worte bemüht, schließlich sagte:
    „Wir sind ein Teil der vielen Menschen der Welt. Es ist ein
Gefühl, schlecht zu beschreiben. Was wir tun, ist nicht nur für
uns vier, sondern für alle. Es ist schlecht, wenn überall
Furcht herrscht. Unsere Finger sind am Puls der Welt. Die Menschen
werden nicht eher zu zittern aufhören, als die Kometen
verschwunden sind.
    Vielleicht sterben wir im Kampf, aber es wird ein Kampf für
alle Menschen werden."
    Genau das wollte ES. Der Ägypter hatte ebenso wie ich
erkannt, in welcher Aussichtslosigkeit wir uns befanden.
    Und wo die Kometen der Ter-Quaden landen würden, wußten
wir noch immer nicht genau.
    Ihr werdet es am spätestmöglichen Zeitpunkt erfahren,
flüsterte der Extrasinn.

6.
    Es würden nicht die geringsten Spuren von diesem kleinen
Stamm übrigbleiben; was sie zum Leben brauchten, alle
Materialien, die sie verwendeten, faulten und verrotteten in
beträchtlicher Schnelligkeit. Schon zur Zeit, als ich die beiden
Freunde im Nilland getroffen hatte, war das riesige Delta des
göttlichen Stromes ein Versteck für Verfolgte aller Gruppen
gewesen. Sie lebten im Schilf, auf Schilfinseln, im flachen Sumpf und
im träge strömenden Nilwasser. Es war nicht leicht, sie zur
Hilfe zu bewegen. Als Ptah-Sokar ihnen drohte, eine Strafexpedition
des dritten Sesostris, des herrschenden Pharaos, zu organisieren,
änderte sich das Verhalten der ungepflegten, armen
Ausgestoßenen. Binnen kurzer Zeit kamen sie mit Binsenkanus,
deren Form sich nicht von jenen unterschied.
    Nacheinander ruderten wir die Pferde einzeln über die
Nilarme. Dann wieder ging es über dicke Teppiche aus Binsen und
Papyrusrohr, die auf dem weichen Untergrund lagen. Wir kamen nur
langsam vorwärts; immer wieder gab es schmale oder breite
Wasserarme, kleine Inseln aus faulendem Material, Schlammlöcher
und die aus demselben Rohrmaterial geflochtenen Hütten in
abenteuerlichen Formen. Rund, spitz, wie umgestürzte Körbe
wirkend, halbzylindrisch oder wie jene Boote, auf Wände
hochgeschoben. Wieder eine zwischen hochragenden Binsen versteckte
schmale Teppichstraße, dann wechselten sich abermals alle
Geländemerkmale ab.
    Ungesehen kamen wir an Tanis vorbei, an den Städten Busiris
und Sais

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